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Überraschung Warten mit Plätzchen versüßt

Mitarbeiter der Bahnhofsmission Stendal überraschten Reisende an Heiligabend mit kleinen Geschenken. Es gab selbstgebackene Plätzchen.

Von Egmar Gebert 28.12.2015, 00:01

Stendal l Cathys Onkel war bis vor Kurzem auf Sardinien. Jetzt kommt er aus Hannover, und die Achtjährige holt ihn mit ihrem Opa ab. Auch Christel Kanitz ist an diesem Vormittag nicht allein auf dem Bahnhof. Ihre Tochter ist über die Feiertage nach Hause genommen. Sie lernt in Zürich, lässt sich dort zur Erzieherin ausbilden.

Für beide – Cathy und ihren Opa sowie Mutter und Tochter Kanitz – wird der Aufenthalt auf dem Stendaler Hauptbahnhof versüßt mit Plätzchen. Für sie ist das eine gelungene Überraschung. Für Angelika Wilke und Vanessa Diema, die beiden Frauen in den blauen Westen der Bahnhofsmission, eine Freude, solche Überraschung machen zu können.

Am 24. Dezember eines jeden Jahres – seit 2011 gibt es die Bahnhofsmission – beschenken deren Mitarbeiter Fahrgäste, die in Stendal ankommen oder sich an diesem Tag auf die Reise machen. Seit 2011 ist auch Angelika Wilke dabei, wie fast alle im Team ehrenamtlich. Die junge Frau an ihrer Seite ist erst seit wenigen Monaten dabei, wird es auch nur noch bis zu Frühjahr sein. Vanessa hatte sich um diese Stelle im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes beworben und sie bekommen. Danach möchte sie eine Lehre als Verkäuferin beginnen, ist fleißig beim Schreiben von Bewerbungen. Obwohl sie in den vergangenen Tagen kaum dazu kam. Plätzchen zu backen für diesen Tag, war wichtiger.

Man sieht es der jungen Frau an, welchen Spaß sie daran hat, das Weihnachtsgebäck zu verschenken. Viermal haben die beiden Frauen an diesem Morgen ihr Plätzchen-Tablett schon nachfüllen müssen. Für eine fünfte und eine sechste Runde über die Bahnsteige reicht der Vorrat noch. Und dann: „Gegen Mittag werden wir heute Schluss machen“, sagt Angelika Wilke. Schließlich sei Heiligabend. Bis dahin kann jeder in die Mission kommen. Eine Tasse Kaffee oder einen warmen Tee gibt es dort. Und auch jemanden, der zuhören oder beim Gepäck mal mit zufassen kann, wenn das nötig ist – nicht nur an Heiligabend. Und damit es in Zukunft ebenso so sein kann, würde sich auch Angelika Wilke über ein Geschenk freuen: Freizeit weiterer Frauen und Männer, die diese Zeit als Helfer in die Stendaler Bahnhofmission einbringen würden.