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Diamantenes Jubiläum lässt Erinnerungen an Jugend in Schneidlingen wieder wach werden Konfirmand denkt an Unterricht zurück: 1952 immer ein Platz in der ersten Reihe

Von Nora Stuhr 19.06.2012, 05:23

Erinnerungen an 1952 lebten am Sonntag in Schneidlingen wieder auf. Männer und Frauen, die damals konfirmiert wurden, fanden nach 60 Jahren wieder zusammen.

Schneidlingen l "Feierlich und irgendwie bewegend", umschreibt Klaus Hense den Moment, der für ihn und drei weitere Männer sowie neun Frauen am Sonntag etwas ganz Besonderes war. In der Kirche St. Sixti in Schneidlingen nahmen alle zusammen an einem Festgottesdienst teil. Anlass war die Diamantene Konfirmation aller. Nach 60 Jahren trafen sie sich das erste Mal wieder. Und die Vergangenheit holte die Teilnehmer der Feierlichkeit in dem selben Gotteshaus, in dem sie früher als Jugendliche standen, wieder ein.

Als damals 14-Jähriger trat Klaus Hense vor den Altar. An den Pfarrer von damals kann er sich noch recht gut erinnern, auch an den Konfirmandenunterricht. "Ich musste immer in der ersten Reihe sitzen", denkt er mit einem Schmunzeln an die Zeit vor der Zeremonie zurück. So richtig habe es ihm damals zwar nicht gefallen, so weit vorn Platz nehmen zu müssen. Letztendlich sei das aber dann doch nicht so schlimm gewesen.

"Wenn man die Rede der Pastorin heute hört, wird man schnell auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Das regt zum Nachdenken an."

Auch an die anderen Jungen und Mädchen, die mit ihm gemeinsam die Schulbank drückten, denkt er gern zurück. Leider seien einige schon verstorben. Über all jene, die am Sonntag mit ihren Familien und Freunden dabei sein konnten, habe sich ein jeder aber daher umso mehr gefreut, ist der Schneidlinger überzeugt.

Auch weil es das erste Wiedersehen nach der langen Zeit war. "Ein Klassentreffen hat noch nicht stattgefunden", berichtet Klaus Hense. Daher sei die Diamantene Konfirmation etwas ganz Besonderes gewesen.

Das findet auch Erhard Steinert. Darauf angesprochen, was für ihn am Sonntag der schönste Moment war, kann er sich auf Anhieb so schnell gar nicht entscheiden. "Die Kirche war gut besucht", berichtet er von einem tollen Festgottesdienst. Der Schneidlinger Frauenchor und die Pastorin hätten einwandfrei harmoniert, spricht er den Sangesschwestern aus der Heimat ein Kompliment aus. "Es war wirklich schön", meint er zudem im Hinblick auf die Zusammenkunft nach dem offiziellen Teil.

Organisiert hatte die Veranstaltung die Schneidlinger Kirchengemeinde vom Kirchspiel "Am Hakel". Mitglieder des Gemeindekirchenrates hatten sich um die Einladung aller Konfirmanden gekümmert und alles vorbereitet, damit ihr Treffen zum vollen Erfolg wird. Die Bemühungen hatten sich schließlich gelohnt.

"Die Kaffeetafel war reichhaltig gedeckt. Danke auch dafür", richtete ein weiterer Teilnehmer lobende Worte an die fleißigen Hobbybäckerinnen. Mitglieder des Gemeindekirchenrates und Konfirmanden selbst hatten sich für eine reichhaltige Kuchenauswahl mächtig ins Zeug gelegt und damit im Haus der Gemeinde eine ideale Atmosphäre für Gespräche geschaffen.

Viel sei erzählt worden, freut sich Petra Pollnow vom Gemeindekirchenrat darüber, das rege erzählt wurde. Vor allem Geschichten aus der Jugend und Kindheit seien für viele Anlass gewesen, ins Plaudern zu kommen. Streiche, die gespielt wurden und vor denen selbst der Pastor nicht verschont geblieben sei, nennt die gebürtige Schneidlingerin ein Beispiel und lacht.

Klaus Hense möchte abschließend nicht unerwähnt lassen, dass die gesamte Veranstaltung toll war. "Eine gelungene Feier", ist er voll des Lobes. "Wenn man die Rede der Pastorin heute hört, wird man schnell auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Das regt zum Nachdenken an", kommt der Schneidlinger abschließend auf den Festgottesdienst zurück, der seinen Worten nach schon ergreifend war.