Viele Bürger kommen zum Aussuchen zu Dagmar Stange / Giftige Verwechslungen aufgedeckt Pilzberaterin: 2011 gutes "Röhrlingsjahr"
Pilzberaterin Dagmar Stange aus Hecklingen stuft 2011 als gutes "Röhrlingsjahr" ein. Maronen, Steinpilzen, Rotkappen und Co. wurden von vielen Leuten, die sie um Rat fragten, reichlich gefunden. Ohne Beratung wäre es aber auch zu giftigen Verwechslungen gekommen.
Hecklingen l In den letzten Wochen hatte Pilzberaterin Dagmar Stange aus Hecklingen alle Hände voll zu tun. Arbeit gab es für die Expertin vom Landesverband der Pilzsachverständigen in Sachsen-Anhalt e.V. nahezu täglich. "Die Nachfrage war groß", berichtet sie von vielen Bürgern aus Hecklingen und Umgebung, die ihren Rat während der Pilz-Hauptsaison suchten. "2011 ist ein gutes Röhrlingsjahr mit vielen Maronen, Steinpilzen, Ziegenlippen und Rotfüßchen", so ihr Fazit.
Doch Vorsicht war gleichfalls geboten. So auch für einen Mann, der mit einem Kofferraum voller - wie er meinte - Steinpilze, kam. Tatsächlich waren es aber Gallenröhrlinge. "Im Jugendstadium sehen Steinpilze ihm zum verwechseln ähnlich, nur einer in der Mahlzeit verdirbt wegen des bitteren Geschmacks aber das gesamte Gericht", erklärt Stange. Sie kann von weiteren Begebenheiten berichten. Jemand dachte, er könne sich einen Champion braten,hatte aber ein ähnlich aussehendes Exemplar aus der Familie der Knollenblätterpilze gefunden. "Zwar nicht tödlich giftig, aber auf keinen Fall als Speisepilz zu verwenden", warnt die Beraterin. Auch der von einer Familie im Garten gefundene Pilz hätte ohne Kontakt zu Dagmar Stange zum Problem werden können. Dabei waren die Leute davon ausgegangen, dass ihr üppiger Fund genießbar ist.
Sie hatten vor der Beratung eine Zwiebel mit gekocht und die hatte sich nicht verfärbt. "Dieses immer noch weit verbreitete Gerücht mit der Zwiebel stimmt aber nicht", klärt Stange auf. Auch im Fall der Familie, die nach der Pilzberatung erfahren musste, einen giftigen Schirmpilz geerntet zu haben. Schließlich hat sie ihren "Kunden" auch geraten, keine alten Pilze zu sammeln, da dies eine Eiweißvergiftung ähnlich wie bei verdorbenem Fleisch nach sich ziehen kann. Weiterhin empfiehlt sie all jenen, die sie um Rat fragen, Pilze nicht mit dem Messer abzuschneiden, sondern aus dem Boden heraus zu drehen. "Die Vorlage des kompletten Pilzes ist bei der Bestimmung erforderlich", so die Begründung.
Darüber hinaus legt Stange es all jenen, die eine Beratung in Anspruch nehmen möchten, nahe, vor der Waldtour telefonisch einen Termin unter (03925)285697 zu vereinbaren.