1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Staßfurt
  6. >
  7. Lokalpolitik: SPD-Fraktionschef zieht sich aus Kreispolitik zurück

Lokalpolitik SPD-Fraktionschef zieht sich aus Kreispolitik zurück

Der SPD-Politiker Roger Stöcker will nur noch für den Hecklinger Stadtrat antreten. Vollzeitjobs von ihm und seiner Frau, auch ein kleiner „Zeitfresser“, sind die Gründe.

Von René Kiel 22.02.2024, 12:34
SPD-Fraktionschef Roger Stöcker.
SPD-Fraktionschef Roger Stöcker. rki

Hecklingen/Bernburg. - Der SPD-Faktionschef des Kreistages des Salzlandkreises, Roger Stöcker, aus Hecklingen zieht sich aus der Kreispolitik zurück. Was ihn dazu bewogen hat, sagte er der Volksstimme.

Volksstimme: Warum wollen Sie bei der Kreistagswahl am 9. Juni nicht noch einmal antreten?

Roger Stöcker: Ich war bereits mit Mitte 30 Fraktionsvorsitzender im Kreistag. Damit habe ich recht zeitig eines der höchsten politischen Ämter im Landkreis innegehabt. Das war sicher eine Ehre für mich und eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Dass ich trotzdem nicht weitermache, liegt im Privaten begründet. Meine Frau als Ärztin und ich als Hochschuldozent an der Universität haben recht zeitraubende Jobs. Dann bauen wir „nebenbei“ noch ein Ärztehaus auf und haben somit eine riesige Baustelle. Und zudem haben wir seit ein paar Monaten noch einen zuckersüßen „Zeitfresser“ hinzugekriegt. Der kleine Richard nimmt uns – mehr noch als seine beiden großen Brüder – ganz gut in seine Fänge. Die Kindererziehung ohne Elternzeit, mit zwei Vollzeitjobs, einer Großbaustelle und vielen Gesundheitsprojekten für die Region in Einklang zu bringen, kostet viel Kraft. Da bleibt nur noch Platz für ehrenamtliches Engagement auf einer Ebene. So tagte der Familienrat und ich musste mich entscheiden: Stadt oder Landkreis.

Wofür treten Sie nun an?Ich musste nicht lange überlegen. Hecklingen ist meine klare Nummer eins, eben weil ich „meine“ Hecklingerinnen und Hecklinger nicht im Stich lassen kann. Ich darf hier seit zehn Jahren die Stadtpolitik prägen. Und meine Mission ist noch lange nicht beendet. Ich möchte weiterhin Vollgas geben und im Ortschafts- und im Stadtrat an vorderster politischer Front mitmischen. Ideen, Vorhaben und Projekte habe ich noch und nöcher. Und für diese werde ich weiterkämpfen – klamme Kassen hin oder her. Engen die Finanzprobleme der Stadt das politisches Wirken nicht zu sehr ein?Mein Herz schlägt für meine gesamte Heimatregion, für meine Geburtsstadt Staßfurt, die Egelner Mulde und eben meine Wirkungsstätte Hecklingen. Und in dieser Region werde ich auch weiterhin aktiv sein, auch ohne überall in irgendwelchen politischen Gremien zu sitzen.Und wie soll das funktionieren?Ich habe neben der Politik seit Jahren ein großes Ziel: Ich möchte gemeinsam mit meiner Frau die Gesundheit und Fitness der Bevölkerung im Altkreis Staßfurt verbessern und voranbringen. Neben der medizinischen Versorgung müssen wir auch wieder mehr Bewusstsein für gute Ernährung und Bewegung schaffen. Derzeit plane ich ein Projekt, bei dem ältere Menschen, begleitet von Ärzten, kleine Wanderungen oder Stadtrundgänge machen und wir mit Schrittzählern ein Gefühl dafür schaffen wollen, wie viel Bewegung man in seinem Alter tagtäglich braucht. Da weichen aktuelle Studien schon von den kursierenden Mythen ab.Wann werden die SPD-Kandidaten für die Kommunalwahlen nominiert? Für die Kreistagswahl werden die Kandidaten Mitte März in Staßfurt nominiert, für die Stadtratswahlen in Hecklingen auch in diesem Zeitraum. Wer also mitmachen und zukünftig zusammen mit mir im Ortschaftsrat oder Stadtrat sitzen möchte, muss sich zeitnah bei mir melden, am besten unter post@rogerstoecker.de oder man gibt einen Zettel mit seiner Nummer bei mir in der Eisdiele ab und ich rufe zurück.Wer kann sich bei Ihnen in den Räten engagieren?Im Prinzip freue ich mich über jeden Menschen, der bereit ist, was für die Stadt Hecklingen zu tun. Alter oder Geschlecht sind ebenso unwichtig wie politische Vorkenntnisse.

Alles, was man können muss, lernt man im laufenden Prozess. Und meine langjährigen Erfahrungen gebe ich gerne weiter. Daher kann ich alle nur ermutigen: Macht was für eure Heimat und meldet euch bei mir!