Bürgermeisterwahl Kandidat will Hecklingen entschulden
Die Volksstimme stellt die drei Kandidaten für die Bürgermeister-Wahl am 8. Mai in Hecklingen vor. Heute: Kay Watermann (Einzelbewerber).

Hecklingen - Der Staßfurter Unternehmer Kay Watermann ist in Hecklingen kein Unbekannter, denn der 55-Jährige hatte schon vor sieben Jahren versucht, auf dem Chefsessel im Rathaus Platz zu nehmen. Damals schaffte er es bei vier Kandidaten am Ende nicht in die Stichwahl.
Nach seiner Motivation für seine erneute Bewerbung befragt, sagte er: „Nach über 200 kommunalen Projekten und den daraus gewonnenen Erfahrung mit allen Höhen und Tiefen möchte ich diese gerne zum Wohle der Bürger, mit neuen Ideen gespickt, einsetzen.“
Hecklinger schätzen und lieben gelernt
Er habe 14 Jahre lang in Hecklingen gearbeitet und die Kommune sowie die Menschen schätzen und lieben gelernt. „Ich hatte mich 2010 auch nach Grundstücken in Hecklingen umgeschaut. Die Wahl fiel dann aber auf ein Objekt in Staßfurt, weil ich gerne ein Mehrgenerationen-Projekt umsetzen wollte. Den Wohnort im nebenan liegenden Staßfurt sehe ich eher als Vorteil denn als Nachteil. Mit gesundem Abstand und etwas Neutralität lassen sich bekanntlich Entscheidungen besser treffen“, sagte Kay Watermann, der viele Jahre seines Lebens in Aschersleben und in Giersleben verbracht hatte.
2015 war Kay Watermann mit Marketing, Beratung und der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen in die Selbstständigkeit gestartet. Jetzt ist er der Chef von einem zertifizierten Entsorgungsfachbetrieb. Zudem vermarktet er einen laktose- und glutenfreien regionalen Eierlikör.
1000 Euro vom monatlichen Bürgermeistergehalt für Verein
Seinen Job als Unternehmer könne er zeitlich mit der Tätigkeit als hauptamtlicher Bürgermeister vereinbaren, sagte er. „Ein Unternehmer unternimmt und unterlässt nicht! Meine fünf Mitarbeiter sind sehr gut aufgestellt, so dass ich mir da keine Sorgen machen muss.“
Zu seinen wichtigsten Zielen als Bürgermeister für die nächsten sieben Jahre gehört die Entschuldung der Stadt. „Hier müssen auch die Fehlentscheidungen der Landespolitik in der Vergangenheit berücksichtigt werden, um der Kommune wieder Luft zum Leben zu geben. Das kulturelle Leben und Miteinander müssen angekurbelt werden. Hierfür werde ich 1000 Euro von meinen monatlichen Einnahmen als Bürgermeister einem zu gründenden oder einem bestehenden Verein spenden, um freie Mittel für Heimatfeste und anderes zur Verfügung zu haben“, sagte Kay Watermann.
Sehr wichtig ist es ihm auch die Kommune auf die rasanten Veränderungen der Zukunft vorzubereiten. „Die künstliche Intelligenz wird 80 Prozent der jetzigen Arbeitsplätze vernichten. Was dann bleibt, ist zum Beispiel der Dienstleistungssektor. Den gilt es vorrangig zu bewerben. Ich sehe die Wirtschaftsförderung daher als Chefsache an. Zusätzlich möchte ich mit jährlichen Bürgerversammlungen in den einzelnen Ortsteilen für eine transparente Politik sorgen und die Menschen mitnehmen, mich aber auch den Fragen stellen“, sagte der Kandidat. Ihm schwebt auch ein Unternehmer-Stammtisch für alle Gewerbetreibenden der Stadt vor, denn sie seien bekanntlich eine Stütze der Kommune.
Kay Watermann: „Wichtig ist, zusätzlich auch die ärztliche Versorgung für die Menschen sicher zu stellen.“
Und warum sollen die Wähler am 8. Mai gerade bei ihm ein Kreuz machen? „Es gibt einen bekannten Wahl-Slogan: Politiker sind wie Tauben. Erst fressen sie dir aus der Hand und dann scheißen sie dir auf den Kopf! Das werde ich ändern. Dafür stehe ich“, sagte der 55-Jährige.