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Landtagswahl Linke und SPD büßen Mandate ein

Aufgrund des starken AfD-Ergebnisses kamen jeweils zwei aussichtsreiche Kandidaten der SPD und Linkspartei in der Altmark nicht zum Zuge.

Von Bernd-Volker Brahms 15.03.2016, 00:01

Stendal l Von Katzenjammer wollte Hardy Peter Güssau gestern angesichts des CDU-Wahlergebnisses im Land nicht sprechen. Immerhin hatte seine Partei elf seiner bisherigen 41 Sitze im Magdeburger Landtag eingebüßt. „Es gibt ein Nord-Süd-Gefälle“, sagte der 53-jährige Stendaler, der seinen eigenen Wahlkreis zum dritten Mal gewinnen konnte. Im Süden des Landes mussten 16 CDU-Kandidaten einem AfD-Aspiranten überraschend den Vortritt lassen. „In der Altmark bleiben wir mit fünf Abgeordneten stark vertreten“, sagte Güssau, der sich in seinem Wahlkreis 4 mit 32,4 Prozent gegenüber Mario Blasche von der Linkspartei (26,6 Prozent) als Zweitplatziertem durchsetzten konnte. Alle fünf altmärkischen Wahlkreise gingen an CDU-Kandidaten.

Natürlich werde es im kommenden Landtag eine neue Situation geben, sagte Güssau. In den kommenden Tagen wird es in Magdeburg Gespräche dazu geben, wie die Fraktion sich neu sortiert. Ob Güssau in der neuen Konstellation möglicherweise noch einen Karrieresprung hinlegen könnte, dazu wollte er sich gestern nicht äußern.

Noch ganz anders war die Situation gestern bei der Linkspartei. „Ich muss das Ergebnis erst einmal sacken lassen“, sagte der 48-jährige Mario Blasche, der zu gerne seiner bisherigen Chefin Helga Paschke, die nicht wieder kandidierte, in den Landtag nachgefolgt wäre. Mit Listenplatz 20 hatte er sich berechtigte Hoffnungen machen können. Am Ende zog bei der Linkspartei nur noch Listenplatz 16 – und damit zu wenig für Blasche. Als einziger Linkspartei-Vertreter für die Altmark ist jetzt nur noch der Gardelegener Andreas Höppner vertreten, nachdem auch der bisherige Landtagsabgeordnete Harry Czeke (Wahlkreis 5) nicht wieder in den Landtag einzog. „Wir müssen uns neu sortieren und eine strukturelle Diskussion führen“, sagte Blasche. Dies könne aber nicht einen Tag nach eine Wahl passieren. Mindestens so viel wie mit seinem persönlichen Abschneiden habe er „damit zu tun“, dass die AfD ein derart gutes Ergebnis eingefahren habe, sagte Blasche.

Ebenfalls nur noch mit einem Vertreter ist die SPD in der Altmark durch Jürgen Barth (Klötze) vertreten. Bisher waren es drei gewesen, und anderem Ralf Bergmann (Liste 19), der den Einzug genauso verpasste wie Franziska Kersten (Liste 17). Letztlich sind zwei aussichtsreiche SPD- und zwei Linkspartei-Kandidaten auf der Strecke geblieben.

Ihren Wiedereinzug schaffte Dorothea Frederking (Grüne), außerdem dabei ist Ulrich Siegmund (AfD). Damit gibt es künftig neun statt bisher zehn Vertreter aus der Altmark. Wäre die AfD nicht so stark gewesen, hätte es im neuen Landtag durchaus 13 altmärkische Abgeordnete geben können.

Nach Ansicht von Hardy Peter Güssau habe die CDU auch deswegen in der Altmark besser punkten können als im Süden des Landes, weil hier in der Frage der Unterbringung von Flüchtlingen von Bürgermeistern und Landräten besser agiert worden sei. „Es wurden keine Turnhallen in Beschlag genommen oder durch andere chaotische Verhältnisse die Leute in Wallungen gebracht“, sagte Güssau.