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Geschäftsidee Stendaler Bier für Ostseeurlauber

Die Stendaler Privatbrauerei will ihr Bier auch an der Küste vermarkten.

Von Thomas Pusch 07.06.2018, 01:01

Stendal l Bis ins Finale des Wettbewerbs „Kulinarisches Sachsen-Anhalt“ hat es Norman Schönemann von der Stendaler Privatbrauerei geschafft . Für einen Stern hat es zwar nicht ganz gereicht, enttäuscht ist der Hobbybrauer aber ganz und gar nicht. „Das ist doch ein toller Erfolg“, meint der 41-Jährige im Gespräch mit der Volksstimme. Immerhin hat er erst vor fast genau einem Jahr die Brauerei gegründet.

Gestartet war er unter dem Namen „Hansa-Brauerei“, hat sich dann aber umbenannt, bevor es rechtliche Schwierigkeiten gab. Die Dortmunder Hansa-Brauerei habe alle Rechte an der Bezeichnung, mit der habe er sich nicht anlegen wollen.

Die Bezeichnung „Taubentanz“ ist allerdings geschichtlich als Name für ein Stendaler Bier belegt. „Ich hatte mal nachgeforscht, woher eigentlich der Name des Tangermünder Kuhschwanzbiers stammt, und bin so auf Taubentanz gestoßen“, erzählt Schönemann. Es habe auch einen sehr guten Ruf gehabt, woher aber der Name Taubentanz stammt, hat er bislang noch nicht herausgefunden.

Unter der Marke werden zwei Biere produziert. Ein Pils, das in Stendal und Colbitz gebraut und in der Heidestadt abgefüllt wird, und ein Craft-Bier, das mit viel Hingabe in Stendal entsteht. „Craft, das steht für ein handwerklich produziertes Bier, das nicht filtriert und nicht pasteurisiert wird“, erläutert Schönemann. Es sei bislang in der Region im Feinkosthandel und der gehobenen Gastronomie erhältlich. Doch Schönemann will noch weiter hinaus. Auch in den Urlaubsregionen an der Ostsee soll das Stendaler Bier ausgeschenkt werden. Er sei sogar schon in konkreten Gesprächen.

Für das einjährige Bestehen wurde eine Jubiläumsflasche des Bieres entwickelt. Derzeit werden mühsam die Etiketten aufgeklebt und das Haltbarkeitsdatum per Hand eingetragen. Das ist bei den schonend hergestellten Craft-Bieren nicht besonders lange hin, hat bei der Stendaler Variante allerdings durch Flaschengärung und anschließende Kühlung fünf Monate erreicht. Verschiedenste Hopfen kommen im Brauprozess zum Einsatz, Schönemanns Favorit ist die Sorte Mandarina bavaria. Schon der Name des Aromahopfens erinnere an eine Zitrusfrucht. Schönemann ist sich durchaus bewusst, dass überzeugte Biertrinker der Craft-Bewegung auch kritisch gegenüberstehen. „Die greifen dann zu unserem Pils“, meint er, der selbst kein Biertrinker ist, sich zum Essen aber gerne ein Craft schmecken lässt.

Das wird ausschließlich in der kleinen Brauerei in der Petrikirchstraße gebraut. Angefangen hatte er mit einer 300-Liter-Anlage, hat die Kapazität mittlerweile auf 1000 Liter gesteigert. 2000 Flaschen könnten also täglich produziert werden. Derzeit werden 2000 Liter des Craft-Bieres im Monat hergestellt. Doch für Schönemann ist die Reise noch nicht zu Ende.