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Görickestraße Staub stört Nachbarschaft

Wenn ein Auto die Neundorfer Görickestraße entlang fährt, staubt es. Das nervt Nachbarn gerade sehr.

28.08.2018, 01:00

Neundorf l Es staubt rund um die Görickestraße in Neundorf. Die Straße gleicht einem Feldweg, die umliegenden Straßen sind zum Teil unbefestigt. Seit die Rathmannsdorfer Straße gesperrt ist, sie wird seit dem 13. August 2018 im ersten Abschnitt grundhaft ausgebaut, verirren sich oft Autos in das Wohngebiet. Die Anwohner ärgern sich und hoffen auf Hilfe.

„Es kommen viele fremde Fahrzeuge hier vorbei, um die Baustelle vielleicht doch umfahren zu können und müssen oft wieder umkehren.“ Renate Stops berichtet von einer Beobachtung, die sie und ihre Nachbarn dieser Tage immer wieder machen. Dabei halte die Görickestraße dieses Verkehrsaufkommen gar nicht aus, und das zehre an den Nerven derjenigen, die hier lebten. „Der Schotter und der Staub liegen zentimeterdick. Bedingt durch die Monate lange Trockenheit ist die Staubbelästigung noch intensiver geworden. Wenn man nicht im Schritttempo fährt, gibt es eine minutenlange Staubwolke“, sagt die Anwohnerin. „Die Schulkinder die aus dem Dorf kommen, die Rentner, die mit ihrer Gehhilfe spazieren gehen und die Radfahrer müssen stehen bleiben, da sie oftmals die Hand vor Augen nicht mehr sehen können.“

Um die Staubbelastung etwas zu verringern, spritzen die Anwohner vor ihren Grundstücken die Fahrbahn nass. Wenn es besonders heiß ist, drei- bis viermal am Tag, sonst gebe es keine Wirkung. „Aber das alles kostet Strom und Wassergeld für die Anwohner“, sagt Renate Stops.

Die Anlieger wissen, dass die Bauarbeiten in der Rathmannsdorfer Straße noch Monate dauern werden. So lange wollen und können sie die Zustände vor ihren Haustüren allerdings nicht hinnehmen. Sie haben sich bereits an die Stadt Staßfurt und die Polizei gewandt, doch ohne bisher Erfolg, so Renate Stops.

Auf Volksstimme-Nachfrage erklärt das zuständige Staßfurter Rathaus zunächst klarstellend, dass die Görickestraße keine offizielle Umleitungsstrecke für die Straßenbaumaßnahme in der Rathmannsdorfer Straße ist. Ein erster Schritt sei jetzt aber unternommen worden, um die Situation zu verbessern, weitere sind in Planung. Das Straßenverkehrsamt teilt mit, dass kurzfristig die zulässige Geschwindigkeit reduziert wurde, von Tempo 30 auf Tempo 10. Außerdem sei durch die Beschilderung alles veranlasst worden, um die direkten Anwohner zu schützen, etwa durch ein „Sackgassenschild“. Eine andere Verkehrsregelung oder Verkehrsführung sei nicht möglich. Renate Stops kennt das alles. „Leider halten sich nur wenige Autofahrer daran“, sagt sie.

Die Stadt bewertet die Situation allerdings umfangreicher und sieht nicht nur mögliche „Baustellen-Umfahrer“ in der Pflicht, sondern auch die Nachbarschaft selbst. Dass die Görickestraße im Zuge des Ausbaus der Rathmannsdorfer Straße „verstärkt“ durch „fremde Fahrzeuge“ genutzt werden soll, wie es die Nachbarschaft berichtet, erscheine nicht unbedingt plausibel, meint Wolfgang Kaufmann, Chef der Bauverwaltung im Rathaus, „weil alle Straßen in diesem Bereich an der Einmündung zur Rathmannsdorfer Straße als Sackgasse enden“ und man an der Baustelle ohnehin nicht weiter komme. „Die Görickestraße wird aber gleichwohl vermehrt durch die Bewohner der Görickestraße selbst sowie durch diejenigen aus der Gustav-Klaue-Straße, der Lehdestraße und des Güstener Weges benutzt.“ Sie diene als sogenannte „Sammelstraße“. Auch das trage zur Staubentwicklung bei. Die wiederum rühre aus der anhaltenden trockenen Witterung aber auch aus ihrem unbefestigten Zustand.

Der mache es dem Ordnungsamt nicht möglich, ein festes Blitzgerät aufzubauen, die Geschwindigkeit zu messen und sanktionierend zu wirken. „Wir haben aber bereits mit den Polizeibehörden Kontakt aufgenommen und klären, ob sie mit ihrer mobilen Laser- Technik dort Geschwindigkeitsmessungen durchführen kann“, so der Fachbereichsleiter.