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Museum und EMS sammeln beim Salzlandfest Sachspendenlager platzt aus allen Nähten

Von Franziska Richter und Falk Rockmann 18.06.2013, 01:17

Staßfurt l Nach wie vor sind Mitgefühl und Spendenbereitschaft für die Opfer des Hochwassers an Saale und Elbe sehr groß, auch im verschonten Raum Staßfurt. Hier wurde am Wochenende ein Sachspendenlager eingerichtet. Die Kapazität war gestern bereits erreicht.

Es dauerte nicht lange, und der Saal war voll. Lkw und Kleintransporter voller Sachspenden hatten den Saal der Kreismusikschule im Nu gefüllt. Bis gestern randvoll. "Es ist sogar eine ganze Ladung in einem Bus gekommen", erklärte Evelin Wolter vor Ort. Die Mitarbeiterin der Verwaltung des Salzlandkreises hatte sich zusammen mit ihren Kolleginnen Diane Sydlik und Inge Schmidt bereit erklärt, das Spendenlager zu betreuen. Seit Freitagnachmittag ist es geöffnet und war bereits am Sonnabend vollgestellt. "Es kamen aber auch sehr viele Privatleute, nicht nur aus Staßfurt", fügte Evelin Wolter hinzu.

So ist im Saal der Kreismusikschule jetzt alles voller Plastiksäcke mit Kleidung, aber es finden sich auch Lebensmittel, Matratzen, Mikrowellen, Kleiderständer, Waschmaschinen und offensichtlich hatte ein Spender auch einen Rollator übrig.

"Es ist eine verzwickte Situation", erklärte Timmi Mansfeld vom Kat-Stab des Salzlandkreises. Man wisse zwar, dass die Flut mit Sicherheit zahlreiche Bewohner des Elbe-Saale-Winkels ihres Hab und Guts beraubt habe. "Aber viele Betroffene können noch nicht in ihre Häuser. Deshalb ist es auch noch nicht abzusehen, was genau benötigt wird."

Mansfeld rechnet zeitnah damit, dass die Sachspenden nach und nach abgefordert werden. Momentan würden Listen zu den Einsatzleitungen vor Ort gehen, um zu klären, was wird wo gebraucht?

Der Salzlandkreis werde bei Bedarf auf jeden Fall informieren, was möglicherweise an Sachspenden am dringendsten gebraucht wird. Daher gilt momentan: Es können keine Sachspenden mehr angenommen werden. Die Bürger werden gebeten, für den Moment keine Spenden mehr in das Sachlager der Kreismusikschule zu bringen.

Unterdessen wird die von der Stadt Staßfurt als Notquartier eingerichtete Förderstedter Sporthalle heute wieder beräumt. "Wir hatten noch mit einer Belegung durch die Bundeswehr gerechnet, aber das war dann auch nicht mehr der Fall", erklärte Susanne Henschke vom Staßfurter Krisenstab gestern auf Nachfrage.

In der zentralen Notunterkunft des Salzlandkreises, die in der Eggersdorfer Bördelandhalle für 100 Leute eingerichtet worden war, verweilen noch immer Hochwasser-Opfer. Man hatte jede Menge weitere Notquartiere in Bernburg und auch in Calbe, informierte Timmi Mansfeld noch.

Unterdessen hat das Staßfurter Stadt- und Bergbaumuseum am Wochenende auf dem Salzlandfest eine kleine Spendenbüchse für die Flutopfer aufgestellt. "138 Euro haben wir gesammelt. Das ist zwar nur eine kleine Summe, aber die kann auch etwas ausrichten. Das Geld haben wir direkt dem Oberbürgermeister übergeben", erklärte Museumsleiter Michael Scholl. Der Oberbürgermeister wird die Spende weiterleiten.

Die Erdgas Mittelsachsen (EMS) ließ die kleinen und großen Festbesucher am Glücksrad drehen und dabei etwas in die Spendendose legen. Olaf Schünemann und Frank Höflich vom EMS-Vertrieb betreuten den Stand und versuchten die Menschen zum Spenden zu bewegen. Die Auszahlung der Kasse steht noch aus, das Geld soll direkt an die Gemeinden bei Barby gehen.