Einsatzleitstelle Anrufe im Minutentakt

Landrat Markus Bauer würdigte Heiligabend die Arbeit der Salzlandkreis-Einsatzleitstelle.

24.12.2016, 23:01

Staßfurt l Wenn andere feiern, sind die Diensthabenden der Einsatzleitstelle des Salzlandkreises ständig erreichbar. Für die über 200 000 Einwohner des Salzlandkreises. Rund um die Uhr. Am Wochenende wie am Feiertag.

Wie das auch Heiligabend aussieht, erlebten Landrat Markus Bauer und Personalratschefin Regina Koblischke, als sie den drei Diensthabenden der Spätschicht einen kurzen Besuch abstatteten. Dirk Bialek, Wolfgang Meyer und Wolfgang Röthling nehmen Notrufe im Minutentakt entgegen. Manchmal zeitgleich. Nur wenige Augenblicke bleiben ihnen, um ins Gespräch mit dem Landrat zu kommen. Allein die Heiligabend-Frühschicht hatte 100 Anrufe zu bewältigen. Da gilt es zu managen zwischen neun Rettungswachen im Dreieck Schönebeck, Schadeleben und Könnern. Acht Kliniken gibt es hier. 99 Feuerwehren im Salzlandkreis sind Ansprechpartner im Fall der Fälle. Dazu das Polizeirevier, zwei Frauenhäuser, zwei Tierheime. Unzählige Jagdpächter, bei deren Zuständigkeit oftmals das große Puzzlen beginnt, das Zeit kostet, die die Notrufdispatcher im Einsatz nicht haben. Alltag in der Leitstelle, der Nerven kostet. Die Männer behalten sie – auch zu Heiligabend. Auch bei bösen Buben, die einfach mal so die 112 wählen...

Landrat Bauer erfährt nebenbei, dass den Diensthabenden schon viel geholfen wäre, wenn Bürger bei einfachen Auskunftsersuchen über Apotheken-, Zahn- oder Tierarzt-Bereitschaftsdienste die Leitstellennummer (03925)29 90 40 wählen würden. Dann wäre die 112 nicht blockiert, die eigentlich nur Notfällen dient.

Der Besucher erkundigt sich auch, ob die Schichtplanung so in Ordnung ist. Die Kollegen bestätigen das. Und freuen sich auf den Feierabend nach acht Stunden am Notruftelefon. Markus Bauer will mit seinem Besuch – auch zu Silvester wird er hierher kommen – die äußerst wichtige Einsatzbereitschaft würdigen, auch in der Öffentlichkeit. „Die Leute sollen wissen, dass das kein Callcenter ist, hier sitzen Männer und Frauen, die den Landkreis absichern“, so Bauer.

Den Kaffee, den er der Schicht bei seinem Besuch in der Leitstellenküche gekocht hat, bringt er ihnen gern. „Und mal danke zu sagen, ist das wenigste, was man tun kann. Ich würde Ihnen auch lieber was anderes einschänken. Aber das machen wir ein andermal.“ Zum Sommerfest beispielsweise, zu dem alle Mitarbeiter des Salzlandkreises eingeladen sind. Bis auf die, die dann gerade Dienst in der Einsatzleitstelle haben.