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Tiergarten Ein Frühlingsausflug auf den Bierer Berg

Wie es den Bewohner des Heimattiergartens so ganz ohne echte Besucher geht.

Von Bianca Oldekamp 21.04.2020, 16:22

Schönebeck l Wo sich gerade jetzt im Licht der Frühjahrssonne viele Besucher tummeln würden, ist Ruhe eingekehrt – zu viel Ruhe. Da sind sich die Tierpfleger und Angestellten des Heimattiergartens Bierer Berg einig. Denn auch der Heimattiergarten musste seine Tore entsprechend der Landesverordnung zur Eindämmung des Coronavirus schließen.

Doch hinter verschlossenen Toren geht der Tiergartenalltag weiter, wenn auch etwas verändert. Die Tiere wollen schließlich nicht nur mit Nahrung versorgt, sondern auch umsorgt werden – zuweilen mehr als in Zeiten, in denen auch Besucher das Umsorgen einiger Tiere übernehmen können. Keine Besucher bedeutet für manche Tiere nämlich auch ausbleibende Streicheleinheiten. Fehlende Nähe zum Menschen, die die Tierpfleger jetzt vermehrt ausgleichen müssen – zusätzlich zum Füttern und der Pflege der Gehege.

„Ohne Besucher ist es einfach etwas anderes“, sagt Tierpflegerin Mandy Lorenz. Das allerdings hat in gewisser Weise aber auch Vorteile. Baustellen müssen nicht abgesichert werden und die Tiere haben mehr Ruhe beim Brüten. Denn es ist Brutzeit – auch auf dem Bierer Berg. So hat sich unter anderem das Cröllwitzer Putenpaar ein Nest in einer großen Schüssel gestaltet. Und dort wo ohnehin nicht gebrütet wird, ist der Nachwuchs teils schon da. So beispielsweise bei den Meerschweinchen, Schafen und Pakas und kann mit mehr Ruhe als üblich aufgezogen werden. Während der stolze Bald-Puten-Papa in seinem hübschen Federkleid durch das Gehege marschiert, ist es nebenan bei den Gänsen, die die Besucher kurz hinter dem Drehtor eigentlich geräuschvoll begrüßen, recht leise geworden. Es sei denn, ein Tierpfleger nähert sich dem Gehege. Dann zeigen die beiden Gänse, wie stimmgewaltig sie doch sein können.

Insgesamt aber geht es deutlich ruhiger zu auf dem Bierer Berg. Ruhiger aber nicht vollkommen still. Denn genug zu tun gibt es nicht nur was die Pflege der Tiere angeht. Zusätzlich wird derzeit ein neues Gehege im hinteren Bereich des Tiergartens gebaut. Wenn es fertig ist, sollen hier die Großgisons, die derzeit in der Nähe beim Eingang zur Freilichtbühne untergebracht sind, einziehen. Der Betrieb läuft also weiter, die Kosten auch. Und so wird sich die Zwangsschließzeit für den Heimattiergarten auch finanziell bemerkbar machen. Und zwar im Haushalt der Stadt Schönebeck, die Trägerin des Heimattiergartens ist.