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Friedhof Stendal Muslime widersprechen Behauptungen

Seit 2015 gibt es auf dem Stendaler Friedhof III auch eine Fläche für muslimische Gräber. Sie reicht für mindestens zehn Jahre.

Von Thomas Pusch 07.03.2018, 00:01

Stendal l Wie in jeder Religion gibt es auch im Islam bestimmte Bestattungsrituale. Zu den augenfälligsten gehört, dass die Grabstätten in Richtung Mekka ausgerichtet sind. Seit dem Sommer 2015 gibt es auf dem Stendaler Friedhof III auch eine Fläche, auf der Muslime beigesetzt werden können. „Wir sind mit dieser Lösung sehr zufrieden“, sagte Mohamad Msaik, Vorsitzender der Islamischen Gemeinde Stendal, im Gespräch mit der Volksstimme. „Behauptungen, wir wollen einen eigenen Friedhof haben, sind völlig falsch“, stellte sein Stellvertreter Sami Mukbel klar.

Das Grabfeld ist laut Stadtsprecher Philipp Krüger rund 800 Quadratmeter groß und hat eine Kapazität von etwa 200 Grabstellen. Bislang fanden auf diesem Grabfeld insgesamt sechs Beerdigungen statt. Die Gemeinde habe für die Fläche nicht gezahlt. Es würden für jede Bestattung Gebühren nach der Friedhofssatzung erhoben. „Die Gräber werden von den Angehörigen gepflegt, das Umfeld von der Hansestadt Stendal“, erklärte Krüger.

„Wir sind sehr zufrieden, welche Regelung wir mit dem Oberbürgermeister und der Stadt gefunden haben“, sagte Mukbel. Medienberichte im Nachgang des Besuchs von Staatssekretärin Susi Möbbeck (SPD), die der Gemeinde die Forderung nach einem eigenen Friedhof zugeschrieben hatten, seien nicht korrekt. „Wir distanzieren uns ausdrücklich davon und teilen allen Stendaler Bürgern mit, dass die islamische Gemeinde keinen eigenen Friedhof anstrebt oder anstreben wird“, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme der Gemeinde.

„Die Fläche, die uns zur Verfügung gestellt wurde, reicht mindestens für die nächsten zehn Jahre“, sagte Mukbel. Und das, obwohl dort auch Muslime bestattet werden sollen, die von außerhalb des Landkreises Stendal kommen. Bislang waren Stendaler Muslime zumeist in Berlin beigesetzt worden. Die Grabstellen auf dem Stendaler Friedhof bedeuten eine finanzielle und zeitliche Ersparnis. „Auch für uns Muslime ist es wichtig, die Verstorbenen auf dem Friedhof zu besuchen“, sagte Mukbel.