Unterschriften Lkw langsamer durch Dorf

Die Bürger von Pömmelte bei Schönebeck wünschen sich eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Lkw in ihrer Ortsdurchgangsstraße.

Von Thomas Linßner 13.07.2017, 01:01

Pömmelte l Hauptsächlich die Anlieger der Landesstraße (von Schönebeck nach Barby) leiden unter dem Verkehr. „Es ist ganz klar: Der Verkehr hat hier in den vergangenen zwei Jahrzehnten deutlich zugenommen“, sagte Ortsbürgermeister Thomas Warnecke schon vor zwei Jahren. Immer mal wieder gab es Bestrebungen, den Zustand zu verändern. Letztendlich liefen sie jedoch alle ins Leere. Das Ziel der Pömmelter war eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer.

Jetzt griff der Pömmelter Stadtrat Peter Liensdorf (SPD) das Thema erneut auf. Er war zuvor von einer Anwohnerin angesprochen worden. Liensdorf marschierte tagelang mit Unterschriftenlisten durch das Dorf, worin sich am Ende gut 300 Pömmelter eintrugen.

Wobei es nicht mehr um eine generelle Tempobeschränkung für alle Autos, sondern nur für Lkw ging.

Am Dienstag brachte Peter Liensdorf die Listen zum zuständigen Amt des Salzlandkreises nach Bernburg. Gereon Schelhas, Fachdienstleiter für Ordnung und Straßenverkehr, nahm die Unterschriften entgegen und will sie nach Kenntnisnahme durch Landrat Markus Bauer zur Landesstraßenbaubehörde weiter leiten, die Baulastträger der Ortsdurchgangsstraße ist.

Im Zuge der Pömmelter Initiative machte die Polizei Geschwindigkeitskontrollen sowie eine Verkehrszählung in der Schönebecker- und Barbyer Straße. Dabei wurde festgestellt, dass täglich rund 5000 Fahrzeuge den Ort passieren. Von einer größeren Verkehrsbelastung würde man aber erst ab 10 000 Fahrzeugen sprechen. Dennoch hält die Statistik etwas Bemerkenswertes fest, das die Forderung nach einem Tempo-Limit unterstützen könnte: 43 Prozent aller gezählter Fahrzeuge sind Lkw, 12,5 Prozent wären normal.

Liensdorf wurde allerdings darüber informiert, dass diese Zählung wiederholt werden müsse. Sie fand zu einem Zeitpunkt statt, als infolge gesperrter Bahnübergänge in Calbe und Gnadau ein Teil des Umleitungsverkehrs durch Pömmelte rollte.

Das letzte Wort in dieser Sache wird nun die Landesstraßenbaubehörde haben, eine Geschwindigkeitsbegrenzung einzurichten oder nicht.

Einen kleinen Erfolg auf einem anderen Feld haben die Pömmelter aber schon erreicht. Wie das Barbyer Ordnungsamt mitteilte, sei der Installation eines Verkehrsspiegels an der „Glinder Kreuzung“ zugestimmt worden. Er soll in den nächsten vier Wochen angebracht werden. Die Kosten dafür wird die Stadt Barby übernehmen. Zur Erklärung: Wer aus Richtung Glinde kommend auf die Landesstraße auffahren möchte, hat schlechte Karten. Besonders die Sicht nach links in Richtung Barby ist sehr eingeschränkt.

Der Verkehrsspiegel soll das Problem lindern und die Kreuzung sicherer machen.