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Ehrenamt Immer neugierig auf Neues

Patricia Kalz ist seit Beginn in der Stendaler Bahnhofsmission aktiv.

Von Donald Lyko 11.01.2017, 18:26

Stendal l Patricia Kalz ist eine, die sich gern auf Neues einlässt. Sich nicht entmutigen lassen, an neuen Herausforderungen wachsen – das sind zwei ihrer Lebensmaximen, mit denen die Stendalerin immer gut gefahren ist. Wenn eine Lebensstation oder beruflich etwas zu Ende ging, dann hat sie darin immer die Chance für einen Anfang gesehen. Und so kam sie im Jahr 2011 zur Stendaler Bahnhofsmission, die sie seit der Eröffnung begleitet. Bis Ende 2012 arbeitete sie dort ehrenamtlich, dann übernahm die Rentnerin die Leitung im Rahmen eines Minijobs. Dafür bekam sie im April den Blumenstrauß des Monats – und gehört damit zu den Kandidaten für die Wahl zum Stendaler des Jahres.

Die Arbeit in der Bahnhofsmission sei mehr als nur diese Arbeit, sagte Patricia Kalz bei der Übergabe des Blumenstraußes. Das Engagement dort sei ein „neues wichtiges Kapitel“ in ihrem Leben. Denn für sie und ihren Mann Manfred ist dies verbunden mit dem Wieder-Ankommen in der alten Heimat.

Aufgewachsen sind sie beide in Stendal, hier wurden ihre acht Kinder geboren. Nach der Wende gingen sie in den Westen Deutschlands. Als sie sich beruflich neu orientieren musste, machte Patricia Kalz ihren Lkw-Führerschein – mit 49 Jahren. Im Jahr 2002 zogen beide nach Gütersloh, sie transportierte fortan mit einem 40-Tonner Waren in ganz Europa.

Aus gesundheitlichen Gründen musste sie den geliebten Beruf an den Nagel hängen, aus familiären Gründen zog das Ehepaar 2010 in die alte Heimat. Zurück in der Altmark, war es mit einem Job nicht ganz einfach. Dorothee Oesemann, Gemeindeleiterin der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde, schlug ihr vor, sich doch mal bei der Bahnhofsmission vorzustellen, die eröffnet werden sollte. Patricia Kalz folgte dem Rat – und blieb. Ein paar Jahre später sagt sie: „Es macht Spaß, und es hält fit.“ Ihr gefällt es, mit Menschen zu arbeiten.

Wenn Patricia Kalz, die Entspannung im Garten findet, über die Hilfe für andere spricht, dann aus ihrem christlichen Verständnis heraus. „Wir sind hier offen für alle“, sagt sie und spricht von „gelebter Ökumene“. Was Glauben und Kirche betrifft, hat sie eine klare Haltung: „Man muss sehen, was uns verbindet, und nicht, was trennt.“

Es gibt ein Online-Voting, das über die Adresse www.volksstimme.de/adj zu erreichen ist.