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BSZ Stendal Schule setzt Zeichen gegen Rassismus

Das Berufsschulzentrum Stendal soll Mitglied im Netzwerk „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ werden.

Von David Boos 27.06.2020, 09:00

Stendal l Am Freitag präsentierten Vertreter des Berufsschulzentrums Stendal Landrat Patrick Puhlmann (SPD) ihren Projektentwurf zur Mitgliedschaft im Antirassismus-Netzwerk „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“. Initiator des Projekts ist Schülersprecher Kenny-Lee Richter. Der 20-Jährige betont zwar, dass es „kein akutes Rassismus-Problem“ an der Schule gibt. Einige „Kleinigkeiten“ bedürften dennoch der Aufmerksamkeit.

„Die Schüler in manchen Häusern der Schule denken noch immer, dass jeweils die Anderen die Dummen sind“, so Richter. Andersherum gebe es Vorurteile, dass die erste Gruppe von Schülern „abgehoben“ sind. „Das sind Vorurteile, die noch existieren. Auch das ist Rassismus, da geht es nicht nur um Herkunft“, begründete der Schülersprecher den Hintergrund.

Voraussetzung für die Mitgliedschaft im Netzwerk ist, dass mindestens 70 Prozent aller Schüler, Lehrkräfte und Mitarbeiter eine Selbstverpflichtung unterschrieben haben, in der sich die Unterzeichnenden dazu verpflichten, gegen Rassismus und andere Formen von Diskriminierung an der Schule vorzugehen. Diese Marke hat die Stendaler Schule erreicht.

In Abwesenheit akuter rassistischer Problem an der Berufsschule hat die Mitgliedschaft einerseits präventiven, andererseits unterstützenden Charakter. So sollen unter anderem geplante Gruppenfahrten wie etwa ins frühere NS-Vernichtungslager Auschwitz, nun auch vom Netzwerk finanziell mitgetragen werden. Weiter erarbeitet Richter mit anderen Lehrkräften Materialien für den Unterricht.