Claudia Münchow aus Tangermünde präsentiert Mohnkuchen ohne Grieß und Pudding Eine Kalorienbombe für eine Sünde
Mohnkuchen Schlesischer Art – das ist der Renner aus Claudia Münchows Backstube. Die Tangermünderin weiß das und nutzt deshalb jede sich bietende Gelegenheit, um Mitmenschen mit dieser Leckerei zu verzaubern. Auch für die Volksstimme-Aktion Backwunder hat sie diese aufwendige Kreation in ihrer Küche zusammengestellt.
Tangermünde. "Leider kenne ich hier in der Altmark keinen Bäcker, der Mohnkuchen backen kann, der meinem auch nur annähernd geschmacklich gleichkommt", sagt Claudia Münchow aus Tangermünde. Das kalorienreiche, unverkennbar nach Rum schmeckende schlesische Backwerk ist nicht vergleichbar mit heimischen Mohnkreationen.
Ein Kuchen, der über Nacht ziehen sollte
Das weiß die Tangermünderin auch und backt ihn deshalb gern auch mal zwischendurch. "Er ist zwar zeitaufwendig und sollte nach dem Backen ein paar Stunden durchziehen dürfen, damit er seinen vollen Geschmack entfalten kann", erklärt die 44-Jährige. Doch das Warten nach dem Backen lohnt sich. Auf einem lockeren Tortenboden aus Zucker, Butter, Mehl, Ei und Backpulver hat die zwei bis drei Zentimeter hohe Mohnschicht ihren Platz bekommen. Die Mischung aus Mohnback, klein geschnittenem Zitronat, gehackten Mandeln, Bittermandel-Backöl und einigen anderen Zutaten erhält ihre Krönung durch Rumrosinen.
Der Geschmack ist bestimmend, aber auch überraschend. Denn diese Mohnfüllung ist tatsächlich nicht vergleichbar mit Mohnkuchen, den es in Bäckereien zu kaufen gibt. Verziert wird das schlesische Mohnbackwerk mit einer Streuselschicht, auf die Claudia Münchow gern eine zarte Puderzucker-Rum-Glasur gibt. "Der Kuchen hat natürlich ordentlich Kalorien. Aber dieser Genuss ist schon eine Sünde wert", findet sie und hat damit nicht ganz unrecht.
Zu dem Rezept kam die zweifache Mutter durch ihre Mutter, die aus Schlesien stammt. "Bei uns zu Hause wurde viel schlesisch gekocht und gebacken", erzählt Claudia Münchow, die in Hannover aufgewachsen ist. Doch sie selbst habe mit dem Kochen und Backen erst mit Mitte 20 begonnen. "Zu Hause hat immer alles lecker geschmeckt", verrät sie. Mit der ersten eigenen Wohnung wurde dann auch bei ihr das Interesse dafür wach, das eine oder andere Rezept selbst zu probieren.
Heute hat Claudia Münchow jede Menge Backrezepte. "Einige davon sind von meiner Mutter, doch manchmal ruft sie auch mich an und fragt nach einer Idee." Mutter und Tochter tauschen sich also aus, wenn es darum geht, süße Leckereien auf den Tisch zu bringen. Und sofort hat die Tangermünderin ein weiteres Rezept parat, das wunderbar in die Rhabarberzeit passt. "Schnell, einfach und lecker."
Mit ihrem Mohnkuchen hatte Claudia Münchow erst jüngst die Kollegen ihres Mann Ingo zu dessen Dienstjubiläum beeindruckt. Für Tochter Anna-Lena (13) ist der Eierlikörkuchen der Renner. Sohn Kristian (22) mag am liebsten den Kartoffelkuchen. "Wer Marzipan mag, der sollte ihn unbedingt einmal ausprobieren", sagt die 44-Jährige. Für den Kuchenbasar in Anna-Lenas Schule hatte sie ihn kurz vor den Sommerferien gebacken. Und er sei als Erstes verkauft gewesen, hatte ihre Tochter berichtet. Allerdings hatte die 13-Jährige auch niemandem verraten sollen, dass dieser Kuchen ein Kartoffelkuchen ist.
"Eigentlich ist bei uns jeder Kuchen ein Hit", fügt die Hobby-Bäckerin hinzu. Einmal pro Woche backe sie, meist in der Springform. Ein Blech ist zu viel für die dreiköpfige Familie, denn Sohn Christian lebt nicht mehr in Tangermünde. Gern tauscht sich Claudia Münchow Rezepte mit anderen aus. "Nur das für meine Rumkugeln ist unverkäuflich."
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