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Baumängel behoben In der Moschee wird wieder gebetet

Zum ersten Mal fand in der Moschee an der Lucas-Cranach-Straße in Stendal wieder ein Freitagsgebet statt.

Von Thomas Pusch 29.11.2016, 00:01

Stendal l Es hat alles etwas länger gedauert, als es sich die Islamische Gemeinde Stendal vorgestellt hatte. Ende September vergangenen Jahres unterzeichnete deren Vorsitzender Mohamed Msaik den Kaufvertrag für ein neues Gemeindezentrum. Die Räumlichkeiten an der Friedrich-Ebert-Straße waren zu eng geworden, nicht zuletzt durch die vielen Flüchtlinge, die in Stendal einen sicheren Ort gefunden hatten. Auch war die Gemeinde dort nur Mieter, ein Objekt zu kaufen, sei am Ende günstiger, meinte Msaik. Kurzfristig gab es noch einen Interessenkonflikt. Vicky‘s Szene Club, bislang in dem Gebäudetrakt beheimatet, wollte nach längerer Pause wieder eröffnen. Es gab Demonstrationen von Stammgästen, auch versuchte Vicky Gast-Hajdini den Verkauf vor Gericht zu verhindern, doch das Unternehmen scheiterte.„Die Zusammenarbeit mit Frau Gast-Hajdini war mir zu riskant, da kam das Angebot der Islamischen Gemeinde genau zum richtigen Zeitpunkt“, sagte der Eigentümer auf Nachfrage der Volksstimme, ohne genannt werden zu wollen.

Der Kaufpreis lag bei rund 150 000 Euro, die gleiche Summer veranschlagte Msaik für die Sanierung der Räumlichkeiten, die seit zehn Jahren als Diskothek genutzt worden waren. Die Pläne waren da, viele motivierte Gemeindemitglieder ebenso, aber die Umsetzung ging zunächst nur schleppend voran. „Muslime derzeit ohne Zentrum“, titelte die Volksstimme Mitte Februar dieses Jahres.

„Es mussten zunächst noch Brandschutzfragen geklärt werden“, sagte Msaik im Gespräch mit der Volksstimme. Wichtiger Termin war die Fastenzeit Ramadan, bis dahin sollte die Moschee nutzbar sein. „In drei Wochen beginnt der Ramadan, wenn wir bis dahin keine Moschee haben, wäre das eine Katastrophe“, sagte Msaik im Mai. Doch die blieb aus, bis zu 45 Freiwillige hatten am Umbau mitgewirkt.

Beim Abnahmetermin durch die Bauaufsicht Anfang Oktober waren dann noch Mängel festgestellt worden. Nun sind die letzten Hürden genommen, Mohamed Msaik und seiner Gemeinde ist ein Stein vom Herzen gefallen.