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Burgfest Besucheransturm in Tangermünde

Es startete mit ungemütlichem Wind-Regen-Wetter und endete mit sonnigen Stunden - das 30. Tangermünder Burgfest.

Von Anke Hoffmeister 11.09.2017, 01:01

Tangermünde l Mit einem „Naja, es ging so“-Freitag und einem total verregneten Sonnabendvormittag erlebten die Händler des 30. Burgfestes einen Auftakt, wie sie ihn schon lange nicht mehr geboten bekommen hatten. Das Wetter zum Fest war in den drei Jahrzehnten zuvor bis auf wenige Ausnahmen immer grandios gewesen. Doch ab dem frühen Sonnabendnachmittag war es vorbei mit dem Grau-in-Grau. Das mittelalterliche Städtchen füllte sich, die Menschen kamen hervor und fuhren ein.

Denn pünktlich wie immer ritten Kaiser Karl IV., alias Rüdiger Albrecht aus Buch, und dessen Gemahlin, in diesem Jahr noch jünger, aber erfahren im Umgang mit dem Pferd – Celina Lenz aus Tangermünde – durch das Neustädter Tor hindurch. Voran musizierten die Milkauer Schalmeien – ein Orchester aus Sachsen, das es unmöglich macht, die Arme und Beine still zu halten, das immer wieder begeistert und wie einst der Rattenfänger von Hameln die Menschen hinter sich herlockt.

Was Kaiser und auch Bürgermeister bereits am Sonnabendvormittag in einer Runde von eingeladenen Gästen beim Kaiserempfang in der alten Kanzlei zum Besten gegeben hatten, wiederholten sie am Nachmittag noch einmal. Auf dem Plateau am Fuße des Kapitelturms traten sie vor „ihr Volk“, berichteten von den Dingen, „die sich in den vergangenen zwölf Monden zugetragen hatten“, so Bürgermeister Jürgen Pyrdok. Positives wie Negatives nannte dieser in seiner Rede – gelungene Bauvorhaben sowie jene, die stagnieren (Tangerbrücken und A 14). Auch kritisierte er die Entwicklung in der Welt, sprach über die Arbeit der Ratsherren vor Ort.

Kaiser Karl IV. lobte unter anderem den Bau „eines Zentrums zur Ertüchtigung der jugendlichen Körper“ im Norden der Stadt und das Bemühen der Tangermünder, mit einer Veranstaltung zum 400. Jahrestages des Stadtbrandes von 1617 „der Vergangenheit zu gedenken und für die Zukunft zu lernen“.

Auf allen Bühnen der Stadt herrschte von Freitag bis Sonntag Unterhaltung. Nicht immer traf es den Geschmack der Besucher. Doch aufgrund der Auswahl war es möglich, das Fest an anderer Stelle zu genießen.

„Ich bin regelmäßig zum Burgfest da“, berichtete Inge Juwelski aus Berlin. Veränderung wünsche sie sich, mehr Angebote wie jene, die den Burgberg beleben. „Das stelle ich mir unter Burgfest vor“, sagte sie. Während Jugendliche aus Salzwedel am Freitagabend ihren Spaß am Hafen mit all den Angeboten hatten, es „nur ein bisschen teuer“ fanden, zog es viele Tangermünder an die kleinen Versorgungsstände, saßen oder standen sie hier zusammen.

Den krönenden Abschluss des Sonnabends bildete das Feuerwerk über der Elbe. Eine Magdeburgerin hat sich „extra dafür ein Zimmer im Schloss-Hotel gebucht. Ich liebe Feuerwerke“, gestand sie, während sie auf der Schlossterrasse darauf wartete, dass die Lichterschau der Pyrotechnik den Abendhimmel erhellte.