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Schließung Hecklingen setzt Kita-Beiträge für April aus

Wer seine Kinder in der Stadt Hecklingen jetzt zuhause betreut, wird dafür im April nicht zur Kasse gebeten.

31.03.2020, 23:01

Hecklingen l Eltern, deren Kinder eine der vier Kindertagesstätten mit dort angegliedertem Hort in der Stadt Hecklingen besuchen und im April nicht die Notbetreuung in Anspruch nehmen, müssen für den kommenden Monat keine Beiträge zahlen. „Wir setzen jetzt mit den Kita-Beiträgen für April aus“, teilte Hecklingens Bürgermeister Uwe Epperlein (Wählergemeinschaft Hecklingen) auf Nachfrage mit. Das ist für die Kommune möglich, weil das Land Sachsen-Anhalt Städten und Gemeinden unter die Arme greift und Einnahmeausfälle zunächst für vier Wochen übernimmt .

Das geht auch aus einer Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration hervor. Darin wird auf einen Runderlass verwiesen. In diesem empfiehlt die Landesregierung, die Erhebung der Elternbeiträge auszusetzen und legt fest, dass die Landkreise und kreisfreien Städte dem Sozialministerium bis Ende August die notwendigen Erstattungssummen melden und das Land die Summe entsprechend ausgleicht.

Davon profitieren die Eltern, auch in Hecklingen, weil die Kommunen nicht auf den Ausgaben sitzen bleiben. Beiträge, die sonst per Lastschriftverfahren gezahlt werden, zieht die Kommune folglich für April nicht ein, erklärt der Bürgermeister. Er sagte am Montag, dass Eltern, die per Dauerauftrag bis Mitte April den Kostenbeitrag überweisen müssten, gebeten sind, diesen auszusetzen. „Das gilt für die Betreuung im Hort und im Kindergarten“, erklärt Epperlein. Wie das Stadtoberhaupt noch einmal betonte, betrifft das nur die Mütter und Väter, deren Kinder im April nicht in den Einrichtungen sind, also keine Notbetreuung in Anspruch nehmen.

Michael Markwald, Vorsitzender des Stadtelternrates, sagte der Volksstimme, dass in den sozialen Netzwerken über diese Entscheidung Hecklingens schon diskutiert wird. Er denkt, dass viele Eltern in der Stadt Hecklingen es sicher positiv aufnehmen, dass mit den Beiträgen im April ausgesetzt wird. „Ich finde das gut. Immerhin wurde die Leistung der Betreuung ja auch nicht in Anspruch genommen“, sagte er.

Bleibt zu fragen, warum das Land nicht die Kosten für die Ausfälle der März-Beiträge übernimmt. „Das kommt immer darauf an, wie man es sieht“, erklärt die Pressesprecherin des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration, Ute Albersmann. Sie sagte der Volksstimme, dass davon auszugehen ist, dass die Kitas und Schulen voraussichtlich bis zum 19. April geschlossen sind. Vorher sei ungefähr der halbe März betroffen gewesen. Demnach ergebe sich ungefähr ein Monat. Sollte die Schließung der Einrichtungen weiter verlängert werden, dann werde das von der Regierung sicher noch einmal diskutiert, deutete die Sprecherin an.

Die Kindertagesstätten der Stadt Hecklingen in Hecklingen, Schneidlingen und Cochstedt befinden sich in Trägerschaft der Lebenshilfe Bördeland gGmbH. In Groß Börnecke ist die Volkssolidarität Kinder-, Jugend- und Familienwerk gGmbH Sachsen-Anhalt der Träger. Die Geschäftsführerin vom Familienwerk der Volkssolidarität, Cornelia Kurowski, erklärte, dass in der Stadt Hecklingen nicht der Träger, sondern die Kommune die Kita-Beiträge von den Eltern kassiert.

Auch sie kennt die Regelung, dass das Land die Kosten für April übernimmt, was heißt, dass Kita- und Hortbeiträge für Eltern in dieser Zeit entfallen, wenn sie nicht die Notbetreuung in Anspruch nehmen. Die Träger seien darüber vom Städte- und Gemeindebund in Kenntnis gesetzt worden, erklärte Cornelia Kurowski.