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Leitbild Was wird aus Zukunftsprojekten?

In Staßfurt findet der erste Bürgerdialog statt. Mit der Veranstaltungsreihe will die Stadt regelmäßig mit Bürgern ins Gespräch kommen.

18.12.2018, 06:00

Staßfurt l Beim ersten Bürgerdialog wollen Stadt und Bürger ein Resümee ziehen. Wie sind die Leitbildprojekte, die bis Ende 2018 Fördergelder zur Verfügung hatten, angelaufen und wie sieht ihre Fortsetzung 2019 aus? Die Volksstimme gibt einen Ausblick.

100 Gäste verfolgten am 7. Dezember die Eröffnung der Galerie in den Schaufenstern der Staßfurter Steinstraße. Kinder und Jugendliche hatten zuvor leuchtende Kunstobjekte anfertigt und sich mit Geschäftsinhaber zusammengetan. Ab sofort soll sich die Ausstellung über Kreativprojekte an Staßfurter Schulen und Kitas vergrößern, weitere Ladenbesitzer werden ins Boot geholt.

Seit Oktober hat Staßfurt einen jungen Mediziner unter Vertrag, der gerade seine Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin absolviert. Über ein Stipendium mit monatlich 500 Euro von der Stadt verpflichtet er sich, nach der Ausbildung in Staßfurt zu praktizieren. Und da der Ärztemangel in Staßfurt massiv ist, hat die Stadt noch eine Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung geschlossen, um noch mehr Nachwuchsmediziner zu locken.

Beim ersten Bürgerdialog heute Abend werden sich Bürger, bisherige Teilnehmer des Leitbildprozesses und die Stadt darauf einigen, wie oft und ob mit welchen Themen die regelmäßige Veranstaltungsreihe in Zukunft fortgesetzt wird.

Ein Marketingkonzept soll die Stadt überregional mit ihren Vorzügen wie freie Baugrundstücke, bezahlbarem Wohnraum oder ausreichenden Kitaplätzen anpreisen. Ein externes Expertenbüro arbeitet das Konzept, das ab 2019 umgesetzt wird.

Auf der Internetseite der Stadt Staßfurt sind die Grußworte des Oberbürgermeisters und die Hinweise an die Bürger jetzt auch in leichter Sprache zu finden. So werden Bürger mit Informationen versorgt, denen das Lesen nicht so leicht wie anderen fällt.

Nachdem die Stadt Kanus und Schwimmwesten angeschafft hat, fand im September eine „Jungfernfahrt“ mit Auszubildenden und weiteren Jugendlichen an der Bodebrücke statt. Mit der neuen Ausrüstung können Jugendliche aller Einrichtungen jederzeit unter Anleitung Fahrten auf der Bode unternehmen, um den Fluss von Müll zu befreien. Nächstes Jahr sollen neue Bootsanleger an der Bode gebaut werden.

Der Wobau-Lauf von 2018 verwandelt sich 2019 in den Staßfurter Salzland-Lauf, bei dem Stadt, Wobau und Stadtwerke dabei sind und Veranstalter die Gaensefurther Sportbewegung ist. Der Termin steht mit Freitag, 10. Mai, schon, Laufgruppen trainieren regelmäßig. Bei dem Großevent mit überregionalem Teilnehmerfeld warten tolle Preise auf die Gewinner.

Für 250 Euro wurde der Mitgliedsbeitrag für die Gartenakademie Sachsen-Anhalt bezahlt. Das ähnlich große Netzwerk wie die „Gartenträume“ besteht aus privaten Gartenfreunden, Experten, Denkmalschützern und Landschaftspflegern. Im Park Hohenerxleben sollen Freiwillige unter Anleitung Wege beräumen, Pflanzen beschneiden, Baumpflege oder Hilfsarbeiten durchführen, um den Park schöner zu machen. Projektverantwortlicher Markus Vongries aus Hohenerxleben hat sich bei solchen Aktionen andernorts ins Thema eingearbeitet. „Wir haben aber wegen der Sturmschäden im Park noch nicht anfangen können“, sagt er. „Im Januar sprechen wir alles weitere ab, sodass die Parkseminare 2019 stattfinden können.“

Unter Federführung der Urania fand die erste Ausgabe des Bildungsstammtisches statt, wo sich Erzieher und Pädagogen aus Staßfurt zu wichtigen Themen weiterbilden. „Da uns 2019 kein Geld mehr aus der Leitbildförderung zur Verfügung steht, müssen wir das irgendwie in anderer Form weiterführen“, sagt Andreas Maindok von der Urania. Da das Fachforum sehr gut angenommen wurde, „soll es in Zukunft ein- bis zweimal im Jahr stattfinden und keine Eintagsfliege bleiben.“

Seit dem Herbst ist Videoproduzent Thomas Werner in Staßfurt mit der Kamera für einen neuen Imagefilm unterwegs. Drehbuch und Akteure stehen heute. Mitte 2019 soll der Film fertig sein, denn Ereignisse in der Stadt, die bis dahin stattfinden, sollen unbedingt auch vorkommen.

Für 2500 Euro wurden zwei neue, seniorengerechte Sitzbänke samt Papierkörben angeschafft, die am Neumarkt aufgestellt werden sobald das Wetter mitspielt. Sie sollen nachhaltig Aufenhaltsqualität für Bürger an dem zentralen Punkt der Stadt schaffen.

Der Fahrdienst aus den Ortsteilen zum Frischemarkt auf dem Sperlingsberg geht als einziges Projekt nicht weiter. Es gab viel zu wenig Fahrgäste.

Mit 7550 Euro für alle Ortschaften zusammen haben sich die Festkomitees vor allem Ausstattung angeschafft, die „alle Jahre wieder“-verwendbar ist. „Die Förderstedter Vereine haben sich Sitzbankgarnituren und Stehtische gekauft, die Atzendorfer ein Festzelt“, erklärt Ortsbürgermeister Peter Rotter beispielhaft. In Förderstedt hatte der Ortschaftsrat die Wünsche der Vereine aus allen Ortsteile aufgenommen und weitergeleitet.

Zum ersten Mal vergibt die Stadt Staßfurt im kommenden Jahr den Inklusionspreis der Wirtschaft. Der Preis selbst wird ein Kunstwerk sein, das die Stadt bereits anfertigen ließ und als Wanderpokal jedes Jahr sein Zuhause in einer anderen Vitrine finden wird. Gleichstellungsbeauftragte Christine Fischmann erklärt: „Wir haben bei der Inklusion Nachholbedarf und wollen die Unternehmen dafür sensibilisieren.“ Bewerbungsstart ist der 1. März 2019, Bewerbungsunterlagen gibt es auf der Homepage der Stadt. Am 30. September 2019 ist Bewerbungsschluss. Danach setzt sich eine Jury zusammen, um am 3. Dezember 2019 anlässlich des Internationalen Tags der Behinderung den Preisträger zu küren.

Der erste Staßfurter Bürgerdialogs findet am heutigen Dienstag ab 17 Uhr (Ankommen und Imbiss ab 16.30 Uhr) im Dorfgemeinschaftshaus Hohenerxleben (Kastanienallee 3) statt. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.