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Brücke Erste von drei Wipper-Brücken liegt

Die Wipperbrücke für Fußgänger und Radfahrer zwischen Amesdorf und Warmsdorf wurde auf ihre Widerlager gesetzt.

28.02.2019, 03:00

Amesdorf/Warmsdorf l Dass die Brücke über einen so langen Zeitraum fehlt, hatte sich schon fast zu einem Politikum entwickelt. Zumal den Einwohnern zugesichert worden war, dass die beiden Dörfer spätestens zur 1000-Jahr-Feier von Warmsdorf wieder durch das Bauwerk näher rücken würden.

Über Mangel an Besuchern konnten sich die Organisatoren des Fests im August vergangenen Jahres zwar auch ohne Brücke nicht beschweren. Aber Nutzer des Wipper-Radwanderwegs standen oftmals fragend vor den jeweils unerreichbaren Wipper-Ufern.

Nun ist es endlich so weit. Die anderthalbjährige brückenlose Zeit hat ein Ende. Ein Autokran setzte die Stahlkonstruktion am Mittwoch auf die beiden Widerlager. Mitarbeiter einer Ilberstedter Metallbaufirma hatten in den vergangenen Wochen das gebrauchte dreiteilige Bauwerk mit einer Gesamtlänge von etwa 30 Metern auf die nun hier benötigte Länge gebracht. Vor Ort wurden die etwa zwölf und drei Meter langen, mit Holz beplankten Segmente zusammengeschraubt.

Weil von der ursprünglichen Konstruktion noch etwa die Hälfte übrig bleibt, kann die Stadt Güstgen damit gleich zwei Vorhaben erledigen. Denn neben dem Brückenschlag für Amesdorf/Warmsdorf wird auch die desolate Wipperüberquerung am Kowwerwehr zwischen Güsten und Osmarsleben ausgetauscht.

Wie einige Beobachter der Montage gestern in der Nähe des Warmsdorfer Sportplatzes zeigte sich auch Bürgermeister Helmut Zander zufrieden, „dass wir eine Baustelle fertig haben“. Er hatte viel Frust von Einwohnern der Wipperdörfer zu spüren bekommen (Salzland-Kurier berichtete). Nicht nur wegen der Zeitspanne, sondern auch, weil die Brücke wohl doch nicht so preiswert zu bauen war, wie es beispielsweise der Bauausschuss der Stadt Güsten vorhatte. Die Baukostenplanung sah zuletzt 131.000 Euro vor.

Kritik musste sich auch das Bauamt der Saale-Wipper gefallen lassen. Klaus Gerner stand der Verwaltung immer wieder „auf den Füßen“. Der Ingenieur machte keinen Hehl daraus, dass er eine Brücke in ähnlicher Größe in zwei Monaten bewerkstelligt hat.

Nerven kostet den Bürgermeister derweil das Brückenvorhaben Nr. 3. „Das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten hat uns signalisiert, dass es wieder neue Formulare gibt, die für die Beantragung von Fördermitteln nötig sind.“ Es wäre der mittlerweile dritte Anlauf seit 2017. Die Stadt hat bereits seit zwei Jahre Mittel im Haushalt eingestellt.