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Hilfsorganisationen Dürfen Kinder bald mit echter Technik üben?

Die Feuerwehren und Rettungsdienste des Salzlandkreises gaben bei einer Versammlung einen Ausblick auf 2016.

Von Franziska Richter 31.01.2016, 11:39

Staßfurt/Schönebeck l Der hohe Standard, den Wehren und Rettungsdienste heute bei Ausstattung und Ausbildung vorweisen müssen, muss 2016 oberstes Ziel bleiben, so Landrat Markus Bauer. Für Gemeinden mit schlechter Haushaltslage werde dies jedoch eine Gratwanderung sein. Markus Bauer verspricht aber: „Wir versuchen, die bestmögliche Ausstattung für die Feuerwehren zu erreichen.“

Die Weiterentwicklung der Technik wird 2016 mit dem Auslaufen des Analogfunks fortgesetzt. Alle Wehren sind mit Digitalfunk ausgestattet. Die Alarmierung der Einsatzkräfte soll ab 2017 komplett auf digital umgestellt sein.

Für die Rettungsdienste sollen Geoinformationssysteme (GIS) eingeführt werden: Bisher bekommen die Rettungswagen von der Einsatzleitstelle die Koordination der nächsten Einsatzstelle direkt auf das Navigationsgerät im Fahrzeug übertragen. „Mit dem GIS soll dann die Leitstelle sehen, wo sich jeder Rettungswagen aktuell befindet. Der, der am nächsten an der Einsatzstelle ist, kann dann dorthin geschickt werden“, erklärt Fachdienstleiterin Martina Lorenz.

Hoffnung macht aktuell ein Vorhaben von Kreisfeuerwehrverband und Kreisjugendfeuerwehrwartin Roswitha Salm in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Groß Rosenburg. „Wir wollen bei der Feuerwehrunfallkasse erreichen, dass die Kinderwehren in Zukunft mit gewisser Technik den Löschangriff Nass üben können“, erklärt Roswitha Salm. „Bis jetzt dürfen die Kinder gar nicht an die Technik. Das ist so, als ob Kinder im Fußballverein nicht Fußball spielen dürfen“, fügt Lothar Meyer, Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender hinzu. Aber gerade im jungen Alter müssten die Wehren die Kinder für sich begeistern, bevor sich diese auf andere Vereine festlegen.

2016 steht die Wahl zu den Abschnittsleitern an, die im Dezember durch den Kreistag berufen werden müssen. Der Salzlandkreis ist in fünf Brandschutzabschnitte eingeteilt, wo jeweils ein Abschnittsleiter den Hut auf hat. Hans-Jürgen Gehrke aus Staßfurt ist zum Beispiel Leiter für den Abschnitt 5: Bei Großeinsätzen hat er das Kommando über 20 Wehren aus Staßfurt, der Egelner Mulde und Hecklingen und vermittelt im Alltag alles organisatorische Wichtige an die Wehren weiter.

„Im ganzen Land geht die Tendenz dahin, nur noch zwei bis drei Abschnitte pro Kreis zu bilden“, erklärt Martina Lorenz. Im Laufe des Jahres müssen Kandidaten vorgeschlagen und es muss diskutiert werden, wie viele Abschnitte es im Salzlandkreis in Zukunft sein sollen.