Heinz Broda blickt in der Jahreshauptversammlung der Hecklinger Feuerwehr auf ein ereignisreiches 2012 zurück "Fahrt nie schneller, als eure Schutzengel erlauben"
Zu 46 Einsätzen wurde die Hecklinger Feuerwehr im vergangen Jahr gerufen. Rund 100 Kameraden und Gäste blicken in ihrer Jahreshauptversammlung auf ein ereignisreiches 2012 zurück. Schwierigster Einsatz war die Gewitternacht vom 5. auf den 6. Juli.
Hecklingen l Die gute Nachricht: Der Personalbestand der Freiwilligen Feuerwehr Hecklingen ist im vergangen Jahr konstant geblieben. Zuzeit setzen sich 56 Kameraden für die Sicherheit der Hecklinger ein, darunter acht aktive Kameradinnen. "Ich würde mir noch mehr jüngere Mitglieder wünschen", sagt Heinz Broda. Der Wehrleiter nutzt die Jahreshauptversammlung am Freitagabend, um sich bei den Ehrenamtlichen für ihren Einsatz zu bedanken.
Heinz Broda lobt zudem die Schnelligkeit. Die durchschnittliche Reaktionszeit habe im Jahr 2012 bei drei Minuten und die Hilfsfrist knapp über fünf Minuten gelegen. Aber der Wehrleiter ruft auch zu Bedacht auf: "Denkt an eure Sicherheit, fahrt immer entsprechend den Straßenverhältnissen und nie schneller, als eure Schutzengel fliegen können."
46-mal sind die Hecklinger im vergangen Jahr ausgerückt. Die Schwerpunkte: Der Dachstuhlbrand im Januar in der Jacobsgrube. Hier hatten die Kameraden mit dem extremen Frost von minus 17 Grad und Wassermangel zu kämpfen. Außerdem das Gewitter und der Starkregen am 5. Juli. In der Nacht zum 6. Juli waren die Ehrenamtlichen 18 Stunden lang im Einsatz und beseitigten in 20 Einsätzen Wasser- und Bauschäden.
"Leider sind einige Bauschäden noch heute nicht beseitigt", merkt Heinz Broda an. Und verweist auf die Schäden in der Gierslebener Straße. Drei Meter der Mauer am Beek bei Stein sind noch immer eingestürzt. "Bei dem nächsten Starkregen könnte das teuer werden", macht der Wehrleiter aufmerksam.
Aufgrund solcher Schadenssituationen plant Heinz Broda für 2013 einen Stab Außergewöhnlicher Ereignisse (SAE) aufzubauen: "Es treten immer häufiger Naturkatastrophen auf, und darauf müssen wir vorbereitet sein." Weiterhin sind Aktionen zur Werbung für den Nachwuchs geplant. "Es sind neue Familien nach Hecklingen gezogen, und ich hoffe, wir können mit ihnen neue Mitglieder gewinnen", so Heinz Broda.
Auch auf der eigenen Internetseite soll mehr geworben werden. Für ihre Homepage bekommen die Kameraden Lob vom Hecklinger Ortsbürgermeister Gregor Butscher: "Die Seite ist immer auf dem aktuellsten Stand." Der Bürgermeister will in den kommenden Wochen dafür sorgen, dass die Internetnutzer von der Hecklinger Stadtseite mit einem Link direkt auf den Feuerwehrauftritt weitergeleitet werden.
Doch die wichtigste Rolle für den Nachwuchs bei der freiwilligen Wehr spielt die Jugendfeuerwehr. 21 Jungen und 13 Mädchen sind bereits dabei. Ihr Jugendwart Steffen Bruchhardt hat es im vergangen Jahr wieder geschafft, den Kindern den Feuerwehrdienst schmackhaft zu machen. In 24 Dienstabenden wurden dem Nachwuchs viel Wichtiges über die Feuerwehrarbeit vermittelt. Aber auch für den Spaß war 2012 gesorgt. "Wir haben drei Zeltlager veranstaltet und unter anderem einen Ausflug ins Flugzeugmuseum gemacht", zählt Steffen Bruchhardt auf.
Auch Heinz Broda kann einige gelungen Veranstaltungen aus dem letzten Jahr aufzählen. Die Frauentagsfeier, das Gespensterfest in der Grundschule und der Weihnachtsmarkt gemeinsam mit der Kita der Lebenshilfe sind nur ein Auszug. "Höhepunkt war für mich die Katastrophenschutzübung Ikarus auf dem Cochstedter Flughafen", sagt Heinz Broda. Hunderte Einsatzkräfte aus dem Salzlandkreis probten dort den Ernstfall für einen Flugzeugabsturz.
Heinz Broda befördert auf der Jahreshauptversammlung sechs Kameraden. Thomas Springwald wird vom Feuerwehrmann zum Oberfeuerwehrmann ernannt. "Ich war schon auf vielen Einsätzen dabei und würde auch mit Atemschutzgerät in ein brennendes Haus gehen", erzählt der 21-Jährige. Der Hecklinger besucht einen Lehrgang nach dem anderen und hat bisher alle Prüfungen erfolgreich abgelegt.
Drei Kameraden werden für ihre treuen Dienste ausgezeichnet. Renate Umbreit ist seit 30 Jahren dabei. "Als die Männer immer öfter ihre Zeit bei der Feuerwehr verbrachten, saßen wir Frauen zuhause und haben entschieden, auch mitzumachen", erinnert sich die 61-Jährige. Heute gehört sie zu den passiven Mitgliedern und kümmert sich um die Verpflegung der Kameraden.