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Corona-Pandemie Staßfurter Schulen starten ins Schuljahr

Wie die Schulen im Staßfurter Raum mit den Hygieneregeln im neuen Schuljahr umgehen und was es zu beachten gibt.

Von der Lokalredaktion 26.08.2020, 13:44

Staßfurt l Teilweise noch bis Dienstag rauchten die Köpfe bei Lehrern, Schulleitern und Personal. Der Corona-Plan des Landes kam letzte Woche frisch ins Haus geflattert, dennoch war man auf Vorschriften gefasst. Grundschüler hatten das Masketragen schon seit dem Sommer geübt.

Die Mädchen und Jungen an der Grundschule Löderburg  tragen wie die Lehrer morgen und am Freitag außerhalb der Klassenzimmer Mundschutz, wie es an allen Schulen Vorschrift ist. Bis Montag müssen Eltern ein Formular ausfüllen, auf dem sie der Schule die Gesundheit ihrer Kinder versichern. Andernfalls werden sie nicht beschult. „Wir haben die Kinder in zwei sogenannten Kohorten eingeteilt“, erklärt Schulleiterin Andrea Haberzettl. Nur je zwei Klassen können gleichzeitig auf dem Schulhof sein. „Wir haben als kleine Schule in der Hinsicht Glück.“

Für die Grundschule Förderstedt betont Schulleiterin Gabi Lange, dass für alle Schulen dieselben Vorschriften existieren, die je an Gebäude und Personal angepasst werden: „Wir setzen die Maßnahmen nach bestem Gewissen um und haben ein enges Hygienekonzept. Oberste Priorität hat der Regelunterricht. Wir wollen, dass die Kinder mit Spaß und Freude in die Schule kommen und hoffen, dass alle gesund und munter bleiben.“

Einschulung wird in Förderstedt am Samstag in der großen Turnhalle gefeiert. Abstand, Lüften, Händewaschen und Mundschutz gehören dazu. Um ein wenig Hoffnung in der schwierigen Zeit zu verbreiten, dekorieren die Lehrer die Schule bunt und wollen kleine Windmühlen vor der Schule aufstellen. „So freut sich jeder, der vorbeifährt und wir setzen ein positives Signal“, so Lange.

In Sachen Maskenpflicht will die Staßfurter Grundschule Ludwig Uhland, die derzeit in der alten Schule Neundorf untergebracht ist, einen anderen Weg gehen. „Wir werden bis zum Oktober Masken tragen und erst dann neu entscheiden“, so Schulleiterin Kathrin Hartmann. Weil die Uhlandschule so viele Kinder hat, gehe man auf Nummer Sicher um „Kollegen und Kinder zu schützen.“ Schon vor den Ferien habe das Masketragen bei den Kindern super geklappt.

Der Schulhof in Neundorf wird in zwei Bereiche für jüngere und ältere Klassen aufgeteilt. „Wir haben außerdem je eine Klassenstufe auf einem Flur“, erklärt Hartmann. „Wir haben uns im Vorfeld schon Gedanken gemacht und hoffen, dass wir nun noch Masken vom Land bekommen.“

Schulleiter Ingo Kurze betont für die Grundschule in Staßfurt-Nord, dass Lehrer und Kinder die Hygieneregeln bereits seit Juni kennen. „Für uns ist nichts Neues und Überraschendes dabei.“ Nachdem die Schule das Formular, mit dem Eltern die Gesundheit ihrer Kinder garantieren müssen, ausgeteilt haben wird, seien dann die Eltern in der Pflicht. Sie müssten von sich aus über Krankheiten oder Auslandsaufenthalte aufklären. Dazu bekommen sie Merkblätter mit.

