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Infrastruktur 32 neue Parkplätze am Krankenhaus

Im Zuge des Neubaus am Stendaler Krankenhaus sollen weitere Stellflächen entstehen. Ob das reicht, darüber gehen die Ansichten auseinander.

Von Bernd-Volker Brahms 08.02.2019, 00:01

Stendal l Das Parken rund um das Stendaler Krankenhaus ist immer wieder ein Thema. Gerade jetzt, wo noch ein zusätzlicher Trakt gebaut und voraussichtlich im Frühjahr 2020 in Betrieb genommen werden soll, stellt sich die Frage neu, ob noch genügend Parkplätze zur Verfügung stehen. Die Kinder- und Frauenklinik zieht von der Bahnhofstraße um und auch ein medizinisches Zentrum mit verschiedenen Fachärzten zieht in den Neubau. Das bedeutet, dass der Patienten- und Besucherzustrom sich wesentlich erhöht und auch noch mehr Krankenhauspersonal vor Ort tätig sein wird.
„Ich sehe hier jetzt schon immer die Autos im Kreis fahren, weil sie keinen Parkplatz finden“, sagt Anwohner Uwe Heinemann aus der Karl-Wernecke-Straße. Er habe zwar kein persönliches Problem mit der Situation, fragt sich allerdings, wie die Situation im kommenden Jahr bewältigt werden soll.
Vom rechtlichen Standpunkt aus gesehen, hält das Krankenhaus bereits jetzt genügend Parkplätze vor, wie Stadtsprecher Philipp Krüger mitteilt. In einer städtischen Satzung ist geregelt, dass pro drei bis vier Betten ein Parkplatz bestehen müsse. Mit Vollendung des Neubaus werde das Krankenhaus 457 Betten haben, sagt er. Eine Prüfung habe festgestellt, dass ein Parkplatz je 3,5?Betten ausreichend sei. Dementsprechend sind 131?Stellplätze nachzuweisen, um der städtischen Satzung gerecht zu werden. Das Krankenhaus hat allerdings schon jetzt auf dem Gelände 135 Parkplätze, die von der Straße der Demokratie erreichbar sind.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass 60 der 135 Parkplätze für das Krankenhauspersonal reserviert sind und nur erreicht werden können, wenn eine Schranke passiert wird. Mithin stehen für Besucher lediglich 75?Parkplätze zur Verfügung.
Man werde jedoch im Zuge des Neubaus 32 weitere Parkplätze schaffen, teilte Krankenhaussprecherin Claudia Klupsch auf Nachfrage mit. Diese sollen an der Ecke Nordwall/Wendstraße auf dem Krankenhausgelände entstehen.
Klupsch weist darauf hin, dass die Stadt in unmittelbarer Nähe am Nordwall einen Parkplatz mit rund 200 Parkflächen bietet. Diese seien fußläufig zu erreichen. „Diese Anzahl an Parkplätzen würden sich viele Krankenhäuser wünschen“, ist Klupsch überzeugt.
Nichtsdestotrotz sei man bei der Krankenhausführung bemüht, so viele Parkplätze wie möglich zu schaffen. Klupsch verweist auch auf die politische Diskussion zu mehr Parkplätzen in der Innenstadt. „Es gibt Überlegungen für ein Parkhaus“, sagt sie.
Stadtsprecher Philipp Krüger bestätigt, dass auch geprüft werde, am Nordwall ein sogenanntes Parkdeck zu schaffen. Hierbei würde die bereits jetzt als Parkplatz genutzte Fläche genutzt und in die Höhe gebaut werden können. Eine zweite Variante gebe es auch noch an der Straße der Demokratie. Dort könne das Krankenhaus Flächen erwerben und den eigenen Parkplatz erweitern, so Krüger. Dies stehe derzeit aber nicht zur Debatte.
Es gebe regelmäßige Gespräche mit der Krankenhaus-Führung zum Baufortschritt. Sollte der Wunsch nach weiteren Parkplätzen bestehen, so sei die Stadt handlungsfähig, sagte Krüger.
Bereits im Stadtrat am 18.?Februar soll die Parkplatzsituation ein Thema sein – dann allerdings bezogen auf den gesamten Innenstadtbereich. Die Fraktion Linke/Grüne hat einen Antrag eingebracht, dass die Verwaltung den Bau eines stadteigenen doppel- oder mehrgeschossigen Parkdecks in Innenstadtnähe prüfen solle. Es soll ein Finanzierungskonzept vorgelegt werden, das eine eigene städtische Bewirtschaftung des Parkdecks mit einbezieht, heißt es in dem Antrag.
Der Fraktionsvorsitzende Joachim Röxe geht davon aus, dass in Innenstadtnähe mehr als 200 Parkplätze fehlen würden. In der Begründung zum Stadtratsantrag schreibt er, dass mehrgeschossige Parkdecks im Bereich zwischen Brüderstraße und der Deichstraße, auf dem Parkplatz am ehemaligen Schlachthof, im Bereich zwischen Schadewachten und Südwall sowie an anderer Stelle entstehen könnten. „Ein Parkdeck ist auch am Nordwall machbar“, schätzt Stadtsprecher Krüger ein. Dies sei in die bisherigen Überlegungen der Stadt mit einbezogen worden. Möglicherweise habe sogar das Krankenhaus ein Interesse daran, das Parkdeck zu errichten.
Die Parkplatzsituation am Krankenhaus ist derweil nicht nur für Besucher schwierig, sondern teilweise auch für Anwohner der umliegenden Straßen ein Ärgernis. So fielen im März 2017 in der Brauhausstraße 40 von 95 Parkplätzen weg, weil Anwohner sich über die zu enge Straße beschwerten. Seither darf in weiten Teilen nur noch auf einer Seite geparkt werden. Die Stadt ließ sich auch darauf ein, da die Durchfahrt für potenzielle Feuerwehreinsätze kritisch bewertet wurde. Die Straße war durch Publikumsverkehr des Krankenhauses zugeparkt. Anwohner haben oft eigene Parkmöglichkeiten auf ihren Grundstücken.