Neuer Senioren Für Interessen der Älteren
In Hecklingen kann der neue Seniorenrat mit seiner Arbeit starten. Der Stadtrat hat dafür Dienstagabend die Weichen gestellt. Die ersten sechs Mitglieder wurden begrüßt. Sie wollen sich jetzt zusammenfinden, um zu beraten, wie sie die Interessen der älteren Bürger der Stadt künftig vertreten.
Hecklingen l Über ein Jahr haben Vorbereitungen zur Gründung eines Seniorenrates in Hecklingen angedauert. Von der Idee eines solchen Gremiums – damals im Stadtrat vorgeschlagen von der Fraktion der Wählergemeinschaft Hecklingen/WGH – über die Weichenstellung in Satzungen bis hin zur Suche von Mitgliedern war es ein steiniger Weg.
Jetzt hat die Stadt Hecklingen erstmals einen Seniorenrat. Der Stadtrat begrüßte Dienstagabend die ersten Mitglieder.
Jeweils zwei Vertreter aus allen vier Orten sollen künftig die Interessen der älteren Generation in der Stadt vertreten. Die ersten sechs Mitglieder kommen aus Hecklingen (Heidi Hoffmann, Klaus-Dieter Hartmann), Groß Börnecke (Waltraud und Detlef Kroker) und Cochstedt (Roswitha Schmalwasser, Barbara Streit). Zwei Vertreter aus Schneidlingen werden noch nachrücken. Potenzielle Anwärter des Ortes hätten Interesse zur Mitarbeit bekundet, aber noch nicht offiziell zugesagt, hieß es.
Mit der neuen Hauptsatzung hatte der Hecklinger Stadtrat im Oktober 2014 auch die Weichen zur Gründung eines Seniorenbeirates in Hecklingen gestellt.
Eine Aufgabe des Rates soll es sein, „den Belangen der äl- teren Einwohner ... gegenüber dem Stadtrat, seinen Ausschüs- sen und der Verwaltung Gehör zu verschaffen.“ Und : „ ...NachAufforderung durch den Stadtrat und seiner Ausschüsse in bestimmten städtischen Ange- legenheiten zu den Interessen und Belangen der älteren Ein- wohner Stellung zu nehmen“, heißt es in der Hauptsatzung.
Weiterhin soll der Senio- renrat: „durch Anregungen, Empfehlungen, Vorschläge und Stellungnahmen in allen städtischen Angelegenheiten, die die älteren Einwohner be-treffen, den Stadtrat und seine Ausschüsse sowie die Verwaltung informieren und beraten.“ Als Themen, die für Senioren von Interesse sein könnten, werden die Verkehrsplanung und Infrastruktur aufgeführt.
Auch bei Planungsprozessen von Wohnraum in einem Wohnumfeld für ein aktives Alter sowie bei der Schaffung sozialer Netzwerke und Maß- nahmen in Sport und Gesundheit erhoffen sich die Stadtväter sachdienliche Hinweise, ebenso im kulturellen Bereich.
Dem Beschluss zur Gründnung eines Seniorenbeirates am Dienstagabend stimmten 18 von 19 anwesende Stadträte zu. Roger Stöcker (SPD) votierte als einziger mit einer Enthaltung und begründete seine Entscheidung: Stöcker findet es nicht gut, dass für Hecklingen nur zwei Senioren, die Interesse an einer Mitarbeit signalisiert hatten, ausgewählt wurden, weil es mehr Bewerber gab.
„Alle vier Bewerber hätten berücksichtigt werden sollen. Rechtlich ist die Entscheidung für nur zwei Mitglieder vielleicht richtig, moralisch ist sie aber nicht gut“, meinte Stöcker.
Zuvor war über einen Antrag, den der Kommunalpolitiker aus Hecklingen eingereicht hatte, abgestimmt worden. Darin schlug Stöcker vor, anstelle des Seniorenbeirates zum jetzigen Zeitpunkt einen intergenerationellen Beirat zu gründen, also die Zusammenführung von Jugendlichen und Senioren in einem Gremium zu suchen. Das lehnte der Stadtrat mehrheitlich aber ab.
„Ich wollte versuchen, die Jugend an die Senioren anzudogen, um eine generationsübergreifende Zusammenarbeit zu fördern“, begründete Stöcker seinen Vorschlag.
Elke Atzler (CDU) stellte klar, dass die Idee, Jugendliche für die Kommunalpolitik zu interessieren, natürlich zu begrüßen ist. Jedoch sei die Gründung eines solchen Beirates, in dem beide Seiten zusammenarbeiten gegenwärtig ungünstig. Denn dann hätte der Seniorenbeirat nach vielen Monaten der Findung seine Arbeit in Hecklingen noch immer nicht aufnehmen können.
Stadtratschefin Christine Kern (WGH) machte ebenfalls deutlich, dass der Vorschlag zur Gründung eines Jugendbeirates oder eines intergenerationellen Beirates vom Stadtrat weiter im Auge behalten wird.
Auch „technisch“ sei das machbar, auch zu einem späteren Zeitpunkt, meinte die Stadträtin aus Hecklingen.