Kirchenumbau Sorge um Mehrkosten

Beim Umbau der St.-Vitus-Kirche Güsten hofft die Gemeinde auch auf weitere Spenden.

23.04.2018, 23:01

Güsten l Winterkirche und Brautzimmer am Fuße des Glockenturms sind eine einzige Baustelle. Nach dem Verkauf des Pfarrhauses wird nun im Gotteshaus kräftig gebaut, damit das Gemeindebüro Ende Juni hier einziehen kann. Das soll ins einstige Brautzimmer. Die kleine Orgel der St.-Vitus-Gemeinde fand bereits in Sandersleben ein neues Zuhause. Wo sie stand, wird nun an einem Sanitärbereich gearbeitet.

Umgestaltet wird derweil auch die Verkleidung der Winterkirche. Die Holz-Glaswand war kleinteilig, versperrte bislang den Blick in den Kirchenraum. „Dass sich die Gemeinde auf ihr Denkmalgebäude konzentriert, macht Sinn“, erklärt Architekt Frank Rieland. Er muss des Öfteren vor Ort sein. Denn immer wieder gibt es Überraschungen bei so einem alten Bauwerk – die Kirche stammt aus dem 16. Jahrhundert. Sie gilt als erster Stadtkirchenneubau nach der Reformation in Anhalt. Rieland erläutert ein „kleines Problem“ mit den Holzsäulen unter der Orgel-Empore, die einst Richtung Kirchenschiff versetzt wurden, um Platz für eine Winterkirche zu schaffen.

Die Säulen, bei ihrem Umzug eher provisorisch auf neue Füße gesetzt, brauchen ein neues Fundament. Der nächste Schritt wäre eine Verglasung, um wieder eine freie Sichtachse auf den Kirchenraum zu haben, so der Architekt. Und schließlich sei noch eine neue Infrarot-Heizung geplant. Alles geschieht unter den strengen Augen des Denkmalschutzes. Die 1591 eingeweihte St.-Vitus-Kirche sei eben ein wertvolles Objekt. „So wie in der Kirche oder außerhalb gegraben wird, interessiert das die Archäologen vom Landesdenkmalamt in Halle“, weiß Frank Rieland. Bis jetzt habe man aber nichts gefunden.

Unterdessen blickt Pfarrer Arne Tesdorff mit etwas Sorge auf wachsende Kosten. Gott sei Dank habe man mit Sylvia Büchtemann eine Bau-Ingenieurin im Bauausschuss.Sie werde auch ein wachsames Auge auf weitere Kosten haben. Mit 100.000 Euro plant die Gemeinde. „Das wird aber wohl nicht ganz reichen. Wir hoffen auf weitere Spenden für die Baukasse“, so der Pfarrer. Derweil geben sich die Handwerker aus Güsten und Umgebung die Klinke in die Hand. Geplant ist, dass die Arbeiten bis Ende Juni abgeschlossen werden können.