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Bestattung Friedhof Stendal: Stadt schafft mehr Platz für Urnengräber

Auf dem Friedhof Stendal wird sich einiges ändern. Baumbestattungen sind dann möglich, zudem gibt es seniorengerechte Bänke - und mehr Platz für Urnenbestattungen.

Von Tobias Hofbauer Aktualisiert: 22.05.2023, 09:45
So eng wie hier sollen die Gräber auf dem Stendaler Friedhof künftig nicht mehr aneinandergereiht werden.
So eng wie hier sollen die Gräber auf dem Stendaler Friedhof künftig nicht mehr aneinandergereiht werden. Foto: Tobias Hofbauer

Stendal - Auf dem Stendaler Friedhof stehen einige Neuerungen an. Welche, das erfuhren die Teilnehmer eines Friedhofsrundgangs. Jennifer Baas von der Friedhofsverwaltung führte die Interessenten zu den drei Bereichen des Stendaler Friedhofs und erläuterte, was sich alles ändern wird.

Die Tour startete im Friedhofsteil III. Gegenüber dem islamischen Gräberfeld sollen noch ab diesem Jahr Baumbestattungen möglich sein, ähnlich denen, die man von einem Friedwald kennt. Der Unterschied: Die Flächen mit den ausgewählten Jungbäumen werden mit bodendeckenden Stauden und Gehölzen bepflanzt und für Hinterbliebene pflegefrei sein. Auf Volksstimme-Nachfrage teilte die Pressestelle der Stadt mit: „Es werden dafür zwei Flächen mit jeweils 30 Grabstellen für je zwei Urnen entstehen. So können dort insgesamt 120 Beisetzungen stattfinden.“

Dem sinkenden Interesse an Erdbestattungen geschuldet, wird die 2016 errichtete Erdgemeinschaftsanlage geteilt und zur Hälfte für Urnengrabstellen genutzt. Der Trend zur Urnenbestattung lässt sich auch daran erkennen, dass auf der Fläche gegenüber der bestehenden halbanonymen Urnengemeinschaftsanlage (UGA) eine weitere Anlage entstehen soll.

Neue Gemeinschaftsanlage für halbanonyme Urnen

„Das liegt daran, weil die bisherige Anlage fast voll belegt ist“, erklärte Jennifer Baas die Erweiterung. Das Erscheinungsbild werde sich allerdings etwas unterscheiden, außerdem müsse etwas bedacht werden, sagte die Stadtmitarbeiterin: „Die Gestaltung muss erst mit der Denkmalpflege abgestimmt werden.“ Unter einer halbanonymen Grabstelle versteht man die Beisetzung auf einer Rasenfläche, auf der die einzelnen Grabstellen nicht gekennzeichnet sind. Es gibt aber eine zentrale Gedenkstätte – ein Stein oder eine Säule – mit den Namen der Verstorbenen, die auf dieser Fläche beigesetzt sind.

Interessiert folgen die Besucher der Friedhofstour den Erklärungen von Jennifer Baas (verdeckt), der Sachbearbeiterin für den Stendaler Friedhof.
Interessiert folgen die Besucher der Friedhofstour den Erklärungen von Jennifer Baas (verdeckt), der Sachbearbeiterin für den Stendaler Friedhof.
Foto: Tobias Hofbauer

Um Grab-Denkmäler erhalten zu können, werden diese zu Urnenwahlgräbern umfunktioniert. Die Stadt plant, die etwa 20 bestehenden Denkmäler dafür umzubauen. Das Denkmalgrab „Holste“ auf dem Friedhofsteil I wurde bereits fertiggestellt. Weitere Urnenwahlgrabstätten befinden sich auf dem Friedhofsteil I am Wirtschaftshof. Diese sind durch quadratische Plattenumrandungen gekennzeichnet. Auf dem Friedhofsteil III befinden sich Urnenwahlgräber am Eingang und hinter der Friedhofskapelle.

Sitzbänke mit Handlauf für Senioren ausgestattet

Für die älteren Mitbürger ist geplant, in den kommenden Jahren alle Sitzbänke zu ersetzen: „Die Bänke sollen seniorengerecht mit Handläufen ausgestattet werden, damit die Besucher leichter wieder aufstehen können“, sagte die Sachbearbeiterin für den Friedhof. Diese fehlen bislang. Bei der UGA würden beispielsweise direkt auf der Anlage Bänke stehen, damit die Menschen nicht weit gehen müssen, um sich auszuruhen oder im stillen Gedenken zu verweilen.

Einige Grabstellen werden nicht mehr vergeben, weil diese entweder zu nah aneinander liegen wurden oder weil die Anlage nicht mehr den Sicherheitsstandards entspricht, sagte Jennifer Baas.