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Geldsegen Stadt Güsten hat 300000-Euro-Erbe zu verteilen

Kaum fassbare 300000 Euro hat ein Güstener seiner Heimatstadt vererbt. Jetzt verteilt der Stadtrat erste Gelder, die der Erblasser für soziale Zwecke verwendet sehen wollte.

Von Falk Rockmann 22.06.2021, 17:22
Ein Teil des 300 000-Euro-Erbes soll zur Umzäunung des Guddensteins - hier bei dessen Wiederrichtung im April - Verwendung finden.
Ein Teil des 300 000-Euro-Erbes soll zur Umzäunung des Guddensteins - hier bei dessen Wiederrichtung im April - Verwendung finden. Foto: Falk Rockmann

Güsten - An erster Stelle der Maßnahmen stehen die Bestattungskosten für Walther Gerstdorf und die Pflege seines Grabes über die gesamte Liegezeit. Erstmals wurde jetzt in der Beschlussvorlage auch der Name des Mannes erwähnt, dem die Stadt Güsten diesen stattlichen Geldsegen zu verdanken hat.

Rund 4000 Euro sind für die erste Ausgabe aus diesem Nachlass veranschlagt. Einen größeren Posten in Höhe von knapp 37000 Euro will der Stadtrat für die Anschaffung von fünf Whiteboards für die Grundschule Güsten verwenden, was bereits gleich nach Bekanntwerden des Erbes in die Diskussion gebracht worden war. Wie Bürgermeister Helmut Zander (SPD) im Stadtrat erklärte, seien nur zwei dieser digitalen Wandtafeln förderfähig gewesen. Man wolle aber, dass alle Klassen jeweils ein solches Unterrichtsmittel bekommen.

Eine nächste Maßnahme stellte Zander im Hauptausschuss vorm Stadtrat mit einem Zuschuss für ein Außenspielgerät in der Kita „Güstener Spatzen“ vor, was 5000 Eu-ro ausmacht. Schließlich sollen 20 Parkbänke für das gesamte Stadtgebiet angeschafft werden, die knapp 10000 Euro kosten.

Zaun für Guddenstein mit in Liste aufgenommen

Der Bürgermeister beantragte noch, einen Zaun für den gerade errichteten Guddenstein aufstellen zu lassen. Eine in Bronze gegossene Tafel sei inzwischen fertig und liege zur Anpassung für ein entsprechendes Gerüst beim Stahlbauer, so Zander. Das Problem sei noch der besagte Zaun, der vor Hundehaufen schützen soll. Mit den Kosten in Höhe von 6000 Euro dafür betragen die ersten Ausgaben aus dem Erbe dann 80000 Euro.

Ursprünglich war vorgesehen, einen Teil des Erbes auch für einen Spielplatz im Zuge der Neugestaltung der Hans-Weniger-Sportstätte zu verwenden. „Den Spielplatz für Kinder lassen wir weg“, informierte Helmut Zander jetzt den Stadtrat. Für kleinere Kinder habe man genug gemacht, befand Zander. Jetzt sollten „Halbwüchsige“ zum Zuge kommen.

„Die Planer haben nunmehr ein Edelstahl-Rudergerät und einen Ski-Stepper rausgesucht“, erklärte er weiter. Die dafür notwendigen 18000 Euro finden sich allerdings nicht in den ersten Maßnahmen aus dem Erbe wieder.

Derweil beantragte Ernst-Hermann Brink für die Linke-Fraktion, aus der Erbmasse 5000 Euro für ein Spielgerät für die Kita „Pünktchens Stromerland“ in Osmarsleben zu verwenden, sowie Tische, Stühle, Bänke, Billardtisch und Tischtennisplatte für den neuen Standort des SOS-Kinderdorfs anzuschaffen.

Weitere Wünsche werden im Sozialausschuss behandelt

„Das nehmen wir mit in die nächste Diskussion im Sozialausschuss“, entschied der Bürgermeister. Bereits im Hauptausschuss hatte auch Gerhard Malkowski (CDU) 5000 Euro Bedarf für die Anneliese-Kaiser-Stiftung, eine Arme- und Alten-Stiftung, beantragt. Ja, auch das werde für den Sozialausschuss zur Beratung gesammelt.

Zander betonte noch, dass jede Maßnahme vom Stadtrat beschlossen werden müsse. Zudem stünden „die Mittel aus dem Erbe nicht als allgemeine Deckungsmittel zur Verfügung“, stellt die Beschluss- vorlage noch fest. „Sie werden entsprechend der Beschlussfassung zweckgebunden im Haushaltsplan veranschlagt.“

Der Stadtrat beschäftigte sich am Montagabend mit weiteren Zuwendungen an die Stadt. Dabei handelt es sich um eine 200-Euro-Spende von Sören Mankat zur Durchführung eines Weihnachtsmarkts für Kinder in der Stadt Güsten und um 500 Euro von Ingolf Zeidler für die Friedhöfe der Stadt Güsten.

Außerdem musste der Rat formell auch über die Annahme einer 3000-Euro-Spende des Rotaryclubs Staßfurt für die Sanierung des Gudden-steins abstimmen.