Bauarbeiten Großprojekt Kiesschacht in Güsten
Im Mai rücken die Bagger in Güsten an. Dann beginnt das Großprojekt Kiesschacht. Dabei wird die Mehrzweckhalle erweitert und umgestaltet.
Güsten l Noch in diesem Jahr wird es wuselig in Güsten. Das Großprojekt am Kiesschacht kommt in Gang. Der seit Jahren geplante Ausbau der Hans-Weniger-Sportstätte wird 2019 in Angriff genommen.
Bauingenieur Hans-Jürgen Krause stellte dazu im Bauausschuss in Güsten einen Planentwurf vor. Am Mehrzweckgebäude am Kiesschacht wird ein Anbau angebracht. Dieser ergibt sich in der Größe aus der vorhandenen Fundament-Platte, die beim Bau des Gebäudes in den 1990er Jahren schon mit eingebaut wurde. Warum der Anbau? Für die Sportler soll es einen eigenen Versammlungsraum geben. So soll auch das eigentliche Gebäude, das gern für verschiedene Versammlungen gebucht wird, separat genutzt werden können. In der Vergangenheit hatte es dazu mehrere Hinweise gegeben, dass die Sportler – um zu ihren Umkleiden oder zur Toilette zu gelangen – durch den allgemeinen Versammlungsraum hindurchmüssten. Das gefiel weder den Sportlern noch den Gästen der Veranstaltungen.
„Auf einer Fläche von 100 Quadratmetern wird im Anbau ein Versammlungsraum hergestellt, der 60 Quadratmeter groß sein wird“, erklärt Hans-Jürgen Krause. Daneben entsteht ein Lager (zehn Quadratmeter groß). „Dazu werden zwei Toilettenbereiche eingerichtet. Im ersten entstehen zwei Männertoiletten samt zweier Urinale. Im zweiten wird es eine Behindertentoilette geben, die auch für Frauen nutzbar ist.“ „Die Erweiterung ist schon lange geplant, um eine bessere Trennung zu haben“, sagt Ronald Funke vom Fachbereich Organisation/Recht der Verbandsgemeinde Saale-Wipper.
Die Tage der alten Baracke, einst Vereinsdomizil des ESV Lok Güsten, sind damit auch gezählt. Im Zuge der Umgestaltung der Hans-Weniger-Sportstätte wird sie abgerissen.
Spannend wird es auch auf den Außenanlagen. Die Sprunggrube und die Laufbahn werden restauriert. Bei der Umfeldgestaltung am Rasenplatz entsteht zudem ein Lehrpfad, der in verschiedene Stationen unterteilt ist. Die Verbindung von Natur, Koordination und Mobilität ist dabei zum Beispiel wichtig. Informative Lehrtafen werden angebracht. „Das Konzept wurde zusammen mit der SALEG aufgestellt“, sagt Funke. Die Sachsen-Anhaltische Landesentwicklungsgesellschaft (kurz SALEG) hilft dabei, die Kommunen neu zu gestalten und entwickelt Konzepte für den Stadtumbau. So also auch in Güsten. Auch über das Städtebauprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden“ gab es dabei Unterstützung.
Insgesamt wird die Umgestaltung des gesamten Areals 400 000 Euro kosten. 300 000 Euro kommen über ein Förderprogramm des Bundes. „Der Antrag wurde im November 2017 abgegeben und im Herbst 2018 bewilligt“, informiert Funke. 60 000 Euro kommen vom Land, 40 000 Euro sind Eigenmittel der Stadt Güsten.
„Der Bauantrag für den Anbau wird gerade vorbereitet“, erklärt Ronald Funke von der Verbandsgemeinde. „Die Ausschreibung für den Abriss der Baracke läuft. Die soll im Mai weg. Der Baubeginn für den Anbau ist dann im Spätsommer geplant.“ Die Fertigstellung des gesamten Areals ist für die vorletzte Novemberwoche anvisiert. Eine Übergabe könnte also noch in diesem Jahr erfolgen. „Der neue Versammlungsraum in der Hans-Weniger-Sportstätte soll dann auch der Erholung und als Treffpunkt dienen“, sagt Michael Dobritz (SPD/BfB), Vorsitzender im Bauausschuss der Stadt Güsten.
Mit der Umsetzung des Großprojekts enden die viele Jahre andauernden Bemühungen in Güsten. So hatte die Stadt bereits im Jahr 2017 einen Fördermittelantrag für das Bundesprogramm „Investitionspaket Soziale Integration“ eingereicht. Dieser wurde damals abgelehnt. Aber manchmal hilft eben ein neuer Anlauf. Nicht verzagen, weiter versuchen kann hilfreich sein.