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Abiturienten Gleich zweimal die Traumnote 1,0

So gute Ergebnisse wurde am Diesterweg-Gymansium in Tangermünde noch nie erzielt. 105 Abgänger erhielten ihre Zeugnisse.

Von Anke Hoffmeister 29.06.2018, 12:50

Tangermünde l Eine Zeugnisübergabe in St. Stephan ist immer wie Heiligabend. Kaum ein Platz ist noch frei in dem großen Gotteshaus, und Pfarrer Jürgen Weinert ist der erste, der zu den Menschen spricht. Doch etwas ganz Entscheidendes ist anders. Zu „Prélude“ von Charpentier, gespielt vom Bläserchor St. Stephan, ziehen 105 junge Menschen ein. Es sind all jene, die in den vergangenen zwei oder drei Jahren kräftig an ihrem Abitur gearbeitet haben – in Tangermünde und auch Havelberg. Zum zwölften Mal gibt es hier Abiturzeugnisse. „Ungewöhnlich, aber inzwischen eine feste Größe“, sagt Pfarrer Weinert.

Dann gibt er den Staffelstab ab, zunächst wieder an die Bläser, dann an Judith von Wnuck, die mit klarer und eindrucksvoller Stimme „Lebensabschnitt“ von Annegret Kronenberg zitiert. Sven Wojcik, ebenfalls Schüler der Klasse 11 wie Judith, spielt auf dem Keyboard „Hall of Fame“. Dann ist es Schulleiter Ronald Müller, der zu seinen nun ehemaligen Schülern spricht, an die Jahre seit Klasse fünf mit reichlich Anekdoten und Ereignissen erinnert. Mit einem Auszug aus den Abituraufgaben macht der Schulleiter deutlich, was gefordert wurde. Wichtig und vor allem lebensnahe waren all diese Themen keinesfalls, aber ausschlaggebend für die Abiturnote.

Dann gibt es die Ergebnisse der vergangenen zwei oder drei Schuljahre schwarz auf weiß. Eine lange Zeremonie bei mehr als 100 jungen Menschen. Mittendrin erinnert Oberstufenkoordinator Harald Schubert daran, dass jeder, der nun nach vorn kommen wird, „stolz sein kann auf das, was er erreicht hat. Jeder hat um sein Abitur gekämpft.“ Deshalb, so Schubert weiter, „habt ihr alle unseren Respekt verdient“. Gern, so gab er weiter zu verstehen, würde er auch jenen, die für einen Durchschnitt von 1,9 oder 2,3 oder 3,3 hart hätten arbeiten müssen, ein Stipendium zukommen lassen.

Doch dieses gibt es nun einmal nur für jene, die bis 1,5 kamen. In diesem Jahr waren es erstmals 17 Schülerinnen und Schüler, so viele, wie in all den Jahren zuvor nicht, gibt der Oberstufenkoordinator zu verstehen. Er bescheinigt dem 2018-er Jahrgang eine „außergewöhnliche Leistungsdichte an der Spitze“. Allen wünscht er einen erfolgreichen Berufsweg und machte wieder darauf aufmerksam, dass auch das Handwerk händeringend nach guten Mitarbeitern sucht. „Bleibt also auch gern in der Heimat, lernt hier und werdet Meister“, sagte er.

Zum Abschluss lassen Jenny Schulze und Niklas Grudzewitz ihre Schulzeit noch einmal Revue passieren. Sie danken Eltern für Unterstützung und Umsorgtheit, Lehrern für Anekdoten, die den Unterricht besonders machten und ihren Mitschülern, die sie nicht wirklich aus den Augen verlieren, sondern immer gern wiedersehen möchten.

Gefeiert wurde der Abiball am Tag nach der Zeugnisübergabe, am Sonnabend im Tangerhütter Kulturhaus.