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Geld fürs Ehrenamt Warum Börde-Hakel Engagement anders belohnen will

Die Aufwandsentschädigung für ehrenamtlich tätige Betreuer der Gemeinde Börde-Hakel wollte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung im ehemaligen Seniorentreff in Etgersleben ändern. Doch dazu kam es dann aber noch nicht.

Von René Kiel 26.07.2023, 11:58
Auch mit 82 ist Waltraud Embach täglich als Betreuerin des  Seniorentreffs Westeregeln aktiv. Dafür dankten ihr vor Jahren Bürgermeister Axel Großheim und Gemeinderätin Kunigunde Jacobi.
Auch mit 82 ist Waltraud Embach täglich als Betreuerin des Seniorentreffs Westeregeln aktiv. Dafür dankten ihr vor Jahren Bürgermeister Axel Großheim und Gemeinderätin Kunigunde Jacobi. (Archivfoto: René Kiel)

Westeregeln/Etgersleben/Hakeborn - In der jüngsten Börde-Hakel-Gemeinderatssitzung sollte eine neue Satzung für die Aufwandsentschädigung beschlossen werden. Das wurde jedoch noch einmal vertagt. In der kommenden Sitzung am Donnerstag im Schulungsraum der Ortswehr Hakeborn steht dieses Thema aber noch nicht wieder auf der Tagesordnung.

In der aktuellen Satzung, die die Vergütung der ehrenamtlich tätigen Betreuer in den Senioren- und Kindertreffs, in den Jugendclubs, im Frauentreff und in der Bibliothek der Gemeinde Börde-Hakel regelt, ist von einer Aufwandsentschädigung von je 200 Euro pro Monat die Rede. „Mit der Gewährung der pauschalen Aufwandsentschädigung ist der Anspruch auf Ersatz der Auslagen, mit Ausnahme der Kosten für Dienstreisen außerhalb des Dienst- und Wohnortes sowie der Ersatz von Verdienstausfall, abgegolten“, heißt es in dem am 16. Dezember 2021 beschlossenen Dokument.

Nur einmal im Monat oder öfter im Einsatz?

„Wir müssten das abstufen“, schlug Bürgermeister Axel Großheim (parteilos) in der jüngsten Gemeinderatssitzung im ehemaligen Seniorentreff in Etgersleben vor. Wer nur einmal im Monat im Einsatz sei, brauche nicht so viel Geld wie jemand, der öfter für die Gemeinde und ihre Bürger ehrenamtlich tätig sei, argumentierte er. Der Ausschuss für Kultus und Soziales des Gemeinderates wolle dazu Vorschläge unterbreiten wie man mit den neuen Verträgen ab Anfang des kommenden Jahres umgehen solle, sagte Axel Großheim.

Der SPD-Fraktionschef des Gemeinderates Manfred Püchel stimmte einer Überarbeitung der Satzung zu. Er sagte, die pauschale Zahlung der Aufwandsentschädigung sei unfair denjenigen gegenüber, die extrem viel machen.

In der Schule mehr als andere geleistet

Der Kommunalpolitiker hatte schon in einer Sitzung des Verbandsgemeinderates am 10. Mai, in der es um die Verlängerung des Einsatzes von Marlis Le Quang als ehrenamtlich tätige Betreuerin an der Grundschule in Egeln ging, die Diskrepanz bei der Vergütung kritisiert. Sie ist jeden Tag in der Schule. Deshalb wollte Schulleiterin Mandy Nagel, die sehr zufrieden mit der Arbeit von Marlis Le Quang ist, sie unbedingt als ehrenamtliche Betreuerin behalten.

Die Bezahlung von Marlis Le Quang hält Manfred Püchel aber für zu niedrig. „Sie leistet für 200 Euro mehr als andere“, lobte er. Die Betreuerin könne von der Verbandsgemeinde nicht mehr Geld bekommen, stellte der Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Stöhr (UWGE) klar.

Rat braucht Liste für Änderung

Deshalb hatte Helmut Stöhr (UWGE), die Zahlung einer Pauschale angeregt. „Überall gibt es einen Inflationsausgleich“, meinte er zu dieser Diskussion.

In der Ratssitzung in Etgersleben sagte Ines Heyer (Fraktion Sportfreunde Börde-Hakel): „Wir werden im Ausschuss für Kultus und Soziales des Gemeinderates beraten, wie wir die Satzung ändern können.“ Eine Entscheidung könne man erst treffen, wenn eine Liste der Betreuer vorliege. Der entsprechende Beschluss müsse dann vom Börde-Hakel-Gemeinderat gefasst werden.