1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Staßfurt
  6. >
  7. Krippenspiel und Corona

Heiligabend Krippenspiel und Corona

Heiligabend 2020 wird auch eine Herausforderung für die Kirchengemeinden in Staßfurt und Umgebung.

07.12.2020, 23:01

Staßfurt/Egeln/Güsten l „Es wird kein Krippenspiel und keine Christvesper geben, wie wir es bisher kennen“, redet Astrid Weigel Klartext. Die Gemeindepädagogin hat mit den Kirchenräten von St. Petri Staßfurt hin und her überlegt. Was geht, was geht nicht in diesen Zeiten?

Eine volle Kirche wie üblich Heiligabend – undenkbar. Nicht mehr als 100 Personen dürfen nach gegenwärtigem Stand der Dinge zeitgleich in das Gotteshaus auf dem Königsplatz. „Schon jetzt mussten wir Sitzplätze markieren für die Gottesdienste an den Sonntagen“, erklärt Astrid Weigel.

„Wir werden aber die Kirche auch Heiligabend öffnen“, macht sie Mut. Das Fest wird also ganz und gar nicht ausfallen. Von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr wird es Angebote geben: Immer wieder die Weihnachtsgeschichte, vielleicht mit Szenen aus dem Krippenspiel, immer wieder weihnachtliche Weisen. Die Gemeinde arbeitet also an einem Programm. „Wir wollen ja einladen, aber zu gemütlich darf es eben nicht werden“, weiß Astrid Weigel um die Herausforderung.

Fest steht auch, dass es am 1. Weihnachtsfeiertag, 10 Uhr, einen Gottesdienst geben wird – kürzer als gewohnt und ohne Gesang.

Auch in den evangelischen Kirchengemeinden Hecklingen, Leopoldshall und Neundorf werden Heiligabend und das Weihnachtsfest etwas anders als früher werden. Pfarrer Kornelius Werner verrät, was zumindest geplant ist: eine Christvesper mit ihm unter freiem Himmel vor der Leopoldshaller Kirche Heiligabend, 16 Uhr. „Birgit Wassermann studiert mit einer kleinen Gruppe von Krippenspielern ein Stück ein, das die alte Weihnachtsgeschichte im Corona-Jahr erzählt“, erklärt Pfarrer Werner und schiebt die größte Sorge um die „größte Nachfrage“ hinterher, die erfahrungsgemäß die Christvesper habe. „Wie viele Personen vor der Leopoldshaller Kirche tatsächlich unter den Vorsichtsbestimmungen Platz finden können, steht noch nicht fest. Dazu folgen noch Einzelheiten, die die Kirchengemeinde mit dem Gesundheitsamt des Kreises und dem Ordnungsamt der Stadt abstimmt.“

Um 22 Uhr finde zur Heiligen Nacht ein „eher meditativ gehaltener Gottesdienst“ in der Hecklinger Basilika statt, beschreibt Pfarrer Werner noch (s)eine zweite Zeremonie an diesem Festtag und ergänzt auch hier vorsichtshalber: „Dort finden maximal 80 Personen Platz.“ Der erste Weihnachtstag werde dann in Neundorf mit einem Festgottesdienst um 10 Uhr in der Kirche begangen. Platz unter diesen Umständen momentan ist dort für 30 Personen.

Für die katholische Pfarrei Staßfurt-Egeln gibt Gemeindereferentin Constance Fritsch einen organisatorischen Ausblick auf das Fest 2020: „In unserer Pfarrei wird es am Heiligabend um 18 Uhr eine Christmette in Egeln und um 21.30 Uhr eine Christmette in Staßfurt geben. Krippenspiele finden nicht statt.“

Da die Zahl der Mitfeiernden durch die Abstandsregelungen begrenzt sei, brauche man für die Christmetten eine Einlasskarte. „Diese Karten werden nach den Gottesdiensten an den Adventssonntagen in Egeln und Staßfurt ausgegeben“, erklärt die Referentin, „Weiterhin müssen natürlich auch die Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Alle Mitfeiernden müssen daher eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen.“ Für die Gottesdienste ab den Weihnachtsfeiertagen haben sich die Leute vorher anzumelden. „Die Gottesdienstordnungen stehen auf unserer Homepage und liegen auch in den Kirchen aus“, ergänzt Constance Fritsch noch (www.st-marien-stassfurt-egeln.de).

Auch das Kirchspiel Brumby hat sich bereits Gedanken zu Heiligabend 2020 gemacht. So sollen die Einwohner auf dem Kirchhof Brumby mit Abstand Elemente des Krippenspiels erleben können. In Üllnitz ist geplant, mit Hilfe eines Projektors an der Kirchenwand Szenen von Krippenspielen aus vergangenen Jahren darzustellen. Und in Glöthe will der Heimatverein im Kirchengarten eine Christvesper veranstalten.

Für den Pfarrbereich Güsten orientiert Pfarrer Arne Tesdorff, dass die Christen und interessierten Einwohner Heiligabend angesichts der Corona-Verordnungen gemeinsam im Freien, an der Südseite der St.-Vitus-Kirche ab 17.30 Uhr, gemeinsam feiern können. „Es wird gesungen werden, und es gibt ein Schattenspiel. Laut Plan gestalten die Christvesper in diesem Jahr zwei Familien aus Rathmannsdorf und Leopoldshall und natürlich der Pastor.“

Ihrer Kreativität lassen die Kirchengemeinden auch schon in der Adventszeit keine Grenzen setzen – natürlich unter Beachtung der bekannten Parameter. So lädt beispielsweise am Morgen nach jedem Adventssonntag ein ganz besonderer Kalender an die Leopoldshaller Kirchentür zum freudigen Überraschen ein.

Die Kirchengemeinde St. Pauli Rathmannsdorf hält derweil mit ihrem Internet-Auftritt täglich ein Kalendertürchen bereit, hinter denen sich Gedanken und Denkanstöße, aber auch Back- und Bastelanleitungen sowie musikalische Überraschungen verstecken (www.kirche- rathmannsdorf.de).