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Coronalockerung Es darf wieder geplanscht werden

Der Wolmirsleber Schachtsee ist Vorreiter in Sachen Freibadsaison. Wegen Auflagen müssen sich Wasserratten mancherorts noch gedulden.

27.05.2020, 23:01

Staßfurt/Löderburg/Alsleben/Egeln/Wolmirsleben l Ein kühles Bad zum üblichen Start in die Freibad-Saison am 15. Mai hatte in diesem Jahr wohl niemand groß vermisst. Die Temperaturen sind ja noch sehr frühlingshaft.

„Wir haben 17 Grad im Wasser“, hat Laura Barnick am Mittwoch schonmal das Thermometer ins Wasser gehalten. Die Lufttemperaturen bewegten sich um die 20 Grad Celsius. Die Schwimmmeisterin vom Strandsolbad freut sich, dass es nun am Dienstag nach Pfingsten endlich los geht – wie im Freibad Albertinesee Üllnitz, ab 10 Uhr.

Wenn auch mit massiven Auflagen.

„Die Liegewiesen sind gemäht, die Sandstrände vorbereitet und die Blumen gepflanzt – alles wie in jedem Jahr“, teilt Oberbürgermeister Sven Wagner die Freude seiner Schwimmmeisterin, sieht sich allerdings dazu veranlasst, das große Aber hinterherzuschieben. „In diesem Jahr müssen sich die Besucher der Freibäder auf Grund der pandemischen Lage auf einige Änderungen einstellen. Für alle Besucher heißt es auch hier: Abstand halten, Masken tragen und Hände waschen beziehungsweise desinfizieren.“

Dass durch die vorgeschriebenen Mindestabstände für die Liegebereiche die Besucherzahlen beschränkt werden müssen – im Strandsolbad auf 400 anwesende Besucher und im Albertinesee auf 120 – mag man ja noch einigermaßen verstehen. Und, „um diese Vorschrift für die Mitarbeiter kontrollierbar zu gestalten und letztlich auch aus hygienischen Gründen, muss jeder Besucher auf seinem Liegeplatz ein großes Bade- oder Liegetuch während der Dauer seines Aufenthalts legen“, wie Wagner verweist.

Dass man aber beim Passieren der Kassenbereiche, beim Anstellen am Imbiss sowie beim Toilettengang einen Mundschutz tragen muss, bedarf schon großer Überzeugung. Aber so sind aktuell die Spielregeln für Freibäder. Der OB appelliert, sie im eigenen, im Interesse aller Besucher und auch der Mitarbeiter einzuhalten.

Während des übrigen Aufenthalts im Badbereich müsse natürlich kein Besucher einen Mund-Nasen-Schutz tragen, insoweit der Sicherheitsabstand gewahrt bleibt.

„Die beliebten Jahreskarten und Zehnerkarten können in diesem Jahr auf Grund der beschränkten Besucherzahlen leider nicht verkauft werden“, ergänzt Sven Wagner noch. Die Stadt könne den Besitzern dieser Karten auf Grund der beschränkten Besucherzahlen nicht garantieren, täglich wie gewünscht Eintritt zu bekommen.

Dass der Badbesuch mit Erkältungssymptomen oder Verdacht auf eine Covid-19-Infektion nicht möglich ist, dürfte selbstverständlich sein.

Die städtischen Freibäder sind zunächst täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Und auch Imbiss-Betreiberin Birgit Seibt ist „ganz gespannt, wie das wird“. Vorbereitet ist aber auch sie. Dazu gehört unter anderem, dass sie Bänke dort mit Kreuzen bekleben muss, wo sich Gäste niederlassen dürfen. Auch etwas schwer Erklärliches, Sonderbares...

Nach einem schönen zufriedenstellenden Gastronomiestart um den Männertag kann auch Michael Schnock den 2. Juni, 10 Uhr, kaum erwarten, wenn er die ersten Badegäste am Löderbuger See empfangen darf. Die Wasserproben sind am Mittwoch genommen worden. Das Schnock-Team ist dabei, das Sicherheits- und Hygienekonzept sichtbar zu machen. Der Betreiber stellt den Leitspruch der Saison 2020 vor: „Sie sind mit Abstand unsere liebsten Gäste.“ Abstand im Kassenbereich, auf der Rutsche, auf der Wiese, im Sanitärgebäude – das wolle man umsetzen, damit die Saison möglichst lange Bestand hat.

Auch am Löderburger See muss die Besucherkapazität begrenzt werden, weil eine Familie eben nur auf ihrem Fleckchen Liegewiese mit mindestens 1,5 Meter Abstand zum Nachbarn verweilen darf beim Sonnenbad.

„Damit ist klar, dass wir dieses Jahr keine Besucherrekorde aufstellen werden“, meint Michael Schnock dennoch optimistisch, „Wenn sich alle diszipliniert verhalten und natürlich auch das Wetter mitspielt, werden wir eine einigermaßen schöne Saison haben.“ Rettungsschwimmer gibt‘s hier wie in den städtischen Freibädern ausreichend.

Das Freibad in Alsleben wird voraussichtlich am Freitag, 5. Juni, geöffnet. Fred Hänsel erklärt, ein Bad mit Wasseraufbereitung benötige schon einige Vorlaufzeit. Was Dienstag beschlossen wird, könne nicht am Donnerstag schon umgesetzt werden. Damit bestätigt der Schwimmmeister die Aussagen vom Salzlandcenter-Chef Volker Schilling, der die Öffnung des Staßfurter Erlebnisbads in einer Woche in Aussicht gestellt hat.

Die Planung für das Waldbad Egeln sieht eine Öffnung für den 14. Juni vor.

Ganz schnell ist derweil der Betreiber des Wolmirsleber Schachtsees. Der erwartet bereits am heutigen Donnerstag die ersten Badegäste.