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FCM-Fanclub Alt-Stassfurter mit sozialer Ader

Wenn der FCM-Fanclub Alt-Stassfurt unterwegs ist, ist er das nicht immer zum Selbstzweck.

19.04.2017, 23:01

Staßfurt/Magdeburg l  Die Sportfreunde beteiligen sich nicht selten auch an sozialen Aktionen, die sich speziell an Kinder richten oder auch für Menschen mit Handicap organsiert werden. Der Sprecher der Staßfurter Fangemeinschaft Martin Kühnert erinnert und erklärt: „Seit acht Jahren nun schon, also von Beginn an, ist unser Fanclub auch bei der Aktion Behindertentag aktiv. Hier werden körperlich und geistig benachteiligte Menschen im Inklusionsgedanken von uns zu einem Spieltag des 1.FC Magdeburg betreut.“

An diesem Sonnabend ist es nun wieder soweit. Fast 3000 Behinderte werden den Weg in das Stadion nach Magdeburg finden, darunter viele auch aus sozialen Einrichtungen aus ganz Mitteldeutschland, die hierzu eingeladen werden. Auch aus Staßfurt sind Einrichtungen wie die Lebenshilfe und die Stiftung Staßfurter Waisenhaus (hat bereits seinen eigenen FCM-Fanclub mit Hilfe der Alt-Stassfurter gegründet) dabei. Sie alle können sich auf einen schönen Tag freuen.

„Der Fanclub Alt- Stassfurt wird zur Organisation und Durchführung wieder einen erheblichen Teil beitragen können und dazu ab 8 Uhr für diese Menschen zur Verfügung stehen“, so Kühnert.

Seit zwei Jahren würden nun in Magdeburg auch den sehbehinderten Sportfreunden eine Möglichkeit des Stadionbesuches eröffnet. „So gibt es für bereits 20 Sehbehinderte Technik zur Blindenmoderation. Diese werden von fünf Moderatoren im Stadion, direkt eine Art Radio- Moderation genießen dürfen und somit bei Live-Atmosphäre ihre Behinderung vielleicht für den Moment vergessen können“, erklärt der Fanclub-Sprecher.

Den Fanclub Alt-Stassfurt gibt es seit nunmehr 1980. In all den Jahren haben dessen Mitglieder den Namen der Salzstadt über Grenzen hinaus getragen. „Wer heute nach Magdeburg zum Spiel fährt oder auch auswärts seine Mannschaft unterstützt, kann gewiss sein, das der Name Alt- Stassfurt immer im positiven Zusammenhang erwähnt wird“, ist sich Martin Kühnert sicher.

Zu den seit Jahren gepflegten sozialen Aktionen rund um den Fußballsport gehören auch die Ausrichtungen von Fußballturnieren für Kinder wie der alljährliche „Salzhofcup“, das Kinderwinterferien-Fußballturnier.

Man ist beteiligt an Turnieren in Einrichtungen von Vereinen oder Stiftungen rund um die Stadt Staßfurt. Man verpflegt die Fans und stellt Leute zur Absicherung von Autogrammstunden wie zum Beispiel von Andrea Berg zur Verfügung. „Wir als Fanclub sind einfach dabei. Wir haben auch schon Testspiele des 1. FC Magdeburg in kleineren Gemeinden mit abgesichert, auch beim SV 09 Staßfurt, haben auch schon eigene Programmhefte, erstellt“, zählt Kühnert weiter auf.

„2011 kam es zur größten bisher dagewesenen, allein organisierten Aktion unserer Fanclubgeschichte“, erinnert er sich. Die Sportfreunde vom Fanclub Alt-Stassfurt organsierten von der Idee bis zur Durchführung den Projekttag „Tradition fördert Zukunft“. Hier zeigten sie einmal mehr Herz und Leidenschaft. Wenn das zusammenkommt, ist der Erfolg garantiert. „2010 Kinder aus ganz Sachsen-Anhalt waren in den Schulen vor Ort angesprochen und zum Heimspiel nach Magdeburg eingeladen worden.

Die Einladung beinhaltete kostenlose Zugfahrt, Verpflegung, Eintrittskarten und ein Rundum-Kinderprogramm vor dem Stadion in Magdeburg. Hervorzuheben ist, dass die Organisatoren das ausschließlich in ihrer Freizeit und innerhalb von nur drei Monaten zustande gebracht wurde. Wieder hatten sie Menschen für einen Tag glücklich gemacht. Dieses mal Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren.

Natürlich sind die ureigensten Ausflüge nicht zu vergessen, wie vergangenen Sonnabend, als der Fanclub seinen geliebten 1. FC Magdeburg mit 60 von 163 Mitgliedern gutgelaunt zum Ostklassiker und Derby zum FC Hansa Rostock begleitete. Trotz des bevorstehenden Osterfestes ließen es sich die Club Fans nicht nehmen, ihrer Mannschaft als 12. Mann den Rücken zu stärken. Die Staßfurter gehörten zu 2000 FCM-Fans. „Leider gab es ein unglückliches 1:1, was aber unseren Fans keinen Anlass geben wird, zum nächsten Auswärtsspiel nicht wieder mitzufahren, so der Fanclubbeauftragte.

Doch jetzt lenkt sich erstmal die Aufmerksamkeit auf den besagten Behindertentag. Und der Fanclub freut sich wieder auf diese Aufgabe. „Wir sind einfach glücklich, auch dieses soziale Projekt solange erfolgreich begleitet zu haben“, erklärt Martin Kühnert, „Wir sind immer gern bereit für solche Projekte – freiwillig, ohne Zwänge, ohne Eitelkeiten Einzelner. Nur so kann so ein Projekt ehrlich und mit Spaß durchgeführt werden.“