Winterdienst 25 Mann gegen Eis
Zum ersten Mal mussten die Mitarbeiter des Staßfurter Stadtpflegebetriebes zum Winterdienst ausrücken.
Staßfurt l „Schnee und Frost haben uns nicht überrascht, aber gefordert“, sagt Brigitte Hirschfeld. Die Leiterin des Staßfurter Stadtpflegebetriebes bilanziert den ersten großen Einsatz des Winterdienstes in der Salzstadt am Donnerstag für die Staßfurter Volksstimme. „Ab 4 Uhr morgens waren die Mitarbeiter unterwegs, um Straßen und Gehwege in städtischer Verantwortung zu räumen.“ Bereits am Abend zuvor hätten Wettervorhersagen deutlich gemacht, dass man handeln müsse. Der Winterdienst des Stadtpflegebetriebes war ohnehin in Bereitschaft. „Wir haben alle telefonisch informiert, dass wir auch ausrücken werden“, so Brigitte Hirschfeld.
Das Hauptaugenmerk lag besonders darauf, Wege und Straßen in der Kernstadt und den Ortsteilen vom Eis zu befreien. Salz und Splitt wurden gestreut. „Schieben mussten wir nicht, viel Schnee ist nicht gefallen.“ Die Betriebsleiterin erklärt, dass der Stadtpflege ein mit dem Rathaus abgestimmtes Winterprotokoll zur Verfügung stehe. „Das setzt Prioritäten und ist Maßgabe für unseren Winterdienst“, so Brigitte Hirschfeld, die damit auch erklärt, dass man nicht „gleichzeitig überall sein kann“. Vorrang hätte, dass wichtige Straßen, Zuwegungen zum Krankenhaus, zu Schulen, zu Kindertagesstätten und öffentlichen Einrichtungen gefahrlos benutzbar seien. Danach auch kleinere Strecken.
Brigitte Hirschfeld geht nach den Voraussagen der Meteorologen davon aus, dass der Winterdienst in den kommenden Tagen noch häufiger gefragt ist. „Für die Nächte sind tiefe Frostgrade angesagt. Da sind eisglatte Straßen programmiert.“
Der Stadtpflegebetrieb ist dafür gewappnet. Kommt es zu starken Schneefällen, starten die Kräfte bereits um drei Uhr. In Staßfurt lagern 30 Tonnen Streusalz im Silo, 110 Tonnen in Big Backs und in Förderstedt zusätzlich noch einmal 100 Tonnen. Teamleiter Rainer Busse berichtet, dass das Streugut bereits über das Jahr anschaffe. Dann sei es günstiger im Einkauf und auch schnell zu beschaffen. Er erklärt zudem, dass bereits im November die komplette Technik geprüft worden ist. „Wir bringen Fahrzeuge, Schilde und Sträuautomaten zu den Herstellern oder zu Wartungsvertragsfirmen, die alles genau unter die Lupe nehmen.“ Durch zielgerichtete Investitionen besitze man Technik, die variabel aber immer kompatibel eingesetzt werden kann. „Die Geräte passen an die verschiedenen Fahrzeuge, je nach Größe, so können wir bei Ausfällen während des Winterdienstes schnell reagieren.“ Bereits lange vor dem Winter seien auch die Mitarbeiter belehrt worden. Es gehe darum, dass sich auch bei extremen Witterungen niemand einer Gefahr ausgesetzt sieht und Unfälle von vornherein verhütet werden können, so Rainer Busse.
Der Staßfurter Winterdienst hat rund 80 Kilometer Straße, 120 Kilometer Gehwege, 62 Bushaltestellen und Fußgängerüberwege sowie 14 Friedhofswege zu bearbeiten. 25 Mitarbeiter sind dabei im Einsatz. Ihnen stehen zwei Lastkraftwagen mit Schilden und Streutechnik, fünf Multicar, Traktoren und Radlader zur Verfügung. Die Handarbeitsteams, die sich auf Bereiche konzentrieren, die für große Fahrzeuge unerreichbar sind, fahren in sechs Kleintransportern. „Auf allen Fahrzeugen werden die Routen dokumentiert. Es geht darum, wann und wie oft die einzelnen Strecken gefahren wurden.“ Das, so Rainer Busse, diene der Nachweispflicht des Stadtpflegebetriebes. „Verletzt sich ein Fußgänger oder es passiert ein Unfall, dann haben wir die Bestätigung, dass wir vor Ort geräumt haben.“
Ende 2015 war der Winterdienst des städtischen Unternehmens insgesamt 35 Tage im Einsatz, Anfang 2016 15 Tage.