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Arbeiten am Wehr Fischsterben im Stadtsee Stendal: Bürger stellt Strafanzeige gegen OB Sieler

Für die Stadt Stendal sind es vorbereitende Arbeiten, um die Wehre am Stadtsee fit zu machen. Ein Bürger sieht darin das massenhafte Töten von Fischen.

Von Andreas König 23.05.2025, 07:26
Das Einlasswehr am Stadtsee in Stendal wird geschlossen. Deswegen wurde Strafanzeige gegen Oberbürgermeister Bastian Sieler erstattet.
Das Einlasswehr am Stadtsee in Stendal wird geschlossen. Deswegen wurde Strafanzeige gegen Oberbürgermeister Bastian Sieler erstattet. Foto: Gerhard Draschowski

Stendal - „Damit wird den Fischen jede Überlebenschance genommen“, sagt Thomas Larek. Er reagiert auf das Verschließen des Einlasswehrs am Stadtsee in Stendal – mit Strafanzeigen.

Anzeigen gegen drei Behörden

Der Stendaler hat Oberbürgermeister Bastian Sieler (parteilos), das Umweltamt des Landkreises Stendal und den Landesbetrieb für Hochwasserschutz angezeigt, wegen der „massenhaften Tötung von Tieren“, wie er sagt.

Das Einlasswehr, das den Zufluss von Uchtewasser in den Stadtsee regulieren soll, wird derzeit von einer Firma mit Sandsäcken verschlossen. Auftraggeber ist die Stadtverwaltung Stendal. Was bezweckt sie mit diesen Arbeiten?

Ziel ist „bauliche Ertüchtigung“

„Dies dient zur baulichen Ertüchtigung. Diese ist nur möglich, wenn das Wasser auf beiden Seiten des Wehres ferngehalten wird“, heißt es auf Volksstimme-Nachfrage. Die Arbeiten sollen bis Anfang Juni dauern, heißt es weiter. So lange soll „die Sperre am Wehr bleiben.“

Bürger sieht Straftatbestand

Anzeigenerstatter Thomas Larek hält diesen Schritt nicht nur für falsch, sondern für eine Straftat. „Die Fische finden nicht nur wenig oder gar keinen Sauerstoff vor, sie werden zudem vergiftet“, sagt er. Das sei die Folge biochemischer Prozesse, bei denen für Fische hochgiftiges Nitrit freigesetzt werde.

Halbe Million Schaden?

Außerdem hat er die Verantwortlichen bei der Staatsanwaltschaft Stendal wegen „Zerstörung einer Hochwasserschutzanlage“ angezeigt. Er geht von einem Schaden in Höhe von bis zu 500.000 Euro aus.

Stadt kennt die Anzeigen

Der Stadt Stendal ist die Strafanzeige bekannt. „Es steht jedem Bürger frei, seine Anliegen vorzutragen“, heißt es dazu aus dem Büro des Oberbürgermeisters.