Brauchtumsfeuer Verbot in Hecklingen?
Die Diskussion um ein Verbot großer Brauchtumsfeuer in der Stadt Hecklingen zeigt erste Konsequenzen.
Hecklingen/Schneidlingen l Hecklingens Stadtwehrleiter Heinz Broda muss mit Bedauern mitteilen, dass seine Ortswehr in Hecklingen in diesem Jahr nicht mehr durch die Straßen fährt, um die alten Weihnachtsbäume einzusammeln. Dieser Service hatte seit Jahren Tradition.
Die Wehrleute freuten sich als Gegenleistung über einen kleinen Obolus für die Jugendfeuerwehr. Damit ist jetzt Schluss.
Leider müssen wir das jetzt so feststellen, sagt Broda. Er kommt in diesem Zusammenhang auf das Osterfeuer in Hecklingen zu sprechen. Der Ortswehrleiter erklärt, dass Tannen und Co. nach der Abholung der Wehr immer zum Rassegeflügelverein-Areal gefahren wurden, wo die Bäume für das Feuer im Frühjahr gelagert wurden.
„Die Veranstaltung wird auf jeden Fall weiter stattfinden. Das hat Tradition.“
Vereinschef Lothar Peters kann im Moment noch nicht sagen, ob die Veranstaltung in diesem Jahr im großen Stil wie immer stattfindet. Komme es dazu, dass der Verein das große Feuer nicht mehr abbrennen dürfe, dann werde die Feier aber auf jeden Fall trotzdem stattfinden. Dann mit Feuerschalen, aber trotzdem mit allem, was dazu gehört, sagt der Hecklinger. Dass die Weihnachtsbäume als Holz in diesem Jahr fehlen werden, sieht Peters nicht problematisch. „Wir haben als Verein selbst genug trockenes Brennmaterial.“ Man wolle im Vorfeld nicht zu viel sammeln, um später keine Probleme zu bekommen, ist der Verein lieber vorsichtig. Er kann aber mit Sicherheit sagen, dass die Veranstaltung, egal wie auch immer, auf jeden Fall stattfindet. „Es ist eine jahrelange Tradition“, begründet Peters.
In Groß Börnecke hatte der Feuerwehrverein im vergangenen Jahr ein Kartoffelfeuer nicht anzünden dürfen. Die Stadt hatte kurzfristig die Genehmigung zurückgezogen, weil die Feuerwehr zu viel Material verbrennen wollte, das nicht genehmigt war und von Bürgern nach einem Aufruf - wie in jedem Jahr - angeliefert wurde. Außerdem war das Feuer größer als angemeldet ausgefallen. Bürger hatten sich beschwert. Daraufhin war öffentlich geworden, dass ein allgemeines Brennverbot aus dem Stadtrat heraus zur Sprache kam.
In Schneidlingen sieht Ortswehrleiter Joachim Braun die aktuellen Entwicklungen gelassen. In dem Dorf waren Brauchtumsfeuer jahrelang im Baumgarten entzündet worden. Im vergangenen Jahr hatten die Kameraden vom Verein erstmals beschlossen, ein Kartoffelfeuer im Herbst auf dem Gelände der Feuerwehr mit vielen kleinen Feuerschalen durchzuführen.
Die Entscheidung, diesen Weg zu gehen, fasste die Feuerwehr aus eigener Initiative. Die Qualmentwicklung und der Aufwand des großen Feuers im Baumgarten sei einfach zu groß gewesen, erklärt Braun. Außerdem habe es immer wieder Beschwerden gegeben. Und das Feuer habe im Nachgang immer nochmals abgelöscht werde müssen.
„Die Variante mit Feuerschalen war nicht schlecht. “
Die abgespeckte Variante mit Feuerschalen sei bei den Besuchern gut angekommen, weiß der Schneidlinger. „Das war eigentlich nicht schlecht, auch für uns als Veranstalter. Wir sind mit einer guten Resonanz rausgegangen“, bilanziert der Ortswehrleiter. Ihm ist es wichtig, wenn ein großes Feuer entzündet wird, dass auch vernünftiges Holz verwendet wird. Eben nur trockener Holzschnitt, kein Grünzeug, erklärt er, also keine Koniferen und auch keine Wurzeln. Ob das Osterfeuer in Schneidlingen in diesem Jahr ebenfalls im kleineren Stil analog zum Kartoffelfeuer 2017 stattfinden wird, steht derzeit noch nicht fest. Braun würde diese Variante aber favorisieren, auch wenn er nicht ausschließt, dass auch mal wieder ein größeres Feuer stattfinden kann. Letztendlich müsse das aber noch mit der Leitung der Ortswehr besprochen werden, merkt er an.