Vereinsleben Gruselige Nachtwanderung kam an
Der Förderverein des gemeindlich-kulturellen Lebens Unseburg lud zu einer Nachtwanderung in die Burgruine.
Unseburg l Für den Ferienstart hatte sich die Leiterin der Heimatstube Anja Wunneburg-Kolditz mit einer Nachtwanderung etwas ganz besonderes ausgedacht. „Das machen wir heute zum ersten Mal“, sagte sie vor dem Abmarsch.
Sie freute sich besonders über den großen Zuspruch. Denn bei ihr hatten sich rund 50 Teilnehmer angemeldet, nicht nur aus Unseburg, sondern auch darüber hinaus und mit etlichen Kindern. Das ist sehr schön. Da bin ich richtig stolz drauf, dass unser Angebot in den Ferien so gut angenommen wurde. Unser Ziel war es, auch den Mädchen und Jungen, die nicht mit ihren Eltern in den Urlaub fahren, ein schönes Ferienerlebnis zu ermöglichen“, sagte die Initiatorin.
Einige Eltern kam die Möglichkeit, ihren Kindern mal etwas Besonderes beziehungsweise Außergewöhnliches wie diese Nachtwanderung mit einem historischen Hintergrund bieten zu können, gerade recht.
Man habe sich überlegt, dabei auf die alten Sagen und Legenden sowie die Märchen der Gebrüder Grimm einzugehen. Deshalb beginne man mit einer mystischen Burgwanderung. „Wir werden uns in diesem Jahr dann mehr den Märchen widmen“, sagte die Chefin der Heimatstube.
Auf die Route angesprochen, fügte sie hinzu: „Wir gehen von hier über die Wiesen und Felder und werden gewisse Sagen und Legenden mit einbeziehen, die sich rund um Unseburg zugetragen haben sollen. Als Beispiel nannte Anja Wunneburg-Kolditz den Nickekater, einen Bösewicht, der in der Bode sitzt und die Kinder, die zu dicht an den Fluß gehen, reinzieht.
„Um die Kinder bei Hochwasser von diesem reißenden Gewässer fernzuhalten, werden wir diese Sage wieder neu aufleben lassen und sie den Kindern erklären. Und dann haben wir das Zwergenloch an der Bode von den alten Dorfbevölkerungen, die verschwunden sind und die Legende vom Grafen Walther, der früher durch Unseburg gezogen ist“, sagte Anja Wunneburg-Kolditz. Letzterer wurde bei der Nachtwanderung aus seinem 1000-jährigen Schlaf erweckt. Danach wandte sich der Graf, gespielt von Harald Wunneburg, mit einigen Worten an die Wanderer.
Sein Auftreten sowie einige Schwertkämpfe und das Erscheinen der „Weißen Frau von Unseburg“ hatten die Museumschefin und ihre Mitstreiter für die kleinen und großen Teilnehmer der Wanderung als Überraschung vorbereitet. Das ist ihnen durchaus gelungen. Denn ihre Präsenz im dunklen Unseburger Wald war für die Kleinen noch dazu bei dem beginnenden Regenschauer ganz schön gruselig. Sie brauchten aber keine Angst zu haben, denn die Erwachsenen waren ja dabei. Als kleine Entschädigung gab es danach ein gemeinsames Essen in der Heimatstube, einen Flohmarkt und eine Feuershow auf dem ehemaligen Schulhof.
Anja Wunneburg-Kolditz und ihre Mitstreiter planen nach diesem Erfolg schon die nächsten Termine, am 1. Juni ein Kinderfest und dann auch wieder eine Museumsnacht in Unseburg.