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Kataster 21.000 Bäume machen Stendal grün

21.000 Bäume sind in der Hansestadt Stendal erfasst, 16.000 davon stehen in der Kernstadt.

Von Thomas Pusch 11.11.2017, 00:01

Stendal l Rund 40.000 Einwohner hat die Kreisstadt Stendal mit ihren Ortsteilen. Das bedeutet, dass auf zwei Bewohner ein Baum kommt, wie aus dem Baumbestandsbericht zu ersehen ist, den Silke Pidun, Leiterin des Amtes für Technische Dienste den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses präsentierte. Rund 21.000 Bäume sind es sogar, 5000 davon stehen in den Ortschaften.

Regelmäßig wird kontrolliert, ob sie noch sicher sind, oder durch Schäden eine Gefahrenquelle darstellen, also gefällt werden müssen. „Verkehrssicherer Zustand“ heißt das in der Amtssprache und der war bei 80 Bäumen in der Stadt nicht mehr gegeben. Dafür sind in vielen Fällen Bauarbeiten verantwortlich gewesen. Tiefbauarbeiten verursachen große Verletzungen an der Rinde, Schnittverletzungen oder Verletzungen an der Wurzel. Die diesen dann Pilzen als Eintrittspforten, die Schädigung des Baumes beginnt. Über mehrere Jahre, manchmal sogar Jahrzehnte, zersetzen die Pilze das Holz. Einige Bäume standen zu dicht an Gebäuden, um Schäden durch die Wurzeln zu verhindern, mussten auch sie gefällt werden.

Außerdem ergab die Kontrolle, dass 21 Jung- und Altbäume vertrocknet sind und ebenfalls gefällt werden müssen. „Ein Grund für das Absterben ist die Klimaveränderung“, erklärte Pidun. Stadtbäume müssten sowohl Hitze als auch Spätfrost ertragen. Autoabgase und urinierende Hunde sorgen außerdem dafür, dass viele Bäume sich nicht richtig entwickeln können.

Für die insgesamt 101 Bäume, die aus dem Landschaftsbild verschwinden, wird es auch Ersatz geben, genau 125 Bäume. Allerdings nicht unbedingt an der gleichen Stelle. „Manchmal ist der Standort zu beengt, es verlaufen Leitungen im Untergrund oder die Konkurrenz durch andere Bäume ist zu groß“, zählte Pidun Gründe auf. Tatsächlich kann es manchmal auch die Wirtschaftlichkeit sein, so sei der Aufwand für einen einzelnen Jungbaum in einem Ortsteil manchmal zu hoch. Die Stadt investiert 50.000 Euro für die Baumbepflanzung.

Nicht nur Tiefbauarbeiten, Pilze, urinierende Hunde und Abgase gehörten in diesem Jahr zu den Feinden der Bäume, sondern besonders auch zwei Sturmtiefs im vergangenen Monat. „Xavier“ am 5. Oktober sorgte für 77 umgestürzte Bäume in der Kreisstadt, 59 in der Kernstadt, 18 in den Ortsteilen. Außerdem wurden noch 63 Bäume durch den Sturm so beschädigt, dass sie gefällt werden mussten. „Herwart“ ließ am 29. Oktober 13 Bäume umstürzen, zwei weitere wurden so beschädigt, dass auch sie gefällt werden mussten. Insgesamt fielen also 155 Bäume dem Sturm zum Opfer.