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  7. Berlinale-Film "Unter Männern" mit Eduard Stapel erstmals im Fernsehen

Sendung am Dienstag um 22.45 Uhr in der ARD/ Bismarker Ortsbürgermeister einer von sechs Hauptdarstellern Berlinale-Film "Unter Männern" mit Eduard Stapel erstmals im Fernsehen

23.07.2013, 01:11

Stendal (fe) l Bei der Berlinale 2012 gehörte der Streifen zu den hochgehandelten beim schwul-lesbischen Filmfest - dem Teddy-Wettbewerb: "Unter Männern - Schwul in der DDR". Einer, der vor anderthalb Jahren deshalb im Rampenlicht stand, war einer der Hauptdarsteller: der Bismarker Ortsbürgermeister und Bündnis-Grüne Eduard Stapel. Schließlich gewann zwar ein ugandischer Beitrag den Dokumentar-Teddy 2012. Doch Stapel sowie die Produzenten um die Regisseure Ringo Rösener und Markus Stein unter Produktionshoheit des Mitteldeutschen Rundfunks kamen unter die Top 3 mit ihrem Film. Am heutigen Dienstagabend wird der Film in der allerersten Fernsehreihe gezeigt: in der ARD um 22.45 Uhr.

Sechs Männer - darunter Frank Schäfer, Sohn von DDR-schauspielerlegende Gerd E. Schäfer, erzählen in dem Film ihre Lebensgeschichte und als Schwule in dem sozialistischen deutschen Staat. Eine Akzeptanz oder gar eine breite gesellschaftliche Lobby wurde den Männern Zeit ihres DDR-Daseins schlicht verweigert. Sie mussten unter sich bleiben und taten das in ganz unterschiedlicher Lebensart.

Rösener und Stein stellten ihre Fragen im jeweiligen Lebensumfeld, das so gar nicht nach Großstadt-Offenheit aussah, sondern sich eher im Garten, in der Schule, im Friseursalon, der Kirche oder auf dem Dorf abspielte. Auch Eduard Stapel stellt in dem Film seine authentischen Schauplätze wieder vor. Er berichtet, wie ihn die Staatssicherheit so abstrus wie wirklichkeitsfremd beäugte und Stapels Leben dabei ausleuchtete. Stapel verband mit dem jetzigen Film die Hoffnung, dass nicht nur das Leben der Schwulen in der DDR verstanden, sondern auch über die heutige Situation Homosexueller nachgedacht wird. ",Schwule Sau\' ist das meistgebrauchte Schimpfwort auf den Schulhöfen", sagte er in einem Volksstimme-Interview während der Berlinale, "das muss sich ändern."

Der Film hatte sich 2012 unter insgesamt 5000 für den Wettbewerb eingereichten Dokumentarstreifen als einer der besten durchgesetzt. Die Arbeit daran, betonten Stein und Rösener, hätte "riesigen Spaß gemacht". Und Stapel sei dabei stets "sehr souverän" und "auch spontan" gewesen.