Verkehrsunfälle im Jahresvergleich Unfallzahlen 2024: Salzlandkreis mit gemischter Bilanz
Die Polizei im Salzlandkreis präsentiert Unfallstatistik für das Jahr 2024 mit überwiegend positivem Trend. Wo es dennoch Probleme im Straßenverkehr gibt.

Staßfurt/VS. - Die Zahlen sprechen eine eindeutige und dabei vor allem positive Sprache: Bei Unfällen im Salzlandkreis hat es im zurückliegenden Jahr deutlich weniger Schwerverletzte gegeben. Die Zahl sank auf 101 Personen, im Jahr zuvor lag sie noch bei 149 Schwerverletzten, also um knapp ein Drittel höher. Der aktuelle Wert ist damit auch so niedrig wie noch nie. „Das ist eine sehr erfreuliche Zahl“, sagt Stephanie Hildebrandt, Leiterin des Polizeireviers Salzlandkreis. Allerdings sind auch Verkehrstote zu beklagen.
Präventionsarbeit der Polizei
Woran dieser Trend liegen könnte? Dafür könnte es viele Erklärungen geben, eine wäre die Präventionsarbeit der Polizei. „Unser Ziel ist es, nachhaltig Unfälle zu vermeiden“, sagt die Revierleiterin. Dafür beteilige sich das Revier des Salzlandkreises bei zahlreichen Verkehrsaktionstagen und sensibilisiere die Autofahrer, wie gefährlich etwa Handys im Straßenverkehr sein können. Zudem könnten auch die in den neueren Fahrzeugen verbaute Technik etwa mit Hilfe von Fahrzeugassistenten positiven Einfluss auf das Unfallgeschehen nehmen.
Mehr Tote
Während die Zahl der Schwerverletzten bei Unfällen im Salzlandkreis deutlich gesunken ist, wurde in 2024 jedoch ein leichter Anstieg von Verkehrstoten verzeichnet. Acht Menschen kamen auf den Straßen des Landkreises in 2024 ums Leben (In 2023 waren es noch sechs Personen). Darin nicht enthalten sind die Verkehrstoten, die etwa auf den Autobahnen wie der A 14 oder A 36 ums Leben kamen, da für diese Statistik die Autobahnpolizei mit Sitz in Hohenwarsleben zuständig ist.
Auffällig dabei: Bei den Unfällen mit tödlichem Ausgang waren die Opfer zumeist alleinbeteiligt. Ein Unfallschwerpunkt gab es dabei im Kreis nicht. So ereigneten sich die tödlichen Unfälle etwa auf der Landstraße zwischen Latdorf und Gerbitz, oder etwa auf der Kreisstraße bei Sachsendorf beziehungsweise in Hecklingen. Bei diesen folgenschweren Unfällen waren die Opfer mit ihren Fahrzeugen gegen Bäume beziehungsweise gegen einen Strommast gekracht. Tragisch endete ein tödlicher Unfall auch in Aschersleben, als ein Fußgänger von einem Müllfahrzeug tödlich verletzt wurde.
Unfälle mit Wild
Die Hauptunfallursache mit 27 Prozent und damit in 1.406 Fällen bildeten laut Polizei unterdessen weiter Kollisionen mit Wild. Das ist ein Anstieg zum Vorjahr um 17 Prozent. Dabei kam es laut Revierleiterin Stephanie Hildebrandt vor allem zu Unfällen mit Rehen. „Aber auch hier können wir einen positiven Trend verzeichnen, die Zahl der Verunglückten ist deutlich zurückgegangen, um knapp 50 Prozent“, berichtet die Revierleiterin. Im Jahr zuvor registrierte die Polizei noch 19 Verletzte, in 2024 waren es lediglich zehn Verletzte.
Warum die Wildunfälle immer weiter zunehmen? Das könnte laut Polizei ebenfalls mehrere Gründe haben. Etwa ein veränderter Lebensraum der Tiere oder die Population. Fakt ist laut Stephanie Hildebrandt jedoch: „Hauptunfallzeit ist die Dämmerung. Deshalb raten wir vor allem zu dieser Zeit die Geschwindigkeit anzupassen und die Bremsbereitschaft zu erhalten.“

Kontrollen angekündigt
Augenmerk legen die Ordnungshüter auch weiterhin auf Autofahrer, die unter Alkohol- oder Drogeneinfluss hinter dem Steuer sitzen. Im Jahr 2024 hat es insgesamt 106 Verkehrsunfälle unter Drogen- oder Alkoholeinfluss gegeben – ein Rückgang um mehr als zehn Prozent. Auch die zahlreichen Verkehrskontrollen und daraus resultierenden empfindlichen Geldbußen und Fahrverbote hätten in 2024 dazu geführt, heißt es aus dem Polizeirevier. Und die Revierleiterin kündigt zugleich weitere Verkehrskontrollen an, um auch künftig Unfälle dieser Art zu verhindern. Dazu beitragen sollen auch weitere Aktionen zur Prävention. „Wir konzentrieren uns dabei auf jede Altersgruppe und besprechen zielgerichtete Schwerpunkte“, sagt Hildebrandt. Ungeachtet dessen kann laut Polizei jeder Verkehrsteilnehmer selbst aktiv werden, etwa durch Verzicht auf Alkohol, Drogen und Raserei. Und für Radfahrer sei das Tragen eines Helmes ratsam, um sich vor Unfällen zu schützen. Denn: „Die Vision Zero (Vision Null), jeden einzelnen Verkehrstoten zu verhindern, bleibt unser angestrebtes Ziel“, sagt die Revierleiterin.