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Leader-Aktionsgruppe "Uchte-Tanger-Elbe" zieht in Windberge Bilanz und wählt Vorstand neu Bisher 52 regionale Projekte begleitet

Von Birgit Schulze 29.09.2011, 06:27

Einen Rückblick auf Geschafftes, aber auch Ausblicke für die noch kommenden zwei Jahre der aktuellen Förderperiode im Rahmen der europäischen Gemeinschaftsinitiative "Leader" gab es jetzt in Windberge. Dort, wo eines der größten Projekte innerhalb der Lokalen Aktionsgruppe (LAG)"Uchte-Tanger-Elbe" umgesetzt wurde, trafen sich aktive und unterstützende Mitglieder auch, um den Vorstand neu zu wählen.

Windberge. "Leader steht nicht nur für Wirtschaftsförderung vor allem im Lokalen, sondern auch die Förderung des Gemeinschaftssinnes ist dabei ganz wichtig und deshalb sind wir hier in Windberge auch genau am richtigen Ort", sagte die Vorsitzende der LAG "Uchte-Tanger-Elbe" am Dienstagnachmittag zur Mitgliederversammlung.

Von 52 Projekten, die dank Leaderförderung in der Region umgesetzt werden konnten, und weiteren sieben, die noch in Bearbeitung sind, war vor Ort die Rede. Birgit Schäfer bedankte sich auch bei allen Mitgliedern und sagte: "Ohne Sie wären all die Projekte nicht umgesetzt worden." Hartmut Valentin als Ortsbürgermeister Windberges präsentierte den Gästen zunächst, was dort dank Leader geschaffen wurde:

Die Neugestaltung des zentralen Dorfplatzes samt Backhausneubau, Spielplatz und einer symbolischen Tangerquelle sei eine gelungene Sache, findet er. "Vor allem das Backhaus wird gut angenommen." Landfrauen und eine Töpfergruppe sind dort regelmäßig anzutreffen und auch für die Leader-Sitzung wurde das Backhaus am Dienstag in Betrieb genommen. Frisches Brot und frischen Kuchen hatten die Landfrauen dafür zubereitet. Stellvertretend bedankte sich Birgit Schäfer dafür bei Gerlinde Valentin und Marlies Gänger.

Rund 250 000 Euro sind in den Dorfplatz Windberges geflossen, rund 160 000 Euro als Förderung, fasste Valentin zusammen. "Das rege Vereinsleben und die funktionierende Gemeinschaft in Windberge waren sicher auch ein Grund dafür, dass dieses Projekt bewilligt wurde", erklärte Birgit Schäfer.

Über das, was die LAG "Uchte-Tanger-Elbe" in den vergangenen Jahren seit ihrer Genehmigung 2008 und ab 2009 mit der Betreuung durch das Management-Team Sibylle Paetow und Björn Gäde geschafft hat, informierte das Management auch kürzlich in Kreistagsausschüssen. "Wir haben uns sehr gefreut über das Interesse der Ausschüsse an der Leader-Arbeit", betont die Vorsitzende. Projekte im Gesamtumfang von 2,8 Millionen Euro seien umgesetzt worden, dafür flossen rund 1,4 Millionen Euro Fördermittel. "Zu den ersten Projekten in der Region gehörten unter anderem die Sanierung der Ringfurther Kirche oder die Hoffnungsfenster in der Schönwalder Kirche", fasste Björn Gäde noch einmal zusammen.

Für die aktuelle Förderperiode, die noch bis 2013 läuft, steht der LAG noch ein Gesamtbudget von rund 600 000 Euro pro Jahr zur Verfügung, "damit können wir noch einiges bewegen", sagte Sibylle Paetow. Bis Ende Oktober können noch neue Projektskizzen eingereicht werden, über die die LAG im Rahmen ihres Ideenwettbewerbs gemeinschaftlich entscheiden wird.

"Zwei große Themen machen das Konzept der LAG Uchte-Tanger-Elbe aus", fasste Björn Gäde zusammen. Erstens: die Schaffung von Haltefaktoren im ländlichen Raum und dabei vor allem die Anpassung an den demografischen Wandel. Und zweitens: Ideen für ein nachhaltiges Flussgebietsmanagement.

Weil gerade für kleine Städte im ländlichen Raum außerhalb von begrenzten Sanierungsgebieten kaum Fördermöglichkeiten bestehen, macht sich die LAG Uchte-Tanger-Elbe auch seit längerem für eine Berücksichtigung dieser Regionen im Leaderprozess stark.

Leader als europäische Gemeinschaftsinitiative gebe es im kommenden Jahr seit 20 Jahren, informierte Sibylle Paetow. "Von der EU sind mit Blick auf die bereits umgesetzten Projekte auch Mängel angesprochen worden", berichtete sie. Und zählte auf: Fehlende Transparenz bei der Entscheidung über Projekte, selten innovative Ideen und mangelndes Einbeziehen der Jugend wurden da angesprochen. Wie vor allem junge Leute in den Leaderprozesse einbezogen werden könnten, darüber wollen sich auch die Mitglieder der LAG "Uchte-Tanger-Elbe" in Zukunft Gedanken machen.

Zunächst aber wählten sie nach zwei Jahren den Vorstand neu: Dr. Rudolf Opitz, Birgit Schäfer, Axel Achilles und Sylvia Fried wurden wieder gewählt, ebenso Detlef Radke und Dr. Peter Neuhäuser, allerdings in Abwesenheit.