1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Bauhof soll doch umziehen

Neuer Plan Bauhof soll doch umziehen

Die Verwaltung in Stendal favorisiert eine Verlegung an die Arneburger Straße zum Technologiepark sowie dem ehemaligen Ostbahnhof.

Von Bernd-Volker Brahms 09.03.2016, 00:01

Stendal l Dass es beim maroden Bauhof am Uchtewall einen Handlungsbedarf gibt, darüber herrscht bei Verwaltung und Lokalpolitik schon lange Einigkeit. Nun zeichnet sich bei der konkreten Umsetzung nach fast zwei Jahre andauernder Diskussion eine Lösung ab: Der Bauhof soll einen Teil des Hauses II im Technologiepark an der Arneburger Straße für Büros und Lagerhalle nutzen sowie am Ostbahnhof auf dem Grundstück Arneburger Straße 146a verschiedene Neubauten (Fahrzeughalle, Streugutlager, Waschhalle, Werkstätten, Sozialräume und Büros) errichten. Insgesamt hat die Stadt Kosten in Höhe von einer Million Euro veranschlagt. Darüber hinaus ist mit jährlichen Kosten in Höhe von rund 120 000 Euro unter anderem für Miete und Abschreibung zu rechnen.

„Der Stadtrat muss die unendliche Geschichte um die Bauhofverlagerung jetzt mal mit einer verbindlichen Variante beenden“, sagte Joachim Röxe, Fraktionsvorsitzender Linkspartei/Grüne. Abschließend werde sich seine Partei in dieser Woche positionieren. Er selbst halte die vorgeschlagene Variante für vernünftig und umsetzbar, so Röxe. Auch die CDU kann sich nach Angaben ihres Fraktionsvorsitzenden Hardy Peter Güssau mit der Variante anfreunden. „Aber wir besprechen das auch noch“, so Güssau.

Bereits am 8. Januar hatte es mit Mitgliedern des Ausschusses für Stadtentwicklung sowie interessierten Stadträten eine Begehung sowohl des bisherigen Standortes als auch der in Frage kommenden Varianten gegeben. Als zweite Option, die allerdings etwas teurer wäre, hat die Verwaltung überprüft, ob der Bauhof als Ganzes zum Technologiepark wechselt. Dort könnte ein 13 000 Quadratmeter großes Gelände für Neubauten genutzt werden. Dort seien die Baukosten mit 1,18 Millionen Euro zu veranschlagen sowie mit jährlichen Aufwendungen in Höhe von 147 000 Euro zu rechnen, heißt es in der Vorlage, die im Stadtentwicklungsausschuss am Mittwoch, 16. März, besprochen werden soll.

Allerdings sieht die Fraktion Mitte (SPD, FDP, Piraten, Ortsteile) weiteren Redebedarf. „Es müssen alle Varianten gegenübergestellt werden“, sagte der Fraktionsvorsitzende Reiner Instenberg auf Anfrage. Dazu gehöre die Variante, den Bauhof am bisherigen Standort am Uchtewall zu sanieren. Es würden auf jeden Fall auch Kosten entstehen, wenn die Flächen dort verlassen und die Gebäude abgerissen werden. „Das muss alles in die Kalkulationen einfließen“, fordert Instenberg. Zu einer umfassende Analyse gehöre es auch, dass Aufgabenfeld des Bauhofs erst einmal klar zu definieren.

Der Bauhof ist seit etwa 2000 auf dem Gelände neben der Polizei. Die Gebäude stammen noch aus DDR-Zeiten. Seinerzeit hatte es dort ein Plattenwerk für den Aufbau des Stadtviertel Stadtsee gegeben.

Seit mehr als zweieinhalb Jahren wird mittlerweile an einer Lösung für die Bauhofmitarbeiter gearbeitet. Im September 2014 hatte die Verwaltung dann eine Variante vorgelegt, wonach es einen Umzug zum Technologiepark an die Arneburger Straße geben könnte. Diese Variante sollte 1,42 Millionen Euro kosten. Die Sanierung am Uchtewall war seinerzeit mit 2,2 Millionen Euro taxiert worden. Allerdings wurden verschiedene Ausbaustufen vorgeschlagen, so dass die Varianten nicht unmittelbar vergleichbar sind.

Schon damals hatte die Kämmerin interveniert und den Umzug an die Arneburger Straße als kaum finanzierbar erklärt, da kein Fördergeld zur Verfügung stehe und der Umzug quasi „in einem Rutsch“ erfolgen musste.

Die höchste Priorität hat derzeit der Bau einer Salzlagerhalle, da es diese – bedingt durch einen Grundstücksverkauf – in der Stadt nicht mehr gibt. Im Haushalt sind für den Bau der Halle aktuell rund 100 000 Euro eingeplant.