Wo fängt denn eigentlich Förderstedt an?

Die Verwirrung ist groß für die Autofahrer auf dem Weg von Förderstedt nach Staßfurt. Gerade ortsfremde Mitbürger müssen derzeit gehörig aufpassen, dass sie nicht ungewollt zum Verkehrssünder werden und mit überhöhter Geschwindigkeit in den Ort rasen. Im Zweifel hilft nur der hektische Tritt auf die Bremse. Seit vielen Wochen schon fehlt auf der L72 das Ortseingangsschild nach Förderstedt. Wer hat dieses entwendet? Das klärt die Polizei.

Was ist aber mit der Geschwindigkeitsbegrenzung? Denn bis vor kurzem gab es nebem dem leeren Feld, in der sonst schwarz auf gelb der Beginn von Förderstedt angezeigt wurde, auch noch kein Schild für die Temporegulierung. Auch die Kommunalpolitiker vom Ortschaftsrat Förderstedt hatten sich scherzend gefragt, ob die Kraftfahrzeuge denn nun mit 100 Kilometern pro Stunde durch Förderstedt preschen dürften. Das natürlich nicht.

Und die Landesstraßenbaubehörde von Sachsen-Anhalt hat, nachdem der Diebstahl entdeckt wurde, auch umgehend gehandelt. „Da die Ortseingangsschilder neben dem Hinweis auf den Ort, auch als Verkehrszeichen die Grenze der verkehrlichen Ortsdurchfahrt (50 km/h) markieren, handelt es sich auch bei den Diebstählen um einen sehr ernsten Sachverhalt“, erklärt Stefan Hörold, Leiter des Regionalbereiches West der Behörde. „Beim Fehlen der Schilder passieren Autos die Ortslagen mit 100 km/h und stellen so eine große Gefahr für ‚schwächere‘ Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer und Fußgänger dar.“

Was sich also nach einer Alltagsepisode mit charmantem Mäntelchen anhört, hat durchaus einen ernsten Hintergrund. Es ist gut und auch sehr wichtig, dass das Begrenzungsschild für das Tempo noch vor dem verwaisten Ortseingangsschild aufgestellt wurde. „Durch die Straßenmeisterei erfolgt umgehend nach der Feststellung des Diebstahles des Ortseingangsschildes die Aufstellung des ‚Tempo 50 km/h‘ Schildes“, so Stefan Hörold.

Kurz durchtatmen ist also angesagt, Narrenfreiheit bei der Tempogestaltung gibt es so oder so nicht. Doch wann kommt denn das neue Ortseingangsschild von Förderstedt? Das ist offen. „Durch die Straßenmeisterei wird ein neues Schild bestellt, das nach der Lieferung unverzüglich angebracht wird“, klärt Hörold auf. „Die Dauer der Beschaffung für die Ersatzortseingangsschilder ist unterschiedlich, sodass an dieser Stelle keine zeitlichen Aussagen möglich sind.“

Da hilft einfach nur warten und Däumchen drehen. Bei den Förderstedtern ist in diesen Tagen einfach Geduld gefragt. Wie bei so vielen Dingen im Leben.