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Windenergie Lassen neue Anlagen bald Egelner Kasse klingeln?

Die Börde Energie Wolmirsleben will bei Egeln sechs neue Windräder errichten. Jedes einzelne soll es in der städtischen Kasse mit 35000 Euro klingeln lassen.

18.07.2023, 10:45
Der Windpark in Egeln-Nord soll erweitert werden.
Der Windpark in Egeln-Nord soll erweitert werden. rki

René Kiel - Egeln

Der Egelner Stadtrat hat die von privaten Investoren geplante Osterweiterung des Windparks Egeln-Nord bereits im Jahr 2019 beschlossen. Der von den Volksvertretern im April dieses Jahres gebilligte Vorentwurf des Bebauungsplanes Nr. 10, dessen Ziel und Zweck die Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Ausweisung eines Sondergebietes für Windenergie ist, liegt zusammen mit der Planzeichnung und der Begründung sowie dem Umweltbericht noch bis zum 14. August zu den Sprechzeiten im Zimmer 25 des Bauamtes der Verbandsgemeinde im Rathausanbau in Egeln zur öffentlichen Einsichtnahme für jedermann aus.

Zeitgleich wurden die Bekanntmachung und die auszulegenden Unterlagen im Internet auf der Seite der Verbandsgemeinde Egelner Mulde www.egelnermulde.de unter dem Punkt „Bauen und Wohnen/Öffentlichkeitsbeteiligung“ eingestellt.

In der Ratssitzung, in der dieses Thema auf der Tagesordnung stand, sagte der CDU-Fraktionschef Friedrich Bollmann: „Damals war von drei Windrädern die Rede, jetzt wird von sechs gesprochen.“ Zudem sei damals festgelegt worden, dass eine Abstimmung mit dem Besitzer des angrenzenden Windparks wegen der angrenzenden Windräder erfolgen sollte. Und jetzt gehe man bis auf 700 Meter heran. Im gültigen Landesentwicklungsplan Sachsen-Anhalt seien Abstandsflächen von 1000 Meter festgelegt, sagte Friedrich Bollmann. Die neuen Anlagen müssten nach seiner Auffassung mindestens 200 Meter von der Bundesstraße entfernt sein wegen eines möglichen Eisabwurfes.

Unternehmer will Bürger an den Erträgen beteiligen

Der Geschäftsführer der Börde Energie GmbH, Rolf Rieken, bedankte sich beim Stadtrat, dass er die Energiewende unterstützt und den Aufstellungsbeschluss für die Osterweiterung gefasst hat. „Wir wollen die Energiewende voranbringen“, sagte er. Dafür sei es wichtig, die Bürger mitzunehmen und an den Erträgen zu beteiligen. Auf mögliche Beeinträchtigungen durch die Windkraftanlagen eingehend, sagte Rolf Rieken, dass die Stadt Egeln, das südlich vom Windpark liegt, nicht vom Schattenwurf betroffen sein werde. „In die Anlagen sind Computer eingebaut. Sie wissen, wie die Sonne steht.“

Damit werde für einen bestimmten Zeitraum der Schattenwurf auch in Schwaneberg unterbunden. „Und in der Nacht werden einzelne Anlagen, die die stärksten Schallemissionen haben, gedrosselt“, sagte Rieken. Die Investoren seien der Auffassung, dass mehr Windkraftanlagen mehr Strom erzeugen. Umso höher sei auch der finanzielle Ertrag, mit dem die Stadt rechnen könne. Die Beeinträchtigung werde sich dadurch nicht erhöhen. Eine Anlage mehr bringe 35 000 Euro in die Stadtkasse. Eine solche Summe halte man für eine realistische Größe, sagte der Unternehmer. „Es können aber auch 40 000 Euro werden“, fügte er hinzu.

Man müsse für die neuen Anlagen, die 250 Meter hoch werden sollen, einen Abstand von mindestens 300 Meter zu den nächsten Windrädern einhalten und benötige von allen Grundstücksbesitzern die Zustimmung. Den Eisabwurf bekomme man durch die Beobachtung der Wettersituation und durch entsprechendes Anfahren in den Griff.