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Umzug LKA-Abteilung bald in Schönebeck

Bis zu 75 Mitarbeiter des Landeskriminalamtes sollen in das ehemalige Staatshochbauamt in Schönebeck ziehen.

Von Heike Liensdorf 16.04.2020, 01:01

Schönebeck l An der Situation vor Ort hat sich noch nichts geändert: Seit gut einem halben Jahr stehen Schilder mit der Aufschrift „Landeskriminalamt“ am Burgwall in Schönebeck. Das Gebäude ist seit Ende Dezember rundum saniert – und steht seitdem leer.

Das Innenministerium hält an den Plänen einer Nutzung fest. „Es wird eine Abteilung des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen-Anhalt mit bis zu 75 Bediensteten in die Liegenschaft Burgwall 3b in Schönebeck umziehen“, teilt Stefan Brodtrück, Sprecher im Innenministerium des Landes, auf Nachfrage mit. Um welche Abteilung es sich handelt, lässt er offen. „Der Umzugstermin ist noch nicht bekannt, da noch Restarbeiten zu erledigen sind. Angedacht ist, dass der Umzug noch im ersten Halbjahr 2020 realisiert wird.“ Die Nutzung durch das LKA sei nur für einen befristeten Zeitraum vorgesehen, der von der Fertigstellung des Neubaus abhängig ist, teilt Stefan Brodtrück weiter mit.

Zu den Restarbeiten gibt Beate Janßen vom Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt Auskunft: „Das Gebäude ist baulich fertig. Jetzt müssen noch einige sicherheitstechnische Dinge im Gebäude eingebaut werden, unter anderem eine moderne Schließanlage. Außerdem wird das Gebäude in den kommenden Monaten an das neue Landesdatennetz angeschlossen. Nach Abschluss dieser Arbeiten – vermutlich im Frühsommer – kann das Gebäude bezogen werden.“

Die Sanierung des ehemaligen Staatshochbauamtes kostete gut 1,6 Millionen Euro, finanziert vom Land. Alle bisherigen Nutzeranforderungen – inklusive zeitgemäßer Datenleitungen – sind erfüllt worden, führt Beate Janßen weiter aus.

Zum Hintergrund: Das ehemalige Staatshochbauamt neben der Schifferschule in Schönebeck ist umfangreich ertüchtigt worden. Es ist ein eingezäunter Parkplatz für die Dienstfahrzeuge der Mitarbeiter entstanden, versehen mit einer Zaunanlage nach den sicherheitstechnischen Empfehlungen. Überall sind Videokameras, die das Areal bereits überwachen. Es gibt eine Netz-Ersatzanlage, damit bei Ausfällen die Stromversorgung gesichert ist. Im Dienstgebäude sind Unterhangdecken ausgetauscht, Bodenbeläge erneuert, etagenweise Teeküchen eingebaut worden. Das Datennetz für eine schnelle Verbindung ist komplett erneuert.

Der Grund: Bei einer Überprüfung im Haupthaus des LKA in Magdeburg waren künstliche Mineralfasern in der Luft nachgewiesen worden, die krebserregend sein sollen. Es sollte eine zeitnahe Sanierung geben. Angedacht war, dass etwa 70 der insgesamt mehr als 300 Mitarbeiter vorübergehend in ein dafür extra saniertes Ausweichobjekt – eben das ehemalige Staatshochbauamt – ziehen. Dann sollte Etage für Etage freigezogen und saniert werden sollen. Diese Pläne sind jedoch wieder ad acta gelegt worden. Die Sanierung bei laufendem Betrieb sei so nicht durchführbar und wurde auch baufachlich verworfen. Die künstlichen Mineralfasern würden bei jedem Bohren oder anderen Eingriffen freigesetzt werden. Nun soll es ein Neubau werden. Der werde jedoch nicht vor 2030 sein. Die Liegenschaft in Schönebeck könnte auch zum Abdecken weiterer Bedarfe des LKA genutzt werden, hieß es bereits Ende vergangenen Jahres.