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2019/2020 Schule für Rathmannsdorf

Das BBRZ ist dabei, eine Freie Grundschule zu schaffen. Sie soll im Schuljahr 2019/20 öffnen.

22.11.2017, 23:01

Rathmannsdorf l Bis zum Beginn des Schuljahres 2019/20 fließt noch einiges an Wasser die Liethe hinunter. Doch im Schloss Rathmannsdorf, das idyllisch und von hohen Bäumen umgeben, an dem Flüsschen zwischen Wipper und Bode liegt, herrscht zurzeit recht große Anspannung. „Wir befinden uns in der Genehmigungsphase“, erklärt Klaus Dieter Graul, Geschäftsführer des Beruflichen Bildungs- und Rehabilitationszentrums (BBRZ). Das heißt, die Anträge zur Gründung einer Freien Grundschule mit Früh- und Späthort liegen beim Schulverwaltungsamt. Bis Juni 2018 soll dort eine Entscheidung gefallen sein.

Klaus-Dieter Graul ist zuversichtlich, mit den besten Voraussetzungen im Gepäck zur Landesbehörde gefahren zu sein. Eine Bedingung ist, dass es nach pädagogischen Schwerpunkten keine andere adäquate Grundschule am Standort gibt. „Wir wollen eine naturverbundene, barrierefreie Grundschule schaffen“, beschreibt der Geschäftsführer ein Ziel und weiß mit dem Umfeld des gepflegten und weiträumigen Schlossgartens sowie dem Park schonmal sehr gute Voraussetzungen.

Da wäre nicht nur sehr viel Platz für Sport und Spiel, sondern auch für ein „grünes Klassenzimmer“. Zur vorhandenen Infrastruktur gehören zudem ausreichend Gebäude, eine Küche, in der täglich frisch und mit Produkten aus eigenem Anbau gekocht wird, auch ein Fuhrpark existiert. Und ebenfalls nicht ganz unwichtig: Unter den Mitarbeitern befinden sich bereits Lehrer.

Selbstverständlich sei eine freundliche Willkommenskultur für alle Kinder und Eltern. Es wird anschaulicher, nachhaltiger Unterricht angestrebt, Lernen in und von der Natur. Englisch-Unterricht ab Klasse 1, ebenso handwerklich orientierte Arbeitsgemeinschaften.

„Wir haben uns im Vorfeld extern beraten lassen“, findet Graul noch bemerkenswert, und: Die Anträge sind in Anlehnung des Leitfadens zur Gründung einer Freien Schule erarbeitet, die im Grundschulbereich seht streng seien.

Die Schule in Rathmannsdorf soll eine sogenannte „Bekenntnisschule“ werden, deren Aufsicht in staatlicher Hand liegt. „Wir orientieren uns am christlichen Menschenbild“, blickt Klaus-Dieter Graul auf die benachbarte Kirche, „Und wir sind offen für alle.“

Ziel ist, wie erwähnt, mit einer ersten Klasse ins Schuljahr 2019/2020 zu starten und die Schule in den Folgejahren einzügig zu komplettieren.

„Ich sehe das als sehr gute Chance für Rathmannsdorf und auch die Entwicklung unserer Gemeinde“, ist Stefan Hädermann als Kirchenratsvorsitzender der evangelischen St.-Pauli-Gemeinde natürlich hoch erfreut über die gute Nachricht. Und auch Ortsbürgermeister Klaus Magenheiter (Linke) sieht Vorteile: „Das wäre ein kurzer Schulweg für kurze Beine und eine Belebung für den Ort. Und es sichert Arbeitsplätze im BBRZ, das wichtiger Partner ist für Rathmannsdorf in vielen Belangen.“

Was jetzt noch fehlt, sind 16 bis 22 Absichtserklärungen von Eltern, die ihre Kinder 2020 in Rathmannsdorf einschulen lassen wollen. Klaus-Dieter Graul ist guter Hoffnung, dass sie kommen, auch wenn die Frist bis Silvester 2017 relativ kurz ist. Er rechnet mit einem großen Interesse aus dem Umland, besonders aus Leopoldshall, Neundorf und Güsten. Und natürlich aus Rathmannsdorf. Die Schulgeldhöhe ist momentan noch offen.

Die bisherigen Aufgaben des BBRZ als solche bleiben übrigens bestehen, ergänzt Graul noch.

Ein Eltern-Informationsabend lädt Dienstag, 5. Dezember, 18.30 Uhr, ins Schloss Rathmannsdorf ein. Gespräche mit Verantwortlichen sind dort auch beim Weihnachtsmarkt am Donnerstag, 30. November, ab 15 Uhr, möglich.