Nach der Maskenpflicht am Donnerstag und Freitag, entscheide der Schulleiter in Nord am Montag, ob weiter Maske gefragten wird. Kurze: „Wir müssen schauen, wie sich das Infektionsverhalten entwickelt. Zum Glück sind wir relativ verschont im Salzlandkreis. Allerdings haben wir einen hohen Anteil ausländischer Kinder, die ihre Verwandten in den Heimatländern besuchen und wir wissen ja, wie Kinder sind. Sie knuddeln gern.“ Durch die Bauarbeiten zur Sanierung des Grundschulzentrums Nord sind die Erst- bis Viertklässler gänzlich ins kleine Mehrzweckgebäude auf dem Schulhof umgezogen.

An der Goethe-Grundschule in Staßfurt saß man noch am Dienstag zu letzten Absprachen zusammen, auch weil die Horte der Kitas „Bergmännchen“ und „Sandmännchen“ provisorisch in der Schule untergebracht sind. Neben neuen Zonen auf dem Schulhof, versammeln sich die Kinder nicht mehr morgens auf dem Schulhof, sondern gehen direkt Händewaschen und in ihr Klassenzimmer, berichtet Schulleiterin Heike Härtge. „Die Eltern haben wir am Dienstag nochmal an die Maskenpflicht der Kinder erinnert.“ Diese zeigten sehr viel Verständnis. Aber: „Unsere Flure sind zu eng, das ist unser Knackpunkt“, so Härtge weiter. Daher ist der Abstand dort nur mit Aufsicht und versetzten Pausenzeit hinzubekommen.

An der Förderschule „Pestalozzi“ in Staßfurt ist es platzmäßig entspannter, im Durchschnitt sitzen neun Kinder in den 20 Klassen, die besondere Förderung brauchen. „Wir haben die Laufwege im Gebäude nach dem Einbahnstraßensystem festgelegt“, teilt Schulleiter Volker Link mit. Die 180 Schüler werden ab morgen gestaffelt Pause machen und Mittag essen. Der Schulleiter meint: „Es war klar, dass Regelungen von Landesseite kommt. Nach mehreren Dienstberatungen sind wir jetzt in der Phase der Umsetzung und ich denke, wir bekommen das gut hin.“ Sicher werde man im Alltag noch aus der Praxis lernen und nachbessern können.

Wie die Gemeinschaftsschule Hermann Kasten in Staßfurt-Nord in die Schulzeit mit Corona startet, beantwortet Schulleiterin Verena Frank mit: „Wir können gar nicht richtig starten. Wir haben einen riesigen Wasserschaden am Gebäude nach dem Starkregen.“ Die Hälfte der Klassenräume stand unter Wasser. Der Schaden an der Elektroanlage ist zwar schon behoben und die Reparaturarbeiten laufen. „Allerdings war aufgrund der Bauarbeiten im Gebäude alles so eng gestrickt, dass wir nun einen Notfallplan fahren.“

Das heißt, am Donnerstag kommen nur die 5. bis 7. Klassen zur Schule, am Freitag die älteren. Ende der Woche und am Wochenende wird ein Umzug vorbereitet: „Am Montag ziehen die größeren Schüler der Klassen 8 bis 10 in das ehemalige Schulgebäude in der Michaelisstraße um“, so Franke. Die Hälfte der 280 Schüler der Kasten-Schule wird dann dort unterrichter, die Kleinen bleiben in Nord. „In den Herbstferien zieht der Rest der Schüler aus Nord für die weitere Bauphase hinterher“, so Franke. Abstands- und Hygieneregeln müssen natürlich trotz der Umstände eingehalten werden.

Die Corona-Geschichte beschäftigt uns nach wie vor“, sagte der Chef des Rathmannsdorfer BBRZ-Standorts Steffen Behrendt am Montag bei der Begrüßung der neuen Lehrlinge. Dazu gehört beispielsweise auch, dass für die Mittagsversorgung von Lehrlingen und Schülern der benachbarten Grundschule nun fünf statt normalerweise zwei Essenszeiten notwendig sind.

