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Zentrum Neues Konzept für altes Marktcafé

In lange leerstehende Räume im Hecklinger Ortskern zieht wieder Leben ein.

04.10.2020, 23:01

Hecklingen l Noch steht über dem Eingang zum ehemaligen Marktcafé in der Hermann-Danz-Straße der Schriftzug vergangener Zeiten. Einen Kaffee kann man dort schon seit mehreren Jahren nicht mehr trinken. Die Räume in einer in den 1990er Jahren neu errichten Passage stehen leer. Das wird sich in Kürze ändern. Der Gastronom und Veranstaltungsmanager Chris Peterka wird dort mit seinem Geschäft einziehen. Die Eröffnung soll voraussichtlich am 12. Oktober 2020 sein. „Wir planen den 12. Oktober. Man weiß aber nie, ob baulich noch etwas dazwischen kommt“, sagte Peterka, dass man sich nicht zu 100 Prozent festlegen kann.

Im Moment befinden sich in dem Objekt Umbaumaßnahmen in den letzten abschließenden Zügen. Seit Juni 2020 laufen sie. Der ehemalige Bäckertresen wurde umgebaut, die Küche umgestaltet, neuer Bodenbelag ist verlegt. Wände sind modern gestaltet, Strom neu verkabelt. Damit soll das Marktcafé von früher Geschichte sein. „Wir werden ein schönes modernes Markt-Bistro eröffnen“, kündigt der gelernte Koch an. Bei seinem Laden werde es sich um keine Gaststätte handeln, „sondern um ein modern aufgezogenes Bistro, also nicht das Bistro im klassischen Sinn.“

Gefragt, was damit gemeint ist, erklärt der Hecklinger, dass ihm darum geht, Fertigprodukte so weit es geht zu vermeiden. Alles werde, so sei der Anspruch, frisch zubereitet – von der Pasta bis zur Hausmannskost. Bis Ende 2020 soll zunächst Mittagstisch mit Tagesgericht angeboten werden. Geöffnet ist montags bis freitags wahrscheinlich immer in der Zeit von 10.30 Uhr bis 14.30 Uhr.

Die Speisen werden in der Küche vor Ort zubereitet. Unterstützt wird er dabei von seinem Vater Matthias Peterka. Er hatte das Marktcafé vor einigen Jahren schon einmal angemietet, damals aber mit einem anderen Konzept. Jetzt wird es keine Bedienung mehr geben. Ab Januar plant Peterka, der auch einen Event-Service für Großveranstaltungen hat, den weiteren Ausbau des Angebotes seines Bistros in Hecklingen, denn ab 1. Januar 2021 schließt er das Schnitzelhaus in Staßfurt, das er bis Ende 2020 aber auch noch betreibt. Die letzten drei Monate des Jahres sieht er als Übergang.

In der Stadt Hecklingen kommt die Nachricht, dass die Räume in der Passage nach so langer Zeit bald wieder genutzt werden, gut an.

Der Bürgermeister der Stadt Hecklingen Uwe Epperlein (Wählergemeinschaft Hecklingen/WGH sagte der Staßfurter Volksstimme, dass er die Entwicklungen ausdrücklich begrüßt, „weil das Marktcafé wieder belebt wird“. Damit sei es ein neuer zusätzlicher Punkt zum Hotel „Stadt Bernburg“, wo man was essen kann. „Der Leerstand ist weg. Das ist sehr gut, dass wieder Leben hinter den Scheiben ist“, so der Rathauschef.

Ortsbürgermeisterin Heidi Hoffmann kann sich da nur anschließen. „Damit haben wir wieder ein Angebot mehr in Hecklingen“, sagte sie in Anspielung darauf, dass in dem Ort in den vergangenen Jahren mehrere Gaststätten zugemacht hatten. Als Beispiel führt sie Kegelbahn und Pferdestall an, die es nicht mehr gibt, Zuletzt habe das Landgasthaus Große den Betrieb eingestellt. „Umso schöner ist es, dass zusätzlich zum ‚Stadt Bernburg‘ jetzt wieder was Neues geschaffen wird und unser Stadtkern damit ein bisschen belebter ist“, meint die Ortsbürgermeisterin.

Darauf angesprochen, warum sich Chris Peterka für sein Bistro gerade Hecklingen ausgesucht hat, erzählt er, dass er selbst in Hecklingen wohnt und die Geschichte der leerstehenden Räume schon seit längerer Zeit verfolgt hat. „Weil ich Hecklinger bin und aus Liebe zum Ort“, begründet er seine Standortwahl.

Das ehemalige Marktcafé befindet sich in einer kleinen Passage, die vor knapp 20 Jahren neben dem Rathaus neu gebaut wurde. Fast alle Läden sind besetzt. Nur für ein Geschäft, das einst als Café angelegt wurde, hatte sich bis jetzt niemand wieder gefunden. Verschiedene Mieter gab es schon. Sie sind aber nicht sesshaft geworden. Auch die Stadt hatte überlegt, dort mit dem Bauamt einzuziehen, weil der Platz im Rathaus nebenan nicht ausreicht.

Die Räume werden von einer Immobilienfirma in Staßfurt für den privaten Eigentümer vermietet und verwaltet. Weitere Läden in der Passage sind besetzt. Auch das Büro der Ortsbürgermeisterin befindet sich dort. Es wird aber wegen der anstehenden Neubesetzung des Cafés umziehen und ist dann dort, wo früher ein kleiner Blumenladen drin war.

Auch ein Frisörgeschäft und eine Physiotherapie befinden sich in der Passage. Dazu gehören zudem Stellplätze für Pkw, die Kunden hinter dem Rathaus über die Zufahrt Hamburger Straße nutzen können. Der Zugang ist barrierefrei. Das gilt auch für das neue Bistro.

Vor allem für die Gastronomie ist die Örtlichkeit prädestiniert, weil baulich zugeschnitten. Gästetoiletten und Toiletten für das Personal sind getrennt. Alles in allem 147 Quadratmeter Fläche haben die jetzt wieder genutzten Räume zu bieten.