Gartenabfall Deponie für Private

Es gibt Ärger mit der Staßfurter Deponie. Gewerblicher Müll wird dort nicht angenommen.

29.09.2017, 01:00

Staßfurt l „Warum darf ein Hausmeister, der uns bislang immer geholfen hat, keine Gartenabfälle mehr zur Deponie nach Staßfurt bringen?“ versteht Helga Stolte nach einem entsprechenden Erlebnis die Welt nicht mehr. Das sei doch auch eine Geldfrage und belaste zudem die Umwelt, so die Seniorin aus dem etwa drei Kilometer vom Staßfurter Wertstoffhof entfernten Hohenerxleben.

Ralf Felgenträger, Leiter des Kreiswirtschaftsbetriebs (KWB) erklärt warum. „Grundsätzlich sind die Wertstoffhöfe in Staßfurt und Wolmirsleben zur Annahme von ausgewählten Abfällen aus privaten Haushalten gedacht. Hintergrund sind die begrenzten Möglichkeiten als Sammelstelle. Aus diesem Grund werden hier auch nur Kleinstmengen bis ein Kubikmeter angenommen. Ein Kubikmeter entspricht einem Pkw-Kofferraum oder einem Pkw-Einachsanhänger bis maximal 750 Kilogramm.“

Gewerbliche Anlieferungen seien nur in Aschersleben, Bernburg und Schönebeck möglich, unterstreicht der KWB-Chef. „Da der Hausmeisterdienst gewerblicher Natur ist, muss er einen dieser drei Wertstoffhöfe anfahren.“

Auch das Thema der Wirtschaftlichkeit der Selbstanlieferung im Vergleich zur Abholung des Sperrmülls werde seit 2010 immer wieder aufgefrischt. „Grundsätzlich ist es richtig, dass die Selbstanlieferung uns als KWB Kosten erspart. So dachten wir bis 2010. Bis wir mitbekamen, dass auch Bürger aus den Nachbarkreisen ihren Sperrmüll zu den Wertstoffhöfen des Salzlandkreises brachten. In den Nachbarkreisen wird nämlich die Kleinstmenge Sperrmüll nicht kostenfrei angenommen“, spricht Ralf Felgenträger aus Erfahrung. „Diese Anlieferungen erfolgten mit viel Raffinesse. Sei es mit Sperrmüllkarten aus unserem Abfallratgeber oder mit Hilfe von Freunden und Bekannten aus dem Salzlandkreis. Dabei wurde vergessen, dass wir alle diesen ,Abfallimport‘ mitbezahlen.“ Deshalb habe man 2011 die Kleinstmengenregelung eingeführt. „Und die hat sich bewährt. Einzelne sind damit nicht einverstanden. Meistens weil sie meinen, dass Haushaltsauflösungen ,mit der hohen Restabfallgebühr bezahlt‘ seien.“ KWB-Leiter Ralf Felgenträger appelliert auch diesbezüglich „an die hohe Verantwortung aller gegenüber der Solidargemeinschaft der Gebührenzahler, wonach unser opulentes Leistungsangebot nicht ausgenutzt werden sollte und darf. Eine Restverpflichtung zur Entsorgung größerer Mengen Abfall bleibt für jeden Bürger bestehen und wird auch überwiegend akzeptiert.“