Die neuen Abc-Schützen der evangelischen Grundschule Rathmannsdorf werden am Sonnabend bei der Einschulungsfeier in der St.-Pauli-Kirche auf ihre Geschwister oder Großeltern verzichten müssen. Lediglich die Eltern sind zugelassen, um die Abstandsregeln erfüllen zu können. Maske ab! heißt es im Unterricht, Maske auf! in Begegnungsbereichen.

Als eine der ersten Anweisungen für das neue Schuljahr lag auch der Berufsbildenden Schule Aschersleben-Staßfurt der Rahmenhygieneplan vom Land Sachsen-Anhalt vor. „Wir denken, dass wir die Richtlinien entsprechend unserer Bedingungen einhalten können. Die Hygienekommission unserer Schule ist gerade dabei, das Konzept zu beraten und zu ,verschriftlichen‘“, teilte die amtierende Schulleiterin Liane Wiele bereits Anfang der Woche mit. Die Lehrkräfte seien komplett einsatzbereit. „Nun hoffen wir, dass unsere neuen und ,alten‘ Schüler mit uns gemeinsam mit Verständnis und Disziplin das Konzept umsetzen“, so Liane Wiele.

In der Ganztagsschule Am Tierpark Staßfurt werden Schulleiter Uwe Oswald und die Lehrerschaft sehen, wie es anläuft. Im Laufe des Mittwochs sollten erstmal die Masken kommen. „Die Eltern sorgen sich schon um die Sicherheit ihrer Kinder“, so Oswald. Manche würden die Masken generell ablehnen. Am Freitag werde man entscheiden, wie ab Montag verfahren wird. Die Tendenz sei aber: „Wenn dann nur noch im Gebäude, nicht mehr auf dem Gelände. Wer möchte, darf natürlich die Maske auch im Unterricht tragen.“

Nach Schulleiter Steffen Schmidt besteht wie in allen anderen Schulen auch die Maskenpflicht in allen Bereichen, außer im Unterricht. Die mit den neuen Fünftklässlern 760 Schüler verkehren in allen Häusern mit einem „Einbahnstraßensystem“. Auf den Schulhöfen sind abgetrennte Bereiche für die Jahrgänge einzuhalten. Die Lehrer sind alle da zum Schuljahresbeginn. Und auch am Dr.-Frank-Gymnasium können sie und die Schüler selbst entscheiden, ob sie auch im Unterricht die Maske tragen wollen.

Die Stadt Hecklingen hat für ihre Grundschule in Hecklingen und das Grundschulzentrum „Bördeblick“ in Groß Börnecke, wo auch Kinder aus Schneidlingen und Cochstedt ab morgen wieder  lernen,   Handspender zur Desinfektion organisiert. In Absprache gehe es darum, „sinnvolle Standorte zu finden“, so  Bürgermeister Uwe Epperlein (Wählergemeinschaft Hecklingen).

„Handdeskinfektinsspender werden an den Wänden angebracht“, bestätigt auch die Leiterin der Schule in Groß Börnecke Ines Pahl. Schon im April seien sie geordert und für Juni zugesagt worden. „Heute haben wir die Nachricht, dass sie da sind“, so Pahl am Montag.  Sie werden im Schulgebäude und in der Turnhalle installiert. So könne das Hygienekonzept auch dementsprechend umgesetzt werden.

Wie überall gilt auch in den zwei Schulen der Stadt Hecklingen am Donnerstag und Freitag auf dem Schulgelände und im Gebäude  – nicht aber in den Klassenräumen während des Unterrichts – für alle die Pflicht zum Tragen eines Mundschutzes. Das bestätigten beide Schulleiter mit Blick auf die entsprechende gesetzliche Verordnung. Mund- und Nasenmasken würden, wenngleich in einer begrenzten Menge, über das Landesschulamt verteilt, sagte Epperlein. Vermutlich reiche die Lieferung ausschließlich für die Lehrerschaft, schätzte er.

Wie geht es danach am Montag weiter? „Ab der neuen Woche ist der Mundschutz nicht mehr Pflicht, aber wer möchte, kann ihn weiter tragen“, so die Hecklinger Schulleiterin Cornelia König. Dass das möglich sei, regele der Rahmenplan des Ministeriums, erklärte sie. Die Schule habe demnach Spielraum.

Mit den neuen Einschülern lernen in der Hecklinger Schule ab Montag alles in allem 109 Kinder. 23 ABC-Schützen, die am Sonnabend ihren großen Tag haben, werden mit einem Festakt im Saal der Gaststätte „Hotel Stadt Bernburg“ begrüßt. Es handelt sich um eine kleine Feier.

Nur die Eltern werden daran teilnehmen. Sämtliche Hygienemaßnahmen seien einzuhalten. Eltern müssten einen Mundschutz tragen, nicht aber die Kinder. Auf dem Schulhof später können dann auch die Großeltern gratulieren. Abstandregeln müssten gewahrt bleiben, aber der Schulhof sei groß genug, hieß es.

Die Feier in Groß Börnecke findet für 35 Kinder aus drei Orten am Sonnabend ebenfalls nur mit den Eltern im kleinen Kreis im Dorfgemeinschaftshaus statt.

„Wir haben gedacht, wir machen es mal anders. Wir wollen die Einschulung so gestalten, dass die Kinder im Mittelpunkt stehen. Das ist unser Motiv“, sagte die Leiterin der Egelner Grundschule „Vier Jahreszeiten“ Mandy Nagel. Die Abc-Schüler starten dort nicht wie bisher am Sonnabend, sondern bereits morgen in ihren neuen Lebensabschnitt.

Die Mädchen und Jungen kommen um 8 Uhr, wenn die anderen Kinder in ihren Klassenräumen sind, mit ihren Eltern in unsere Schule. Dort werden sie von mir empfangen und begrüßt. Dann werden sie von ihren beiden Klassenlehrerinnen bis 11 Uhr gebührend in ihren neuen Klassenräumen aufgenommen“, sagte Mandy Nagel. 

Um 10.30 Uhr bringen die Eltern die Schultüten für ihre Kinder, mit denen dann die Zuckertütenbäume bestückt werden. Um 11 Uhr werden die Lehrerinnen sie dann an die Erstklässler aushändigen.

Wie Nagel sagte, herrscht auf dem Schulhof Maskenpflicht, aber nicht im Klassenraum. Egelns Bürgermeister Reinhard Luckner (UWGE) sagte, er bedauere, dass die Einschulung nicht wie in den Jahren zuvor am Sonnabendvormittag stattfindet. Bislang gab es am Morgen jedes Mal einen Umzug der Abc-Schützen durch die Stadt Egeln von der Kindertagesstätte „Bördespatzen“ bis zur Grundschule am Hunnengraben, der vom Spielmannszug Tarthun angeführt wurde. „Die Schule hat so entschieden. Wir wissen alle nicht wie es in Zukunft weiter geht“, sagte Luckner in einer Ausschusssitzung.

Die Grundschule Wolmirsleben feiert den neuen Lebensabschnitt der Abc-Schützen bereits am Freitag um 10 Uhr auf dem Schulhof. Dort werden die 26 Mädchen und Jungen aus Borne, der Gemeinde Bördeaue und aus Wolmirsleben mit ihren Eltern von Schulleiterin Silke Schatz in Empfang genommen. Danach geht es dann die neuen Klassenräume. 

In Westeregeln hat sich die Schulleitung darauf verständigt, die alte Tradition der Einschulung am Sonnabendvormittag beizubehalten. „Wir beginnen um 10 Uhr auf dem Schulhof“, sagte Schulleiterin Kerstin Krüger. Die 22 Abc-Schützen werden mit einem Abstand von 1,50 Meter von den anderen Familien entfernt mit ihren Muttis und Vatis draußen auf Stühlen und Bänken sitzen. Die Neuen werden von Kerstin Krüger begrüßt bevor sie mit ihren Klassenlehrerinnen in ihren Klassenraum gehen.

Anschließend erhalten die Mädchen und Jungen dann ihre Schultüten von ihren Eltern.